Schnur will Parkhaus am Schweriner Damm in Waren

21. August 2020

Mit dieser Nachricht überrascht der Chef der FDP/MUG-Stadtfraktion und Bürgermeisterkandidat Toralf Schnur: Für ein Parkhaus in Waren stehen seiner Aussage nach Investoren bereit. Das Thema Parkhaus in Waren ist in den vergangenen Jahren immer mal wieder auf die Tagesordnung der Stadtvertreter gehievt worden, bislang ohne Erfolg. Vor kurzem hatte sich auch Bürgermeister Norbert Möller dazu geäußert und unter anderem vorgeschlagen, ein Parkhaus am Ortseingang aus Richtung Sietow zu platzieren und eines am Amtsbrink (WsM berichtete). Von diesen beiden Standorten hält Toralf Schnur allerdings gar nichts. Er hat einen anderen Platz im Auge.

„Nach meiner Einschätzung bedarf es keinerlei Lösungsansätze, die mit der Idee verbunden sind, außerhalb der Stadt zu parken und über einen Shuttle-Verkehr die Gäste/Parkenden in die Innenstadt zu bringen. Das kostet im Zweifel sehr viel Steuergeld, betoniert bzw. versiegelt Grünflächen und wird tatsächlich nicht genutzt“, lehnt der FDP-Mann den Bürgermeister-Vorschlag ab.

Ein Investor werde sich immer fragen, welcher Standort ihm den maximalen Gewinn bringe und welcher Standort ihn bei der Herstellung möglichst wenig koste. „Das mag niemandem gefallen, ist aber die Wahrheit, selbst wenn man es nicht hören will“, meint Schnur. Ein Investor werde  kein Parkhaus neben kostenlose Stellflächen bauen, sofern dort nicht auf das Jahr gesehen eine 100-prozentige Auslastung bestehe. Zudem möchten Betreiber derartiger Parkhäuser seiner Erfahrung nach meist kurze Wege von großen Straßen. Ein Parkhaus außerhalb der Innenstadt wie in Waren-West könne man höchstens während der Saison auslasten und bringe auch keinerlei Erleichterung für die Einwohner.

Deshalb gebe es nur wenige Flächen, die überhaupt für ein Parkhaus in Frage kommen. „Ein einziger Standort erfüllt diese Grundvoraussetzungen fast in Gänze, nämlich die Fläche zwischen Mauerstraße und Schweriner Damm. Aufgrund der Höhenverhältnisse könnte dort sogar ein Parkhaus in das Gelände eingepasst werden und die nötigen ca. 300 Parkflächen zuzüglich die für Anwohner und Personal schaffen. Gleichzeitig würden kaum neue Flächen versiegelt, da dort bereits Parkflächen bestehen. Zudem könnten wir die katastrophale Verkehrssituation am Altstadtcenter lösen und diese blöde Abfahrt vom Netto-Markt entzerren, indem wir den Verkehr über die vorhandene Mauerstraße abfließen lassen“, schlägt der Stadtvertreter vor.

Für seinen Idee würden die Investoren schon bereitstehen. „Wir müssen sie nur als Stadt begleiten und unterstützen, damit wir sie nicht verlieren. Wir müssen uns dazu aber bewegen.“

 


9 Antworten zu “Schnur will Parkhaus am Schweriner Damm in Waren”

  1. Helmut sagt:

    Ganz schön viel komische Aussagen:

    – „Den Verkehr über die vorhandene Mauerstraße abfließen lassen“
    Als Bürgermeisterkandidat sollte Herr Schnur die örtlichen Zustände seiner Stadt kennen.
    Zwischen Mauerstraße und Parkplatz Netto verläuft ein Bach, den man nur für diese neue Abfahrt überbauen müsste.
    Netto müsste das übrigens auch wollen.
    Es müsste dann übrigens zusätzlich eine weitere Ampel (Ausfahrt Mauerstraße/Schweriner Damm) entstehen oder aber man dürfte nur in Richtung Waren/Ost das Parkhaus verlassen und über die Ampel Netto in das Parkhaus gelangen.
    Ziemlich schlechter Standort.

    – „Ein Investor werde kein Parkhaus neben kostenlose Stellflächen bauen“
    Wie man an dem vorhandenen Parkaus auf dem Netto sieht, wird das auch nicht wirklich angenommen. Warum auch immer. Gegenüber der Bahnlinie bei Reschke sind kostenlose Parkplätze, dann ein paar Meter weiter unter der Herrenseebrücke und eben der Nettoparkplatz unten und oben (hier natürlich nur kostenlos, wenn man etwas im Altstadtcenter kauft).

