Streit um Düngeverordnung: Bauern wollen Verkehr lahmlegen

25. Januar 2022

Im Streit um die Düngeverordnung planen Landwirte am kommenden Freitag eine Protestaktion, die große Teile des Verkehrs in MV behindern könnte. Wie der Landesbauernverband mitteilte, wollen Hunderte Bauern aus dem ganzen Land mit Traktoren über Bundesstraßen nach Schwerin fahren, darunter auch viele Landwirte aus der Müritz-Region. Dann soll die Landeshauptstadt am Vormittag zwei Stunden umfahren und an der Staatskanzlei eine Kundgebung abgehalten sowie eine Petition übergeben werden. Die Polizei rechnet mit deutlichen Verkehrsbehinderungen.

Mit dem Trecker-Korso wollen die Bauern gegen den neuen Entwurf der Landesdüngeverordnung und für effektiven Schutz des Grundwassers demonstrieren. Mit dem Entwurf drohten vielen Bauern weniger Einnahmen, da sie weniger Nährstoffe ausbringen dürften, ohne dass der Zusammenhang mit Nitratwerten belegt sei. Zugleich wolle man auf die „desaströse Situation der Tierhalter“ im Land aufmerksam machen.

In Mecklenburg-Vorpommern drohen laut dem Landwirtschaftsministerium auf fast der Hälfte aller Agrarflächen Düngebeschränkungen. So weist der Verordnungsentwurf 46 Prozent als „Rote Gebiete“ mit zu hoher Nitratbelastung aus. In einem ersten Entwurf im Dezember 2020 waren es nur 13 Prozent gewesen, diesen hatte jedoch das Greifswalder Oberverwaltungsgericht gekippt. Bauern hatten die Auswahl der Messstellen für die Nitratbelastung bemängelt und dafür auch Gutachten vorgelegt. Die oppositionelle CDU hat die Pläne der Regierung bereits kritisiert.


2 Antworten zu “Streit um Düngeverordnung: Bauern wollen Verkehr lahmlegen”

  1. AK sagt:

    Die EU hatte Deutschland schon viele Jahre angemahnt hier tätig zu werden. Erst eine Strafandrohung hat zu dieser Düngemittelverordnung geführt. Bei überhöhten Nitratwerten im Grundwasser macht dies schon Sinn. Da wird sich noch Einiges zukünftig in der Landwirtschaft ändern müssen. Bei den gezahlten EU-Subventionen auf weniger Einnahmen zu verweisen, ist schon frech. Wenn so weiter gewirtschaftet wird, ist der Schaden irreparabel und wirtschaftlich nicht mehr auszugleichen.
    Eine starke Lobby mit teuren Maschinen kämpft also für mehr Grundwasserschutz??
    Lasst Blühstreifen, wieder mehr Stilllegungsflächen und viel, viel weniger „Notfallzulassungen“.
    Mehr Respekt vor Mutter Erde und den Tieren!!
    So wären frühere Bauern nicht mit ihrem Land umgegangen. Der Bezug zum bearbeiteten Acker ist längst verloren gegangen.

  2. Thomas sagt:

    Laut udo pollmer gibt es kein nitratproblem.

    https://www.deutschlandfunkkultur.de/diskussion-um-guelle-und-kunstduenger-der-schwindel-um-100.html

    Bitte bis zum ende lesen