Staatsanwalt: AfD-Nachwuchschef von der Seenplatte soll mit Branchenbuch-Einträgen betrogen haben
Der Vorsitzende der „Jungen Alternative“ Mecklenburg-Vorpommern – der Neubrandenburger Robert Schnell – war in einen dubiosen Internet-Betrugsfall um Branchenbucheinträge verwickelt. Einen entsprechenden Bericht des Internetportals „Blick nach Rechts“ hat ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Rostock jetzt bestätigt.
Das Verfahren gegen den 29-jährigen AfD-Mann von der Mecklenburgischen Seenplatte sei vom Landgericht Rostock aber gegen Zahlung einer Geldauflage 2015 eingestellt worden. Dies sei rechtskräftig geworden. Robert Schnell, der auch AfD-Stadtvertreter in Neubrandenburg ist, soll demnach etwa 20 000 Euro gezahlt haben.
Die „Junge Alternative MV“ wurde im Februar 2016 erst gegründet und gilt als Nachwuchsorganisation der Alternative für Deutschland (AfD).
Der Haupttäter und Bekannte von Schnell wurde in dem Zusammenhang zu einem Jahr und acht Monaten Haftstrafe wegen Verstoßes gegen Markenrecht verurteilt. Die Strafe war auf Bewährung ausgesetzt worden.
Das Inernetportal „Blick nach Rechts“ wird von der Journalistin und Rechtsextremismusexpertin Andrea Röpke betrieben. Röpke war im Februar beim Landesparteitag der AfD in Demmin des Saales verwiesen worden.
Die Firma der beiden Männer, die „DTE Euro Payment und Inkassogesellschaft“, hatte laut Staatsanwaltschaft in großem Stil Schreiben an Gewerbetreibende verschickt, in denen diesen ein Interneteintrag in ein „Gelbes Branchenbuch“ empfohlen wurde. Damit sei unerlaubt Nähe zu den „Gelben Seiten“ der Telekom vorgetäuscht worden, hieß es.
Die im Text versteckten Kosten wurden dann eingetrieben, aber der Betrug flog auf.