„Schwarz gebaut“: Stadt lässt Pachtgelände räumen

29. März 2020

Wer „schwarz baut“, muss mit Sanktionen rechnen, sonst bräuchte es kein Baurecht und auch keine kommunales Planungsrecht. Es gibt aber immer wieder Fälle, in denen es Leute „nicht ganz so genau damit nehmen.“ Manchmal rächt sich das. Einen solchen Fall aus der Müritzstadt Waren hat das Landgericht Neubrandenburg gerade verhandelt.
Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Es gab einen Vergleich. Der Beklagte, ein Bootshändler von der Müritz, wird alle seine illegal errichteten Gebäude und Anlagen zurückbauen und das Gelände bis Ende Juli 2020 räumen, wie ein Gerichtssprecher erklärte. Im Gegenzug will die Stadt auf die offenen Pachtzahlungen, die sich auf mehrere Tausend Euro belaufen sollen, verzichten.

Das Ganze bekam besondere Brisanz dadurch, da es um eine Fläche geht, über die eigentlich ein Stück Ortsumgehung führen sollten. Diese soll die Bewohner der Mozartstraße und der Röbeler Chaussee einmal stark vom Verkehr und vom Verkehrslärm entlasten. Wann ist zwar noch unklar, aber generell würde der Verkehr mit der geplanten Trasse deutlich weiter von der Müritz und der Stadt weg verlaufen als bisher, was eigentlich auch Umweltschützer freuen müsste.

Dementsprechend gibt es bestimmte Beschlüsse, wie im Planfeststellungsverfahren, die von vornherein untersagt hätten, auf dem Pachtgelände des Bootshändlers irgendetwas ohne Zustimmung der Stadt zu bauen oder zu errichten. Dort, am Rande eines großen Gewerbe – und Industriegebietes, stehen zwar noch alte Gebäude mit einem markanten Schornstein, aber momentan auch eine moderne Halle, sind viele Boote gelagert und weitere Aufbauten.

Das betreffende Unternehmen handelt seit Jahren mit Boote, und auch andere Geschäftsfelder gehören zur Firma.

Die Frist für den Rückbau endet am 31. Juli, hieß es vom Gericht.


Eine Antwort zu “„Schwarz gebaut“: Stadt lässt Pachtgelände räumen”

  1. Thomas sagt:

    Lächerlich dieser Vergleich!
    Die Stadt verzichtet !!! auf Pachtgeld, was ihr rechtmäßig zusteht.
    Der Händler hat schließlich jahrelang dort das Grundstück benutzt um Geld zu verdienen.
    Dazu hat er noch illegal dort Hallen gebaut.
    In jedem normalen Rechtsstaat hätte der Händler seine Hallen abreißen müssen, seine ausstehende Pacht gezahlt und zusätzlich ein sehr hohes Bußgeld.
    Aber wahrscheinlich kennt der nette Herr wieder zu viele Leute bei der Stadt oder zumindest deren Leichen im Keller.