Scheune Bollewick zeigt hochkarätige Natur-Foto-Schau

12. Juli 2020

Ob Luchs, Bär oder Insekten: Ungeachtet der Corona-Einschränkungen hat das Team der Feldsteinscheune Bollewick eine der wohl hochkarätigsten Foto-Ausstellungen für den Nordosten Deutschlands an Land gezogen. Ab Mitte Juli werden wieder außergewöhnliche Naturfotografien auf der Tenne in Bollewick gezeigt.Erstmals sind dabei die rein Europäischen Naturfotografen an der Seenplatte zu Gast.

„Wir zeigen knapp 90 Siegerfotos in acht Fachkategorien von Säugetieren über Landschaften bis zum Verhältnis Mensch-Natur sowie zwei Jugend-Kategorien“, so eine Sprecherin gegenüber WsM. Dazu kommt eine alte Bekannte nach Bollewick: Sandra Bartocha, die aus Neubrandenburg stammt und zu den besten Naturfotografen Deutschlands gezählt wird, soll die Eröffnungsrede am 17. Juli halten.

Und die Sprecherin der Scheune verspricht auch: Diese Europa-Natur-Schau wird von der Qualität noch deutlich besser, als die früheren Ausstellungen mit dem Weltverband der Tierfotografen.

So entführt schon das Siegerfoto des Spaniers von Eduardo Blanco Mendizabal in einen Moment, den wahrscheinlich nicht viele Menschen wirklich hautnah erleben: Er konnte den Blick eines Luchses in der Dämmerung fotografieren. Nach Angaben des Bundesamtes für Naturschutz wurden in Deutschland zuletzt 2018 genau 85 ausgewachsene Europäisch Luchse sowie 43 Jungtiere sicher nachgewiesen.

Wie beim Luchs gelte auch für Wildkatzen und Fischotter die Zerschneidung von Lebensräumen als größtes Problem, heißt es. Für die Seenplatte sind auch die Kategorien „Unter Wasser“ und „Andere Tiere“, wie Insekten, und Landschaften wichtig. Denn nicht nur beim Hirschkäfer sind das Aussehen und ihre Aktivitäten auch bei Insekten, Reptilien, Amphibien, Spinnen und Weichtieren oft spektakulärer als man vermutet. Hier – wie auch bei den Pflanzen – sei der Blick des Fotografen besonders gefragt.

Wegen der weitläufigen Verhältnisse – in der Tenne stehen 13 000 Quadratmeter zur Verfügung – sind die Corona-Beschränkungen in Bollewick kein Problem. Die Schau, die bisher auch bundesweit nur ganz selten gezeigt werden konnte, soll bis 6. September in Bollewick Gäste anlocken. Den Publikumspreis bekam übrigens ein deutscher Fotograf für einen Schnappschuss, der einen Puma beim Angriff auf ein Guanako zeigt. Zuletzt hatte die Gesellschaft ihr diesjähriges Naturfotofestival wegen Corona-Problemen absagen müssen.

Foto oben: Ingo Arndt „Ein Puma jagt ein ausgewachsenes Guanako-Männchen
Foto im Text: Marco Gaiotti „Dschelada nach dem Gewitter
Foto unten: Svetlana Iivanenko „Kampf der Titanen“


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