Super-Sommer beschert Warens Klinikum mehr Arbeit

26. Juli 2018

Des einen Freund, des anderen Leid: Während die Urlauber das Super-Wetter an der Müritz in vollen Zügen genießen, stöhnen vor allem jene, die bei diesen schweißtreibenden Temperaturen gesundheitliche Probleme bekommen oder alle, die arbeiten müssen. Dazu zählen beispielsweise auch die DRK-Notfallsanitäter und Mitarbeiter der Warener Notaufnahme. Denn sie haben derzeit mehr zu tun als an anderen Tagen.

Auch in der Leitstelle des Kreises gehen derzeit deutlich mehr Notrufe ein als in anderen Monaten. Ob die allerdings alle mit der augenblicklichen Hitze zu tun haben, ist nicht so ganz klar. „Wir haben bei uns in der Region gegenwärtig sehr viele Urlauber, und alleine deshalb nehmen die Notfälle schon zu“, erklärte Kreis-Sprecherin Haidrun Pergande gegenüber „Wir sind Müritzer“.

Richtig viel los ist zurzeit in der Notaufnahme des Warener Krankenhauses. Wie Jenny Beckert, Sprecherin des MediClin Müritz-Klinikums, auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“ bestätigte, mussten in der Notaufnahme des Krankenhauses in den letzten zehn Tagen rund 60 Patienten behandelt werden, die wegen der Hitze medizinische Hilfe brauchten. „Es sind überwiegend ältere Patienten, die dehydriert oder mit Kreislaufproblemen eingeliefert werden. Das Durchschnittsalter dieser Patienten liegt bei 65 Jahren. Aber noch ist alles im grünen Bereich“, so Jenny Beckert.

Um den Kreislauf wieder zu stabilisieren, bekommen die Patienten in der Notaufnahme zunächst Infusionen sowie Essen und Trinken. Je nach Gesundheitszustand können sie die Notaufnahme anschließend wieder verlassen, einige müssen aber auch stationär in der Klinik für Innere Medizin aufgenommen werden, erhalten weitere Infusionen und werden überwacht.

Aber auch die Mitarbeiter des Krankenhauses selbst schwitzen derzeit ordentlich, lassen sich die gute Laune aber nicht verderben, wie ein Blick auf die Station 8 (Chirurgie) zeigt. Die Schwestern Sarah Läser, Birgit Krüger und Sylvia Henke achten darauf, auch selbst genügend zu trinken und gönnen sich – manchmal zusammen mit den Patienten – auch schon mal ein Pausen-Eis.

Sogar auf der Intensivstation des Müritz-Klinikums gab’s gestern eine kühle Erfrischung, sehr zur Freude von Hannelore Krugmann (Foto links) aus  Röbel, die dort nach einer größeren Operation überwacht wird.

In vielen Bereichen des Warener Klinikums herrschen aber auch jetzt sehr angenehme Temperaturen: Neben dem OP sind unter anderem auch die Apotheke, die Radiologie, der Aufwachraum die Intensivstation und die Notaufnahme klimatisiert.

Die Hitze – so die Warnung des Deutschen Wetterdienstes – soll auch in den kommenden Tagen anhalten. Deshalb gibt Felix Siegmeyer, Arzt in der Klinik für Innere Medizin und stellv. Leiter der Notaufnahme, ein paar Tipps, damit aus den Sommerfreuden kein Sommerleiden wird:

  • Ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, am besten Wasser, auf Alkohol verzichten, da dieser zur Erweiterung der Gefäße führt und dadurch der Blutdruck gesenkt wird, außerdem entzieht Alkohol dem Körper Flüssigkeit, die man verstärkt ausscheidet
  • Nicht zu lange in der Sonne aufhalten, vor allem nicht in der Mittagssonne
  • Aufenthalt in stickigen, warmen Räumen vermeiden
  • Körperlich nicht übernehmen, man sollte bei so hohen Temperaturen nicht unbedingt die Radfahrt um die Müritz antreten, auch nicht beim Kanufahren verausgaben
  • Sportliche Aktivitäten auf ein Minimum beschränken

Besonders gefährdet sind derzeit:

  • Ältere Menschen allgemein
  • Demenzkranke
  • Diabetiker
  • Kleinkinder
  • Babys
  • Schwangere
  • Menschen, die an Herzinsuffizienz leiden

Foto unten: Die Schwestern Sarah Läser, Birgit Krüger und Sylvia Henke von der Chirurgie des MediClin Müritz-Klinikums achten auch selbst darauf, bei diesem Wetter viel zu trinken.

Fotos: Jenny Beckert, MediClin Müritz-Klinikum


Kommentare sind geschlossen.