Stadt will verstärkt auf Einhaltung der Corona-Regeln achten

12. August 2020

Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat gestern die Bußgelder für Verstöße gegen die Corona-Verordnung erhöht. Doch was nützen die Regeln, wenn niemand kontrolliert, ob sie auch eingehalten werden? In Waren haben Einheimische ob der vielen, vielen Menschen in der Altstadt und am Hafen seit einigen Wochen den Eindruck, dass weder auf Abstände geachtet wird, noch Masken dort getragen werden, wo man sie tragen sollte.
Doch die Stadtverwaltung kontrolliert. Allerdings steht ihr dafür nicht gerade viel Personal zur Verfügung, wie eine Nachfrage von „Wir sind Müritzer“ ergab. Dennoch, so Sachgebietsleiter Sven Sikatzki, müssen sich die Müritzer in dieser Woche auf verstärkte Kontrollen einstellen. Zum einen, weil das Infektionsgeschehen wieder an Fahrt aufgenommen hat und zum anderen, weil immer mehr „Nachlässigkeiten“ beobachtet werden.

„Wir haben von Anfang an kontrolliert, waren und sind aber immer auf ein Miteinander bedacht. Beispielsweise mit den Gastronomen. Sie versuchen schon, die Abstände einzuhalten, allerdings kommt es im Tagesgeschäft vor, dass Gäste die Tische und Stühle zusammenrücken und das dann nicht gleich wieder geändert wird. Da geben wir dann Hinweise und holen nicht gleich die große Keule ‚raus“, so Sven Sikatzki gegenüber „Wir sind Müritzer“.

Für die Kontrollen steht dem Amt ein Mitarbeiter zur Verfügung. Außerdem gucken auch die Verkehrsüberwacher, ob die Corona-Verordnung eingehalten wird. Das aber eher nur so nebenbei, denn die Verkehrsüberwacher haben mit den parkenden und haltenden Autos genug um die Ohren. „Wir können natürlich nicht überall gleichzeitig sein, versuchen aber, die Schwerpunkte wie Gaststätten und Campingplätze abzudecken. Auch am Wochenende“, sagte der Sachgebietsleiter.

Hier und da habe die Stadt auch schon Verwarngelder erteilt, insbesondere, wenn gegen die Maskenpflicht oder vorgeschriebene Schließzeiten verstoßen wurde. Darüber hinaus würden derzeit einige Verfahren laufen.

Zwar wird die Stadtverwaltung meistens von sich aus aktiv, doch im Ordnungsamt gehen auch jede Menge Hinweise ein – auf allen Kanälen: per Mail, Fax, per Brief, am Telefon oder auch bei persönlichen Terminen. Doch nur selten folgt auf die Hinweise auch eine Verwarnung. „In der Zeit, als aus anderen Bundesländern niemand anreisen durfte, haben wir viele Hinweise bekommen, dass sich in den Kleingärten Personen aufhalten, die dort nicht sein dürfen. Das hat sich aber in keinem einzigen Fall bestätigt“ erklärte Sven Sakatzki.

Das heißt aber natürlich nicht, dass die Verwaltung den Hinweisen von Bürgern nicht nachgeht. Doch ein Verwarn- oder Bußgeld könne nur verhängt werden, wenn der Behörden-Mitarbeiter den Verstoß selbst sieht. Fotos, auf denen mehrere Personen zusammenstehen, nützen da gar nichts. Schließlich könnte es sich bei diesen Personen um eine Familie handeln.


4 Antworten zu “Stadt will verstärkt auf Einhaltung der Corona-Regeln achten”

  1. Ingo sagt:

    Die Situation in Waren ist schon katastrophal 1,50 Abstände werden nicht eingehalten und Masken auch nicht überall wo sie vorgeschrieben sind getragen. Warum muss alleine die Stadt das Kontrollieren? Bei uns setzt die Polizei dieses auch durch , die habe ich Waren noch nie gesehen.

  2. Achim sagt:

    Der Stadt stand und steht es frei, für die Coronazeit weitere Mitarbeiter einzustellen.
    Teilzeit, Vollzeit, 450 Euro Basis – es gibt genügend quaifizierte Menschen in Waren, die in dieser Zeit keine Arbeit haben.

    In Waren und auch in vielen anderen Städten will man einfach nicht kontrollieren. Sonst hätte ich in den Supermärkten auch schon einmal eine Kontrolle gesehen.
    Bei der Polizei heißt das „Präsenz zeigen“ und allein das reicht oft schon auch ohne einen einzigen zu kontrollieren.

    • Alex sagt:

      Wenn man wollte, könnte man auch, aber die Städte wollen nicht. Ob nun Waren oder Malchow .. etc. Denn man möchte es sich nicht mit den Urlaubern verscherzen. Siehe auch Kontrolle von Wildcampern, es wird der Zeigefinger erhoben aber mehr passiert auch nicht.

  3. Petra sagt:

    Wo kein Kläger, auch kein Richter…nachhaltig wirken nur Geldstrafen, was ja bei Autofahrern mit Begeisterung durchgezogen wird. In Waren nehmen einige Gaststätten schon lange keine Daten mehr auf, nicht Vermutung-sondern selbst besucht. Wenn es Kontrollen geben würde, müsste das doch schon mal aufgefallen sein, wenn diese nichts vorzeigen können. Sicher ist es schwer für die Stadt das zu organisieren, aber eine erneute Schließung aller Einrichtungen wird teurer.