Revisionsprozess um Mord an Leonie: Urteil erst Ende Februar

9. Februar 2021

Der Revisionsprozess um den Mord an der kleinen Leonie (WsM berichtete) wird wohl etwas länger dauern, als anfangs geplant. Wie „Wir sind Müritzer“ vom Landgericht Neubrandenburg erfuhr, sollen am 15. Februar die Vorträge der Gutachter – einer Gerichtsmedizinerin und eines Psychiaters – gehört werden. Danach seien auch die Plädoyers von Staatsanwaltschaft, Verteidigung und Nebenklage geplant.
Am Montag wurde die Mutter der Sechsjährigen angehört, allerdings wegen „schutzwürdiger Interessen“ wieder hinter verschlossenen Türen.

Ein Urteil wird für 15. Februar nicht mehr erwartet. Denn die Kammer unter Richter Henning Kolf will sich vorher noch ausgiebig beraten. Ein zusätzlicher Termin wurde noch nicht festgelegt.

Gestern hat das Gericht die Mutter der Sechsjährigen angehört, allerdings wegen „schutzwürdiger Interessen“ wieder hinter verschlossenen Türen. Die 26-Jährige sollte aussagen, wie das Verhältnis ihres damaligen Partners zu ihren Kindern war. Der 29-Jährige hatte Leonie und ihren kleineren Bruder mehrfach brutal misshandelt.

Leonie war am 12. Januar 2019 tot in der Wohnung der Familie in Torgelow bei Pasewalk gefunden worden. Der 29-Jährige war vor einem Jahr wegen „Mordes durch Unterlassen“ zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt worden. Sein Anwalt hatte aber Revision eingelegt. Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte das sogenannte äußere Tatgeschehen bestätigt. Das Landgericht soll aber prüfen, wann der Mann ein Mordmotiv hatte, oder ob er keins hatte.

Davon hängt nun  ab, ob die Strafe so hoch bleibt, oder geringer ausfällt. Das hofft jedenfalls der Verteidiger. Noch hat sein Mandant aber gar nichts vor Gericht gesagt. Auch das soll aber am 15. Februar passieren.


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