Stadtpräsident Drühl äußert sich zu seinem Auftreten an Polizeiabsperrung

16. September 2016

Jetzt hat sich Warens Stadtpräsident René Drühl (CDU) doch noch zu seinem kritisierten Auftreten während des Polizeieinsatzes in der Nacht zum Mittwoch auf dem Neuen Markt geäußert. Wie berichtet, sind Drühl und ein weiterer Mann mehr als unangenehm aufgefallen, weil sie nach übereinstimmenden Zeugenberichten die Polizisten bei ihrer Arbeit behindert haben.

Nachdem die Polizei kurz nach 1 Uhr am Mittwoch den Neuen Markt in Waren wegen eines herrenlosen Rucksacks abgesperrt hat, näherten sich irgendwann zwei offensichtlich angetrunkene Männer. Sie sollen unter anderem die Absperrkegel der Polizei mit dem Fuß weggestoßen haben, einer setzte sich einen Kegel auf den Kopf. Als die Polizei die Männer des Platzes verwies, fielen Sätze wie : „Das ist meine Stadt, ich will wissen, was hier los ist.“
Einer der Störer war Warens höchster Repräsentant, also Stadtpräsident René Drühl (CDU).

drWir hatten Herrn Drühl um einen Stellungnahme gebeten, die gab’s leider nicht. Bis gestern Vormittag. Sein vorheriges Schweigen begründet er damit, dass die Mail von „Wir sind Müritzer“ bei ihm als  Spam-Mail-Nachricht abgelegt worden sei…

Er und sein Begleiter seien aus dem „Ritterkeller“ gekommen und hätten ja nicht wissen können, was auf dem Markt los war Betrunken sei er nicht gewesen. Für die Sache mit den Absperrkegeln hat er folgende Erklärung: Er sei über ein „Absperrhütchen“ gestolpert, weil das auf diesem Weg ja normalerweise nicht stehe.

Als die Polizei die Beiden aufgefordert habe, einen anderen Weg zu nutzen, hätten sie es getan. „Ich möchte feststellen, dass ich niemanden der dort anwesenden Personen beleidigt habe bzw. bei seiner Arbeit während de Sicherheitsabsperrung stören wollte. Sollte für die dort anwesenden Personen ein anderer Eindruck entstanden sein, dass tut es mir leid und ich möchte mich an dieser Stelle dafür ausdrücklich entschuldigen“, so der Stadtpräsident.

Auch für den Ausruf: „Das ist meine Stadt, ich will wissen, was hier los ist.“ hat er eine Erklärung: „Ich möchte feststellen, dass ich Waren (Müritz) immer wieder gern als meine Heimatstadt bzw. meine Stadt  bezeichne, dies hat weder etwas mit Besitzanspruch noch mit Hoheitsdenken zu tun, sondern zeigt einfach meine Verbundenheit zu meiner, unserer Heimatstadt Waren (Müritz).“

Unterdessen haben sich nach unserer ersten Veröffentlichung weitere Zeugen gemeldet, die über den Vorfall genau so berichtet haben, wie gestern von uns geschildert.
Damit bestätigen inzwischen mehrere Zeugen unabhängig voneinander unsere gestrige Darstellung, wonach René Drühl alles andere als über ein „Hütchen“ gestolpert ist und freundlich mit Polizisten plauderte.

Vielleicht sollte der Stadtpräsident noch einmal überlegen, wie viele Menschen zu diesem Zeitpunkt auf dem Markt anwesend waren und ganz nüchtern erlebt haben, was dort passiert ist.

 


3 Antworten zu “Stadtpräsident Drühl äußert sich zu seinem Auftreten an Polizeiabsperrung”

  1. Tanni sagt:

    Kann sich ein Herr Drühl alles erlauben? Ein anderer Bürger wäre bestimmt in Gewahrsam genommen worden.
    So ein Mensch vertritt nun unsere Stadt, es ist doch die Härte!

  2. Norbert Bluhm sagt:

    WSM hat ein heißes Eisen angefasst, womit sicher ein paar GroKo-Werbekunden „flöten gehen“. – Dafür: „Hut ab“! Unter’m Strich: Diese „Freiheit der Berichterstattung“ muss man sich auch leisten können/wollen. WSM hätte das auch nur INTERN als Mosaiksteinchen der Erkenntnisgewinnung „abhaken“ können.

    Zum Thema:
    Au weia, da ist ein Hütchenspieler im Hütchenspiel (mal wieder) gestolpert. – Nix Schlimmes, kein Beinbruch. Das kommt allerorten vor. Dank GroKoDeal bewahrt ihn – wie andere Auftrittsunsichere „Persönlichkeiten“ – dies vor irgendwelchen „Folgen“.
    Nettes Gimmick zum Bericht: Die offenbar wortgetreue Wiedergabe der Kommunikation.
    WAS muss man aufpassen, was man wo „ablässt“, damit man sich nicht später „teuren Ärger“ einhandelt.
    U.a. so viel zur sog. Meinungsfreiheit.

  3. Fritz sagt:

    Nachdem es um Wahren’s Bürgermeister bemerkenswert ruhig geworden ist, belasten der AWO-Skandal und seine Merkwürdigkeit, der Herr Stadtpräsident, unsere durch sie arg gebeutelte Stadt. Die vorstehende Stellungname des hochwohlgeborenen Mister Überflüssig ist – angesichts der von mehreren Zeugen bestätigten tatsächlichen Abläufe auf dem neuen Markt – eine nicht zu überbietende Frechheit. Das primitive, flegelhafte und arrogante Verhalten spricht Bände und ist kaum zu überbieten. Die hochnäsige Art seiner Stellungname in WsM setzt dem tatsächlichen Geschehen noch zusätzlich die Krone auf. Darüberhinaus ist dieser merk-würdige Herr Überflüssig wohl auch der festen Überzeugung, man könne das niedere Volk nach Belieben verar…en.
    Diese merkwürdige und sich zunehmend wundersam vermehrende Politkaste, ist nicht nur wegen ihrer divusen Programatik, sondern auch wegen ihres ignoranten und arroganten Verhaltens mitverantwortlich für den bemerkenswerten Aufstieg der AfD. Allerdings erkennen die Mitglieder, Amts-und Würdenträger der sog. etablierten Parteien diesen Zusammenhang immer noch nicht. Es gibt keinerlei Unrechtsbewustsein, Schuld sind immer die Anderen. Insofern können sie auch kein Rezept z.B. zur Eindämmung der AfD finden.
    Stolz, Überheblichkeit, Aroganz und Ignoranz kennzeichnen mehr und mehr die Akteure des Politbetriebes in Bund, Ländern und Gemeinden. Auch in Waren, wie u.a. der Herr Stadtpräsident immer wieder unter Beweis stellt. Die politische Kultur ist arg gebeutelt. Das niedere Wahlvolk verspürt Frustation op solcher Figuren. Das hat Deutschland, das hat Waren nicht verdient.
    Die Mitglieder, Amts-und Würdenträger der sog. etablierten Parteien erkennen die daraus erwachsende Gefahr für die Demokratie leider nicht.