Seltene Ingenieurskunst: 500-Tonnen-Betonbrücke sackt zentimeterweise in Endlage
Mirow (WW) . Für eine seltene ingenieurtechnische Meisterleistung wird südlich der Müritz vom 2. September an die wichtigste Schifffahrtsverbindung gesperrt. Wie ein Sprecher des Wasser- und Schifffahrtsamtes Eberswalde sagte, soll vom 2. bis 4. September die rund 500 Tonnen schwere neue Straßenbrücke der L25 abgesenkt werden.
Deshalb kommen Hobbykapitäne und auch die Fahrgastschifffahrt für mindestens drei Tage nicht von der Müritz auf die Gewässer südlich von Mirow und umgekehrt. Einzige Ausnahme dürften die Paddler sein, die ihre Boote samt Ladung auch um die Schleuse herumtragen oder gleich über die Alte Fahrt und Bolter Mühle nach Mirow paddeln wollen.
Dabei hat die aufwendige Brückenabsenkung für Bauinteressierte durchaus etwas zu bieten. «Die L25-Brücke wurde etwa 1,50 Meter höher neu gebaut, damit in der Zwischenzeit die gesamte Schifffahrt weiterlaufen kann», sagte Bernd Mayer als Baubeauftragter.
Der Spannbeton sei 75 Zentimeter dick, die Brücke 36 Meter lang und 10 Meter breit. Damit die durch Stahl im Beton vorgespannte Brücke beim Absenken nicht reißt, muss sie hydraulisch zentimeterweise Ecke für Ecke abgesenkt werden. Das wird schwierug. Allein dafür werden mindestens zwölf Stunden gebraucht, wurde errechnet. Die andere Zeit nehmen Vor- und Nachbereitung in Anspruch.
Nach eineinhalb Jahren Bauzeit soll die Baustelle im März 2016 wieder beräumt sein, die neue Straßenbrücke soll schon ab Dezember 2015 genutzt werden können. Die Gesamtkosten liegen bei 1,9 Millionen Euro. Die letzte Schleusung vor der Sperre soll am 1. September bis 19.30 Uhr und die erste Schleusung danach am 5. September ab 9 Uhr erfolgen.