„Snutdauk“ – niedliches Wort für eine eher ungeliebte Maske

6. Juli 2020

Corona ist auch am jährlichen Plattdeutsch-Wettbewerb des Stavenhagener Reuter-Museums nicht vorbei gegangen. Wie zu erwarten, waren Vorschläge mit Bezug zu der Virus-Pandemie und zum „Mund- und Nasenschutz“ deutlich in der Mehrheit, vor allem in der Kategorie zum „aktuellsten Ausdruck“.
Wie das Museum mitteilte, wurde das Wort „Ballerdutje“ für einen besonders schmatzenden Kuss zum „Plattdeutschen Wort des Jahres 2020“ gewählt. Dies wird bisher vor allem im ostfriesischen Platt gesprochen.
Im Gegensatz dazu wurde „Snutdauk“ (Mundschutz), das zur Wortfamilie des „Snutenpulli“ gezählt wird, zum aktuellsten Ausdruck gewählt. Der  „aktuellste Ausdruck“ muss immer eine Neuschöpfung sein.

In diesem Fall kam die Jury auch nicht an den aktuellen Ereignissen mit den Corona-Problemen vorbei, begründete ein Sprecher des Reutermuseums die Jury-Entscheidung. Aber auch das sei ein Merkmal für eine lebendige niederdeutsche Sprache.

In der Kategorie der „schönsten Redewendung“ wählte die Kommission den weisen Satz „Ut ein‘ Schwientroch ward kein Violin“, was in Hochdeutsch „Aus einem Schweinetrog wird doch keine Geige“ bedeutet und wohl eher symbolisch gemeint ist. Dieser Satz war zwei Frauen aus Stralsund eingefallen.

Insgesamt musste die Jury – vielleicht auch wegen der Corona-Zeiten – sehr viele Vorschläge sichten. Rund 200 Wörter, Ausdrücke und Sätze reichten die Bewerber ein. Diese kamen aus allen norddeutschen Ländern, aber auch aus Süddeutschland. Für die Sieger gibt es Büchergeschenke.


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