Stilvoller Hingucker: Stahlglocke vor Konzertkirche aufgestellt

18. November 2020

Der Eingangsbereich der Neubrandenburger Konzertkirche ist jetzt um einen Hingucker reicher: Eine große Stahlglocke. Die 3,7 Tonnen schwere Glocke wurde gestern mit Hilfe eines Warener Bauunternehmens per Kran stilvoll auf rote Stahlstelen gehoben. So hat man eine Anmutung davon, wie die Stahlglocke mit zwei anderen Glocken vor fast 100 Jahren in den Turm kam.
Die Glocke stammt aus dem rund 90 Meter hohen Turm des riesigen Gotteshauses, hat eine lange Geschichte „zu erzählen“ und ihren neuen Standort auch mit Hilfe von Ex-Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider (1960-2019), die aus Waren stammte, gefunden.

„Wir denken heute auch an Frau Bretschneider, die vor wenigen Tagen 60 Jahre alt geworden wäre“, sagte Neubrandenburgs Oberbürgermeister Silvio Witt bei der Installation der Glocke.

Bretschneider war in Waren aufgewachsen und zur Schule gegangen, später Lehrerin in Neubrandenburg und lange Jahre im Landtag. 2019 war sie nach längerer Krankheit gestorben. Sie hatte mit Mitstreitern noch dafür gesorgt, dass das Land 30 000 Euro für das Glocken-Projekt gab. So konnten die Neubrandenburger auch noch neue Bänke und Fahrradständer vor dem Turm der Konzertkirche aufstellen lassen.

Mit dieser Glocke wolle man ein Stück Geschichte im Herzen der Stadt erlebbar machen, erläuterte Witt. Dabei waren die Neubrandenburger auch sparsam. Denn ein wichtiger Teil des Geldes für das Vorhaben hatte eine Stiftung noch liegen. Es stammte aus Baustellenkonzerten, die die Neubrandenburger Philharmonie in den 1990er Jahren gegeben hatte, als die Marienkirche noch eine Baustelle war.

Das markante Gotteshaus war 1945 in großen Teilen zerstört worden, stand während der DDR-Zeit als von oben gesicherte Ruine und wurde „zum Glück nicht abgerissen“, meinte Witt. Seit 2001 ist es die Konzertkirche. Die Stahlglocken waren 2007 durch Bronzeglocken ersetzt worden.


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