Schloss-Geschichten und Bilder gesucht

25. Januar 2015

Es ist zweifellos eines der schönsten Schlösser der Region und es hat eine wechselvolle Geschichte: Das Schloss Klink, 1898 am Ufer der Müritz von Arthur und Hedwig von Schnitzler gebaut. Diese wechselvolle Geschichte möchten Eigentümer Guido Gabriel und Marketing-Chefin Katrin Holst gerne in einer Ausstellung zeigen und hoffen dabei auf die Hilfe der Müritzer.

Klinkalt„Wir suchen alte Bilder vom Schloss und der Umgebung. Und natürlich würden wir uns auch freuen, wenn der eine oder andere uns Geschichten schreibt, die er mit dem Schloss verbindet“, erzählt Katrin Holst.

Bis 1945 war das Schloss im Besitz der Familie Schnitzer, in der Nachkriegszeit lebten Flüchtlinge im Herrenhaus. 1965 übernahm der VEB Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Neubrandenburg die Rechtsträgerschaft über „Schloss und Flur“. Im Sommer 1971 eröffnete schließlich das „Schulungs- und Erholungsobjekt“ mit 40 Zimmern für 103 Urlauber.

Nach der Wende verkaufte die Treuhand das Schloss zunächst an Karl M.E. Brenner aus Bad Homburg, der großspurig ein Luxus-Ferienresort für 120 Millionen Mark ankündigte. Doch es passiert nichts. Zumindest nichts positives, denn das Schloss verfällt, Vandalen zertrümmern alles, was sie im Innern finden.

Nachdem Brenner seinen Verpflichtungen im geforderten Zeitraum nicht nachkommt, macht sich die Treuhand auf die Suche nach neuen Interessenten und findet sie auch – im September 1996 unterschreiben Ernst Walloschke und sein Sohn Guido Gabriel den Kaufvertrag. Nicht einmal zwei Jahre später eröffnet das Schoss in neuem Glanz und im Jahr 2000 wird auch der Anbau – die Orangerie – eröffnet.

„Wir haben sehr viele Gäste, die sich für die Geschichte des Schlosses interessieren. Deshalb möchten wir eine ganz besondere Ausstellung auf die Beine stellen. Das schaffen wir aber nur mit der Hilfe von Menschen, die unserer Schloss kennen, Geschichten erzählen können und alte Fotos besitzen“, wirbt Katrin Holst.

Die besten Einsendungen werden belohnt: Zum einen winkt ein Candlelight-Dinner für zwei Personen mit Weinbegleitung im „Garten Eden“, zum zweiten eine Ganzkörper-Pärchen-Massage und zum dritten ein Drei-Gang-Menü für zwei Personen im rustikalen „Ritter-Artus-Keller“.

Bilder und Geschichten können entweder per Post an das Schloss Klink, Schlossstraße 6,, 17192 Klink, zu Händen Frau Holst, oder per Mail an gewinnspiel@schlosshotel-klink.de geschickt werden.

Bild: Eine Postkarte vom Schloss Klink aus den 80er Jahren.


Eine Antwort zu “Schloss-Geschichten und Bilder gesucht”

  1. JMR sagt:

    Anno 1962 war ich das erste Mal im Schloss. Es war komplett mit Efeu oder wildem Wein berankt und erinnerte mich an das Dornröschen-Schloss aus dem Märchen. Rechts über dem Kellereingang zur späteren BAR gab es noch einen über alle Etagen reichenden hölzernen Verandabau mit Rosetten. Betrat man duch den Haupteingang das Haus, so wand sich eine an den Flanken holzverkleidete Wendeltreppe um einen korkenzieherähnlich gedrechselten Mittelpfeiler nach oben. Grünberankung, Rosettenveranda und die wurmstichige Haupttreppe verschwanden im Zuge der Rekonstruktion um 1970 herum.
    Im Hause wohnten Flüchtlinge. Sogenannte „Umsiedler“. Menschen, die zum Ktiegsende 1944/45 vor der Roten Armee aus „dem Osten“ flüchteten und Unsägliches erlebt hatten. Eine von ihnen war Frau Marschner. Sie bewohnte rechts seeseitig mit Turmerker ein riesiges Zimmer mit fast vier Meter hoher Stuckdecke. Arschkalt. Es zog wie Hechtsuppe. In einer hinteren Ecke saß ihr kahlköpfiger pflegebedürftiger Mann, eingemummelt in eine rot-schwarz-karierte Wolldecke.

    Frau Marschner handelte mit Zierfischen. Deswegen waren meine Eltern mit mir, ihren vierjährigen Sohn, dorthin gefahren. Guppys, Skalare, Neonfische und Blackmollies – Die alte Dame hatte alles. Und sie war 1962 die einzige Zierfischhändlerin weit und breit. Erst später gab es noch einen Laden dafür in Waren neben dem Museum vor der Druckerei in der Friedensstraße, der einstigen Güstrowerstraße.
    VEB Wasser und Abwasserbehandlung baute im Zuge der Entmietung des Schlosses um 1970 herum vorne am Torhaus einen kleinen Neubaublock, worin Frau Marschner eine Wohnung bekam. Schließlich nach fast 25 Jahren hatte die Schlossbewohnerin zwar keinen Müritzblick mehr, dafür aber endlich Küche und Bad.