Röbel mit niedrigster Arbeitslosenquote an der Seenplatte

1. Juni 2023

Im Mai waren in der Mecklenburgischen Seenplatte 384 Menschen weniger arbeitslos gemeldet als im April. Insgesamt 11 010. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 8,6 Prozent. Im Vergleich zum Mai des Vorjahres sind es 975 Arbeitslose mehr. Die niedrigste Quote verzeichnet dabei Röbel mit lediglich 6 Prozent.
„Im Mai ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im Seenplatte-Landkreis wie für den Monat üblich gesunken. Trotz vieler Unwägbarkeiten, die derzeit die Wirtschaft in der Seenplatte und auch global bewegen, hat sich der Arbeitsmarkt bislang saisonüblich entwickelt – vom leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar und Februar, dann der spürbare Schub für die Beschäftigung durch die Frühjahrsbelebung im April und den dadurch in den vergangenen beiden Monaten sinkenden Arbeitslosenzahlen. Das ist eine gute Nachricht für uns in der Seenplatte“, so der Vizechef der Neubrandenburger Arbeitsagentur, Stephan Bünning.

Erfreulich sei, dass die Arbeitslosigkeit bei allen Alters- und Personengruppen sinke. Speziell die Arbeitslosigkeit bei den älteren Arbeitslosen – 55 Jahre und älter – hat im Vormonatsvergleich mit einem Minus von 137 oder 4,4 Prozent deutlich abgenommen. Damit ist die Arbeitslosigkeit bei dieser Personengruppe im Mai am kräftigsten gesunken.

Viele freie Stellen

Über 3.100 freie Arbeitsstellen haben Unternehmen der Seenplatte gemeldet. „Zum überdurchschnittlich hohen Niveau des Vorjahres fehlen damit allerdings gut 240 Stellen in der Seenplatte“, so Bünning. Besonders im Baugewerbe, im verarbeitenden Gewerbe; im Gesundheits- und Sozialwesen; im Gastgewerbe; im Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen sowie im Gastgewerbe werden Mitarbeitende gesucht.

Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte mangelt es an Fachkräften. Vor allem im Bau- und verarbeitenden Gewerbe sowie in sozialen und technischen Berufen fehlen qualifizierte Menschen. Um dieser Situation erfolgreich zu begegnen, intensivieren die Arbeitsagentur und die Jobcenter im Landkreis ihre Bemühungen zur Qualifizierung von Arbeitslosen und Beschäftigten.

„Die Arbeitsagentur und die Jobcenter an der Seenplatte erkennen die dringende Notwendigkeit, Arbeitslose und Beschäftigte gezielt in ihren Qualifikationen zu fördern, um ihnen bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu bieten. Dabei ist es von großer Bedeutung, die vorhandenen Potenziale zu nutzen und die Kompetenzen der Arbeitnehmer zu stärken. Denn die Fachkräftesicherung stellt eine der größten Herausforderungen für die kommenden Jahre dar, der wir uns im Landkreis verstärkt widmen müssen. Darum setzen die Arbeitsagentur und die Jobcenter auf eine intensive Qualifizierungsoffensive, um das Ungleichgewicht am Arbeitsmarkt auszugleichen und den Bedarf an gut qualifizierten Fachkräften zu decken“, erklärte Stephan Bünning.

Gezielte Weiterbildungen

Die Qualifizierungsmaßnahmen umfassen ein breites Spektrum an Angeboten, die individuell auf die Bedürfnisse der Teilnehmer abgestimmt werden. Dazu zählen berufliche Weiterbildungen, Umschulungen, Praktika und Coachings. „Unser Ziel ist es, die vorhandenen Fähigkeiten zu erweitern, neue Kompetenzen zu erwerben und somit die Beschäftigungsfähigkeit der Teilnehmenden nachhaltig zu verbessern.“ Und weiter sagte Bünning: „Durch die Qualifizierungsmaßnahmen erhalten Arbeitslose die Möglichkeit, sich auf dem Arbeitsmarkt neu zu positionieren und attraktive Beschäftigungsmöglichkeiten wahrzunehmen. Beschäftigte können durch gezielte Weiterbildungen ihre Karrierechancen erhöhen und den steigenden Anforderungen in der Arbeitswelt gerecht werden.“

Die Arbeitsagentur und die Jobcenter stehen den Teilnehmern während des gesamten Qualifizierungsprozesses beratend und unterstützend zur Seite. Gemeinsam werden individuelle Bildungswege erarbeitet und passende Qualifizierungsangebote vermittelt.

