Soldaten „verteidigen“ den Naturschutz im Müritz-Nationalpark

17. September 2020

In der letzten Woche war es wieder einmal so weit. Wie jedes Jahr seit 1993 tauschten neun Bundeswehrsoldaten und erstmalig auch eine Soldatin des SysZ 24 der Luftwaffe in Trollenhagen ihre Arbeitsaufgaben der Landesverteidigung mit denen des Naturschutzes und der Gestaltung des Müritz Nationalparks. Einige der Kameradinnen und Kameraden waren zum ersten Mal dabei, für einige alte Hasen war dies bereits der 16. Arbeitseinsatz. Sie stammen ursprünglich von Usedom bis Berlin und von Ueckermünde bis Lärz. Allen gemein ist, dass sie sich freiwillig für diese Aufgabe gemeldet haben, um Gutes im Sinne der zivil-militärischen Zusammenarbeit sowie des Nationalparkgedankens zu tun.

Natürlich ist so ein Einsatz auch immer eine willkommene Abwechslung zum normalen Tagesdienst in Trollenhagen. In diesem Jahr waren die Aufgaben wie auch in den Jahren zuvor sehr vielfältig. Die Projekte reichten von Fundamentaufbau der Seilbahnanlage im Jugendwaldheim Steinmühle, der Reparatur einer in die Jahre gekommenen Fußgängerbrücke, der Sicherung und Einzäunung des denkmalgeschützten Heckenwärterhauses in Serrahn, dem Rückbau des maroden Daches eines Aussichtspunktes bei Liepen, der Mitarbeit am Wolfspfad in Zwenzow, über die Beseitigung von Brandlasten zwischen Granzin und Krienke zur Verringerung der Waldbrandgefahr bis hin zur Erneuerung der Balustrade am Parkplatz in Carpin.

„Die Einsatzbereitschaft und Motivation sowie die Arbeitsgeschwindigkeit und Flexibilität der Kameradin und ihrer neun männlichen Mitstreiter war wie auch in den Jahren zuvor einfach bemerkenswert und beeindruckend. Als Leiter des Dezernats für Gebietsbetreuung bin ich über eine so tolle Truppe, die innerhalb einer Woche derart viel leisten kann überaus dankbar.“, sagt Dr. Matthias Hellmund von der Nationalparkverwaltung.

„Die Zusammenarbeit mit der Bundeswehrtruppe hat eine lange Tradition auf die man mit Fug und Recht stolz sein kann. Schon heute freuen wir uns im Nationalpark auf das nächste Jahr, wenn wieder 10 Kameradinnen und Kameraden für eine Woche die Uniform in Trollenhagen gegen Arbeitshandschuhe im Nationalpark eintauschen, die Ärmel hochkrempeln und für Natur und Umweltbildung kräftig mit anpacken.“

Foto: Robert Geistlinger


3 Antworten zu “Soldaten „verteidigen“ den Naturschutz im Müritz-Nationalpark”

  1. Heiko Bülow sagt:

    Das finde ich sehr gut, da kommen die Kameraden auf andere Gedanken.

  2. Hermann W. sagt:

    H.Bülow, eine Frechheit diese Anspielung.

    • Simon Simson sagt:

      Nein Hermann W.!
      Kommentare sollten eine möglichst durchdachte Meinung mit Hintergrund dazu abgeben. Die vermisse ich in Heiko Bülows Zeilen. Ich weiß im Moment nicht, ob Soldaten in der Kaserne per se „schlechte“ Gedanken haben oder ob sie im Wald ohne Flinte und einem Zivilisten unterstellt, einen gedanklichen Tapetenwechsel erleben, nicht immer nur an Krieg oder Kasernenalltag denken.
      In Zeiten, in denen signifikant rechtsextreme Tendenzen bei Bundeswehr, Polizei und auch bei der Gerichtsbarkeit immer auffälliger werden, sei nicht jeder, der darauf hinweist, dabei nicht mal seine eigene Meinung äußert, an dem Imageproblem schuld. Vielleicht geht es, kann ja sein, aber um ein ganz anderes Thema. In diesem Sinne kann ich Heiko Bülow mit seinem gedanklich knappen Textchen nichts vorwerfen.