Sporthalle, Grundstück und alte Müllflächen in der Versteigerung

24. November 2020

Wer hätte je gedacht, dass selbst alte Müllablageflächen und Kasernen einmal so begehrt sein würden. So zeichnet es sich derzeit für die nächste Immobilienauktion der NDGA in Rostock ab, die an diesem Donnerstag „online“ über die Bühne geht. Dort sind diesmal nicht die teuren Immobilien an Ostsee oder Müritz am gefragtesten, sondern Flächen, auf denen vermutlich hunderte Solarplatten aufgestellt werden können. Mehrere solcher Immobilie liegen auch an der Seenplatte. So will der Bund zwei ehemalige Kasernenflächen in Basepohl bei Stavenhagen veräußern und auf einer der beiden Grundstücke – verkehrsgünstig an der Bundesstraße 194  –- kann man sich gleich noch eine ganze Sporthalle mitkaufen.

Beide Grundstücke der früheren Kaserne „Mecklenburgische Schweiz“ sind insgesamt 23 000 Quadratmeter groß. Die Sporthalle, die noch in den 1990er Jahren neu für die Bundeswehr errichtet worden war, liegt neben einem Kleinfeldsportplatz und soll 29 000 Euro kosten. Auf dem zweiten Grundstück steht ein früheres Werkstatt- und Kleiderkammergebäude der Armee, dies soll bei mehr als 7000 Quadratmeter-Grundstücksgröße mindestens 25 000 Euro einbringen. In Basepohl hatte Landeswirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) gerade erst einen „Scheck“ über mehr als zwei Millionen Euro für die Erschließung mit Straßen und Versorgungsleitungen an die Stadt Stavenhagen für die „Konversion von Militärflächen“ übergeben.

Die Erfahrung zeigt: Investoren scheuen sich inzwischen auch nicht mehr, rekultivierte Altdeponien für die Solarenergiegewinnung zu nutzen. Dafür könnten sogenannte „Bürgermeisterkippen“ in Schwarzenhof bei Peenehagen nördlich von Waren und Groß Varchow bei Möllenhagen in Frage kommen. Sie sind 2600 und 3600 Quadratmeter groß, gelten als „Altlastenverdachtsfläche mit geringfügiger Bodenbelastung“ und sollen als „Unland“ für 1000 oder 2000 Euro über den Tisch gehen. Auch in Wokuhl-Dabelow bei Neustrelitz wird eine solche rekultivierte Deponie versteigert.

Teurer geht es natürlich auch: In Greifswald steht eine Villa neben einem historischen Uni-Gebäude für 399 000 Euro zum Verkauf, genauso viel soll eine Eigentumswohnung in einer Villa in Heringsdorf auf Usedom mindestens kosten. Allerdings kann man anscheinend auch für modernisierte Plattenbauwohnungen viel Geld verlangen: In Binz auf Rügen soll der Käufer für eine Vierraumwohnung im vierten Stockwerk mit 70 Quadratmetern Wohnfläche ab 239 000 Euro mitsteigern.

Interessant für Häuslebauer: In Boek steht ein 1750 Quadratmeter gr0ßes Grundstück im B-Plan-Gebiet zur Versteigerung. Kostenpunkt: 19 000 Euro.


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