„Rundfunk-Rebellen“ kritisieren nach wie vor NDR-Programm

28. September 2016

Die „Rundfunk-Rebellen“ machen wieder mobil. Wenige Wochen nach der Landtagswahl wollen Willi Behnick und seine Mitstreiter von der Mecklenburgischen Seenplatte auch die neuen Landespolitiker daran erinnern, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk eine besondere Heimatverpflichtung hat. „Wenn unsere Wünsche nicht deutlicher  berücksichtigt werden, ist die Rundfunkgebühr wie ein Zwangseinzug ohne Gegenleistung“, verdeutlicht der Vorsitzende des Sprecherrats der Bürgerinitiative „Für mehr deutsche Musik im Radio und für die Bewahrung unserer Muttersprache“ im Gespräch mit WsM.

Die Initiative plant dazu am 11. Oktober in Neubrandenburg einen öffentliche Versammlung, zu der alle interessierten Bürger und Hörer eingeladen sind. Treff soll ab 14.00 Uhr im Gebäude des Angelvereins in der Lessingstraße am Kulturpark sein, was auch aus der Müritz-Region per Auto und Bus gut erreichbar wäre.

Silver vintage microphone in the studio on blured background„Wir wollen erreichen, dass überwiegend deutsche Musik beim NDR – insbesondere beim Landessender NDR 1 Radio MV – gespielt wird“, erklärt Behnick. Eine feste Quote fordere man nicht. Man lasse sich aber auch nicht auf Schlager reduzieren. „Wir werden bisher mit englischer Musik bombardiert bis zum Geht-nicht-mehr.“

Digitale Spartenkanäle seien keine Hilfe, da der digitale Empfang landesweit immer noch nicht befriedigend sei. Und ältere Menschen hätten auch nicht immer und überall Internetzugang und Internetradio.

Auch die immer mehr in Mode gekommenen Doppel- und Mehrfach-Moderationen beim NDR in Schwerin sind der Initiative ein Dorn im Auge. „Das was da erzählt wird, ist manchmal sowas von hohl“, gibt Behnick die Meinung vieler Mitglieder aus dem ganzen Land wieder. Darauf könne man verzichten. Rundfunk-Vertraute kennen noch die Regel: Man solle am Mikrofon nur etwas sagen, wenn man wirklich etwas zu sagen hat.

Zur Versammlung hat die Initiative auch Mitglieder aller vier im Landtag vertretenen Parteien eingeladen, dazu die Staatsklanzlei und den Landesrundfunkrat.

„Die SPD-Fraktion hatte ja schon vorgeschlagen, künftig mehr Bürgerbefragungen ansetzen zu wollen. Da sind wir sehr optimistisch, dass dieses Thema die Bürger auch bewegt“, sagte Behnick.

Ansprechpartner Bürgerinitiative „Für mehr deutsche Musik im Radio und für die Bewahrung unserer Muttersprache“: Wiili Behnick, Telefon 0171 7049277


3 Antworten zu “„Rundfunk-Rebellen“ kritisieren nach wie vor NDR-Programm”

  1. W sagt:

    Ich denke, dass der NDR genau ermittelt, welches Musikprogramm welche Hörerschicht anspricht und ist zum Teil von Einschaltquoten abhängig. Besonderen Interessen und Hörgewohnheiten können nur Spartenprogramme gerecht werden. Wenn die Verbreitung via Internet nicht genügt, gibt es noch andere Kanäle, z. B. Sattelitentransponder, ungenutzte Frequenzen im VHF-Bereich, Kabel. Will sagen, dass es besser wäre, wenn das Angebot erweitert würde, anstelle des Machtkampfes um die Inhalte eines Senders. Die technischen Recourcen dafür sind ja nicht mehr knapp. So wie Musik ist auch Sprache zum Teil reine Unterhaltung und Hohlsinniges kein Grund für Beanstandungen. Allerdings sollte der NDR darauf achten, was einer öffentlich-rechtlichen Anstalt würdig ist und der Gebührenfinanzierung gerecht wird. Manches gehört besser in die Tonne oder die Zeitfensterchen zwischen den Werbeblöcken der Privatsender, in denen die geneigte Hörerschaft vom Abschalten abgehalten werden muss. Ich höre eigentlich nur die Nachrichten, manchmal Reportagen und sonst Musik aus meiner Sammlung. Mein Tipp! Da kann nichts schief gehen.

    • Behnick sagt:

      Wir bezweifeln als Bürgerinitiative diese genaue Ermittlung für das Musikprogramm vom NDR 1 Radio MV.
      Unsere mehrmalige Bitte nach Offenlegung der Umfragen dazu lehnten sie ab. Begründung war der Wettbewerb mit anderen Sendern im Land. Wir wöölten wissen, welche Titel standen zur Auswahl, wie war die Befragung und wie war das Ergebnis. der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat überhaupt nicht mit Privatsendern im Wettbewerb zu stehen, er hat einen Programmauftrag, den er zu erfüllen hat. Dafür zahlen wir alle zwangsweise den Rundfunkbeitrag.
      Willi Behnick

  2. Als Mitglied im Srecherrat der Bürgerinitiative
    DEMURAD-MV
    „Für mehr deutsche Musik im Radio und für die Bewahrung unserer Muttersprache“
    finde ich den Beitrag sehr gut. Ich möchte aber hervorheben, dass wir nichts gegen englischsprachige Musik haben. Allerdings die Mischung machts.
    Leider gibt es in MeckPomm leider keinen Sender im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der deutschsprachige Musik sendet.
    Eie Ausnahme gibt es im Norden. Dort ist zumindest B2, für den wir uns eingesetzt haben, zu empfangen.
    Wenn Sie sich über unsere Aktivitäten informieren möchten, kann ich unsere Webseite:
    http://www.fuerdeutschemusik-imradio.de empfehlen. Am 11.10. 2016 / 15:00 Uhr findet in Neubrandenburg, Lessingstraße 10 ( Anglerheim) eine öffentliche Mitgliederversammlung statt.
    Ich, als Betreiber der o.g. Webseite, bin in Rechlin aufzutreiben und jederzeit für Gespräche bereit.