Arbeitgeber im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte werden ermutigt, von den Qualifizierungsmaßnahmen zu profitieren und eng mit den Arbeitgeberservice-Teams – von Arbeitsagentur und den beiden Jobcentern im Landkreis – zusammenzuarbeiten. „Durch die gezielte Förderung von Arbeitnehmern können Unternehmen ihre Fachkräftesicherung langfristig gewährleisten und gleichzeitig den regionalen Wirtschaftsstandort stärken“, ist sich Bünning sicher.

Noch viele freie Ausbildungsplätze

Zum Abschluss ging Bünning auf die Entwicklung am Ausbildungsmarkt im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte ein. „Unser Fokus liegt jetzt – zum Endspurt am Ausbildungsmarkt – darauf, jungen Menschen Möglichkeiten für eine qualifizierte Ausbildung zu bieten und den Übergang von der Schule in den Beruf erfolgreich zu gestalten. Hierbei setzen wir auf eine enge Zusammenarbeit mit Unternehmen, Schulen und anderen relevanten Akteuren, um den Ausbildungsmarkt im Landkreis zu stärken.“ Aktuell sind noch 785 gemeldete Ausbildungsplätze unbesetzt. Ihnen stehen 607 „unversorgte“ Bewerber gegenüber. „Die Schere zwischen angebotenen Stellen und verfügbaren Bewerbern am Ausbildungsmarkt ist und bleibt ein zentrales Problem in der Seenplatte“, weiß Bünning. „Angesichts dieser Lage können wir es uns nicht erlauben, auch nur einen Jugendlichen zu ‚verlieren‘.

Baugewerbe und Gastronomie suchen händeringend

547 Männer und Frauen mussten sich im Mai nach dem Verlust ihres Arbeitsplatzes in der Seenplatte neu oder erneut arbeitslos melden. Das sind 104 oder 16 Prozent weniger als im April. 38 oder 6,5 Prozent weniger als im Mai 2022. 803 Arbeitslose konnten ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Arbeit auf dem ersten Arbeitsmarkt beenden. Das sind 328 oder 29  Prozent weniger als im April. 22 oder 2,8 Prozent mehr als im Mai 2022. Damit übersteigen im Mai die Arbeitsaufnahmen (803) die Arbeitslosmeldungen aus Beschäftigung (547).

Nach Personengruppen entwickelte sich die Arbeitslosigkeit recht unterschiedlich, allerdings waren bei allen Anstiege gegenüber dem Vorjahresmonat zu verzeichnen. Die Spanne der Veränderungen reicht im Mai von +1  Prozent bei Deutschen bis +132 Prozent bei Ausländern.

Insgesamt 2.993 Personen erhielten im Mai Arbeitslosengeld, 175 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im Mai bei 14.906. Gegenüber Mai 2022 war dies ein Anstieg von 1.045 Personen.

Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen ist auf 3.124 Stellen gestiegen. Gegenüber dem Vorjahresmonat (Mai 2022) bedeutet dies ein Rückgang von 242. Die Arbeitskraftnachfrage der Unternehmen lässt sich eindeutiger am Zugang an offenen gemeldeten Stellen ablesen: Im Vergleich zum Vormonat ein Rückgang des Stellenzugangs um 94 – zum Vorjahresmonat ein Plus um 34.

Die größte Nachfrage gab es im Mai aus den Bereichen:   Baugewerbe 411 freie Stellen im Bestand; Gastgewerbe (409); verarbeitendes Gewerbe (404); Gesundheits- und Sozialwesen (327) Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (325); sowie im Gastgewerbe (277).

Unternehmen in der Seenplatte, die noch keinen festen Ansprechpartner haben, erreichen den Arbeitgeberservice telefonisch unter der kostenfreien Arbeitgeber-Service-Rufnummer: 0800 4 5555 20.


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