Röbeler fühlen sich nicht mehr sicher

27. November 2014

Die Angst geht um in Röbel. Seit Wochen, ja Monaten, treiben sich in der kleinen Müritzstadt Verbrecher herum, brechen ein, überfallen Leute, klauen wie die Raben. Bei „Wir sind Müritzer“ haben sich jetzt Röbeler gemeldet, die behaupten, zu wissen, wer dahinter steckt. Und offenbar nicht nur sie.

burglar breaking in„Selbst die Polizisten haben uns mehrfach bestätigt, dass alle die Ganoven kennen, aber ihnen die Hände gebunden sind und es eben so lange dauert, bis die Staatsanwaltschaft etwas unternimmt“, berichten die aufgebrachten Röbeler im Gespräch. „Was muss denn noch passieren“, fragen sie.

In der Tat: Die Liste der Verbrechen, die in den letzten Monaten in Röbel und Umgebung gemeldet wurden, ist lang: Einbrüche in rund zehn Bäckerfilialen, Einbrüche in Arztpraxen, Überfall auf Kinder, die am Halloween-Tag unterwegs sind, Kennzeichen-Klau, Bedrohungen, Beleidigungen, Körperverletzungen. Kaum ein Tag, an dem es keine neue Meldung aus der ansonsten doch recht beschaulichen und sicheren Stadt Röbel gibt.

„Wir verstehen die Welt nicht mehr. Alle scheinen zu wissen, wer die Idioten sind, aber niemand unternimmt etwas, sondern wartet, was als nächstes passiert“, so die Röbeler. Aber: „Uns ist inzwischen klar, dass die Polizei hier vor Ort ihr bestes tut und auch mehr Streife fährt als sonst. Aber scheinbar gibt es da ganz oben Leute, die den Ernst der Lage nicht erkannt haben“, meinen die Betroffenen. „Ich schlafe keine Nacht mehr ruhig, weil ich Angst vor einem Anruf der Polizei habe, die mir sagt, dass bei mir eingebrochen wurde.“

Die Polizei wollte sich aus ermittlungstaktischen Gründen vorerst nicht äußern. In diesem Fall können wir das auch nachvollziehen. Nur so viel: „Wie nehmen wirklich jeden Hinweis aus der Bevölkerung sehr, sehr ernst.“

Deshalb, liebe Röbeler: Schweigt nicht, sondern helft den Beamten, die Täter mit den nötigen Beweisen dingfest zu machen.

Foto:bramgino-Fotolia.com

 


Eine Antwort zu “Röbeler fühlen sich nicht mehr sicher”

  1. Sascha Jochens sagt:

    Von wegen Ernst nehmen…Als in der Nacht vom 27. auf den 28. November ein unbekannter sich über eine Seitentür des Betreuten Wohnens Zutritt zum Röbeler Pflegeheim in der Seebadstraße verschafft hatte und von Mitarbeitern der Nachtschicht entdeckt wurde, flüchtete er über die Küche. Die sofort zu Hilfe gerufene Polizei nahm den Fall aber nicht Ernst und verschwand unverrichteter Dinge wieder. Bei dem Einbruch wurde ein Feuerlöscher entwendet, der aber am selben Tage in der Nähe des Pflegeheimes wiedergefunden wurde. Vermutlich sollte er als Wurfgeschoss für Fensterscheiben dienen. Auch die Mitteilung an die Polizei bzgl. des Feuerlöschers wurde damit abgetan, man solle doch kurzerhand selbst schnell eine Anzeige schreiben. Kollegen der Polizei kamen nicht vorbei.

    Hier kann von „Ernst nehmen“ der Situation ja wohl nicht gesprochen werden. Ein Dank an die Mitarbeiter des Pflegeheimes, die so couragiert reagiert haben.