Spezialeinheiten der Polizei durchsuchen Objekte in Waren

3. Juli 2020

In Waren sind heute am frühen Morgen sowie am Vormittag verschiedene Objekte von Spezialkräften der Polizei durchsucht worden. Die Durchsuchungen stehen in Zusammenhang mit einem rechtsextremen Reservisten, bei dem unlängst eine Liste mit Politiker-Namen und -Adressen gefunden wurde. Das bestätigte die Lüneburger Staatsanwaltschaft heute auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“. Durchsucht wurden demnach unter anderem Objekte in Warenshof sowie in Waren Nord. „Wir ermitteln wegen des Anfangsverdachts eines Verstoßes gegen das Waffengesetz und das Kriegswaffenkontrollgesetz“, sagte Staatsanwältin Wiebke Bethke.

„Durch die Auswertung des Handys des Reservisten, unter anderem der Whats-App-Nachrichten, haben wir Erkenntnisse gewonnen, die zu Verdächtigen nach Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und eben nach Waren (Müritz) führen. Während ein Verdacht gegen einen Warener bei der ersten Durchsuchung nicht erhärtet werden konnte, ergaben sich dabei aber Hinweise auf einen weiteren Verdächtigen, so dass es im Anschluss weitere Durchsuchungen gab.

Wie das Landeskriminalamt Niedersachsen heute Nachmittag mitteilte, wurden insgesamt neun Objekte in den Ortschaften Munster, Rinteln, Wriedel, Bückeburg, Minden und Waren (Müritz) durchsucht

Bei den bislang fünf Beschuldigten seien diverse Waffen, Waffenteile und weitere Gegenstände aufgefunden und sichergestellt worden. Erst nach einer kriminaltechnischen Untersuchung könne deren Echtheit und strafrechtliche Relevanz abschließend beurteilt werden.

Aufgrund der laufenden Ermittlungen wolle man gegenwärtig keine weiteren Angaben zum Sachverhalt machen.

Auslöser der Ermittlungen ist ein Reservist der Bundeswehr aus Niedersachsen. Bei ihm hatte der Militärgeheimdienst MAD vergangene Woche eine Liste mit Telefonnummern, Adressen und anderen privaten Daten von 17 deutschen Spitzenpolitikern und Prominenten gefunden, darunter auch von MV-Ministerpräsidentin Manuela Schwesig.  Zudem stellte der MAD auf dem Mobiltelefon des 50-jährigen Reserve-Unteroffiziers zwei Chats mit anderen Rechtsextremen fest.

„Die Liste ist aber nicht Teil dieses Verfahrens”, sagte die Lüneburger Staatsanwältin Wiebke Bethke. „Unser Fokus liegt zunächst auf den möglichen Verstößen gegen das Waffen- und das Kriegswaffenkontrollgesetz.”


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