Schnur überrascht mit Rückzugs-Ankündigung

23. September 2013

Waren (AG). Nicht nur in Berlin sorgen Rücktritte für Schlagzeilen, auch an der Müritz werden nach der gestrigen Wahl Konsequenzen gezogen. Und zwar von einem, von dem es wohl die wenigsten erwartet hätten: Toralf Schnur, der mit nicht einmal fünf Prozent bei der Bürgermeisterwahl in Waren auf Platz vier landete, denkt nach eigenen Angaben ernsthaft über einen kompletten Rückzug aus der Politik nach und hat heute erste Ämter abgegeben.

„Ja, es stimmt, dieses Ergebnis hat mich persönlich so getroffen, dass ich mir über meine Zukunft sehr ernsthaft Gedanken mache“, sagte der Liberale gegenüber WsM. Bereits heute hat er seinen Platz im Aufsichtsrat der Wohnungsbaugesellschaft Waren (WOGEWA) geräumt, seine Mitgliedschaft im Hauptausschuss der Stadtvertretung aufgegeben, und ist zudem als Mitglied des FDP-Landesvorstandes zurückgetreten. Ob Toralf Schnur auch seine Mandate in der Stadtvertretung und im Kreistag der Mecklenburgischen Seenplatte sausen lässt, will er in den kommenden Tagen entscheiden.

Beleidigte Leberwurst? „Nein, aber ich bin auch nur ein Mensch und muss an meine Familie denken. Wenn man sich jahrelang so engagiert hat wie ich und dann so eine Klatsche bekommt, ist das nur schwer wegzustecken“, begründete der Warener seine Entscheidung und erklärte auf Nachfrage, dass er täglich so zwei bis drei Stunden für die Kommunalpolitik im Einsatz gewesen sei.
Auch seine Facebook-Seite „Bürgermeisterkandidat Toralf Schnur“, auf der er bis gestern rund 750 Fans unterhielt und aktiv Wahlkampf betrieb, hat der FDP-Mann bereits gelöscht.

Am kommenden Donnerstag will er mit dem Vorstand der FDP des Kreises Mecklenburgische Seenplatte über das Wahlergebnis überhaupt, aber auch über seine Zukunft sprechen.


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