    – „betoniert bzw. versiegelt Grünflächen“
    Sein Parkhaus würde auch viele grüne Flächen betonieren/versiegeln – unter anderem auch einen Rückzugsort für Jugendliche (nicht nur Kinder) – Basketballplatz, Spielplatz würde vernichtet werden.

    Ein Parkaus mit 300 zusätzlichen Stellplätzen. Also zusätzlich zu den jetzt vorhandenen circa 50 Stellplätzen wäre das dann ein Parkhaus mit 350 Stellplätze. Ganz schön großer Betonklotz. Und das in die Höhe und Breite.

    Fall Herr Schnur denkt, man könnte dort ja eine Tiefgarage bauen – er möge doch mal das Tiefbauamt der Stadt kontaktieren oder das Straßenbauamt und nachfragen, wieso die Brücke über diesen Bach am Tiefwarensee so groß und befestigt ausschaut. Er wird wahrscheinlich über die Antwort nicht erfreut sein.

    = Mal wieder ein Vorschlag, der im ersten Moment gut klingt – aber bei genauem hinsehen einfach nur schlecht ist.

    • Jens sagt:

      Den „Rückzugsort für Kinder und Jugendliche“ den sie meinen, haben sie anscheinend lange nicht besucht.
      Dieser „Rückzugsort“ dient den stadtbekannten trinkern und Jugendlichen mjt Langeweile zum saufen und vermüllen.
      Der „Park“ wird lediglich von Hunden und ihren Besitzern genutzt um dort fleißig Kot zu hinterlassen.

      • Helmut sagt:

        Stadtbekannte Trinker und Jugendliche mit Langeweile benötigen aber auch ihren Raum.
        Wenn sie dort nicht sitzen und saufen und vermüllen, werden sie sich einen anderen Platz suchen.
        Aber so schlimm, wie sie es schreiben ist es dann zum Glück doch nicht.

        Immer dran denken, dass jeder Bürger – egal ob sozial schwach oder krank oder einfach nur verhaltensgestört – sein Recht auf den öffentlichen Raum hat und ihn sich, zum Glück, auch selbst aussucht.

        Meine Kritik war auch eher an Herrn Schnur gerichtet, weil er gesagt hat, dass er zubetonieren von grünen Flächen und das Fällen von Bäumen nicht gut findet. Für ein Parkhaus mit 300-350 Stellplätzen müsste er aber an diesen Standort eben genau das machen.

  2. Loni sagt:

    Der Bau eines Parkhauses wird nicht mit dem Verweis auf bereitstehende Investoren und Vorschläge über angeblich geeignete Standorte entschieden. Die Stadtverwaltung sollte kompetente Stellungnahmen von Verkehrs-und Straßenbauexperten dazu einholen.
    Nur eine Machbarkeitsstudie bildet die Grundlage für eine Entscheidung aller Stadtvertreter.

  3. Supermaus sagt:

    Endlich mal eine gute durchdachte Idee. Hier sollte man nicht Jahre überlegen sondern dies anpacken.

  4. Peter sagt:

    Wieder ein Stueck Gruenflaeche weg.
    Toll weiter so.

  5. CoolerTypDerEsNichtSoGenauNimmt sagt:

    Sehe ich auch so!@Supermaus
    Weck mit dem alten Skatepark und das Gelumpe an Gestrüpp, Hauptsache erstmal Parken, dann der Stadt und den Gayschäften, in der Innenstadt Ertrag bringen. Ist doch super, genau in der Mitte der Stadt halten zu können, dann von dort aus unsere schöne Stadt zu erkunden!
    Hoffentlich geht das schnell vor sich und die Ladeanschlüsse für E-Autos werden nicht vergessen!

  6. Leon sagt:

    Wieder einer aus der Populismus-Kiste!

  7. S. sagt:

    Was für ein Mist! Eh, Betonwüste kann ich in Berlin! Und das besser als hier. Bei besseren Verdienstmöglichkeiten und besseren Arbeitszeiten, besseren Einkaufsmöglichkeiten. Sogar mit Schwimmhalle um die Ecke! Und wir wollten den wählen. Statt dass er einfach diese Schwimmhalle baut. Versteh’n wir nicht. Wo Schwimmhalle draufsteht muss auch Schwimmhalle drin sein.
    Nochmal: WIR SIND HIER WEGEN DEM GRÜN!!!