Schadstoffe festgestellt – Schulaltbau in Röbel geräumt

7. Februar 2023

Die Klassenräume im Altbau des Begegnung- und Grundschulzentrums „Werner Schinko“ in Röbel werden nach den Winterferien nicht mehr genutzt. Bei Raumluftmessungen und Kernbohrungen im Fußboden sind in vier beprobten Räumen nach Auskunft von Bürgermeister Andreas Sprick stark erhöhte PAK-Werte (Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) festgestellt worden. Die Stadt hat umgehend gehandelt und beräumt in den Winterferien alle Bereiche im Altbau, nicht nur die vier betroffenen Räume. Mit Auswirkungen auf die Schüler, die teilweise umziehen müssen.

PAK ist eine Abkürzung für Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe – einer großen chemischen Stoffgruppe, die seit Jahrzehnten wegen ihrer problematischen Eigenschaften für Mensch und Umwelt im Fokus von Wissenschaft und Öffentlichkeit steht. PAK können gesund­heits­schädigend wirken, einige gelten als krebs­erzeugend, zum Teil können sie auch das Erbgut verändern oder die Fort­pflan­zung gefährden.

Wie die Stadt Röbel als Sanierungsträger des Begegnungs- und Grundschulzentrums mitteilt, sind der ihr die Ergebnisse der Gutachten einer Gefahrenstoffuntersuchung Ende Januar bekannt geworden. „Die daraus resultierenden Empfehlungen, denen wir uneingeschränkt Folge leisten, haben wir am am 31. Januar im Hauptausschuss vorgestellt und am Folgetag gegenüber der Schulleitung, dem Amt für Zentrale Dienste / Schulverwaltungsamt des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte sowie dem zuständigen Staatlichen Schulamt in Neubrandenburg mitgeteilt. Noch am gleichen Tag gab es hierzu eine Videokonferenz mit allen genannten Beteiligten und weiteren Mitarbeitern der Stadtverwaltung, um die notwendigen Sofortmaßnahmen einzuleiten“, so Andreas Sprick    

Das vorliegende Gutachten empfehle eine Räumung der bisher vier beprobten Klassenräume innerhalb von vier Wochen. Die Stadt habe sich aber vorsorglich dazu entschlossen, alle Klassenräume des Altbaus zu beräumen und bereits die derzeitigen Winterferien für den Umzug mit allen dazugehörigen Arbeiten zu nutzen.

Weitere Untersuchungen angekündigt

Gemeinsam mit der Schulleitung des Röbeler Schulcampus sei bereits abgestimmt worden, dass die Klassenstufe vier ab dem 20. Februar in den Räumlichkeiten der Schule in der Bahnhofstraße unterrichtet werde. An der Lösung für eine weitere Klassenstufe arbeite man derzeit intensiv und im engen Austausch mit dem Landkreis. Hier sei unter anderem auch das Jugendamt als genehmigende Behörde gefragt. Zwei Klassenstufen verbleiben im bereits sanierten Anbau des Begegnungs- und Grundschulzentrums.

Viele weitere Details, wie der Schülerverkehr, die Schulverpflegung oder die Wegeabsicherung zwischen den verschiedenen Gebäuden resultieren zwar aus diesen Entscheidungen, seien aber bereits in groben Zügen vorgeplant und mit den jeweils Betroffenen vorbesprochen.

„Alle Beteiligten der Stadtverwaltung, der Schulleitung und Lehrerschaft sowie die zuständigen Fachämter sind sich einig, dass die Gesundheit der Kinder und der Lehrer höchste Priorität hat. Dementsprechend werden wir in den nächsten Tagen auch alle anderen Klassenräume mit Parkettfußböden durch Facheinrichtungen beproben lassen, umso auch kurzfristig weitere Schlussfolgerungen für das weitere Baugeschehen ziehen zu können“, erklärte Röbels Bürgermeister.


2 Antworten zu “Schadstoffe festgestellt – Schulaltbau in Röbel geräumt”

  1. Conner sagt:

    Tolle Informationen zum Ferienbeginn! Leider nur traurig, erst durch wsm davon zu erfahren. Weder die Stadt als Schulträger, noch die Schule haben bisher umfassend informiert! Wir sind betroffen, unser Kind ist in der 4. Klasse und war vor den Ferien krank! Weder auf der Website der Schule oder Stadt oder in irgendeiner anderen geeigneten Art und Weise erfolgte eine VorabInfo!!! Die Schulleitung ist nicht vor Ort! 7Es lebe die Kommunikation!

  2. Beka sagt:

    Toll,wenn die Verantwortlichen so konsequent reagieren. Ich ziehe den Hut ! und ich weiß,wovon ich hier schreibe.Die Gesundheit unserer Kinder ist das höchste Gut.
    Das bei solch einer umfangreichen Entscheidung einige Fehler in der Kommunikation gemacht werden, ist doch menschlich und das kleinste Problem. Diese nachgewiesenen Schadstoffe verursachen Spätschäden in unterschiedlichster Wirkung noch nach Jahrzehnten, wo später bei Schadenersatzansprüchen kein direkter Zusammenhang mehr bewiesen werden kann.
    Ich hoffe, das das Gesundheitsamt aus der Vergangenheit (Berufliche Schule des LK Müritz)endlich gelernt hat.