Telefonat mit „Wir sind Müritzer: Röbels Bürgermeister sitzt weiterhin in Südafrika fest

30. März 2020

Röbels Bürgermeister Andreas Sprick steckt nach wie vor in seinem Urlaubsland fest. Und zwar in Südafrika. In Kapstadt wartet er auf einen Flug in seine Mecklenburgische Heimat. Die gute Nachricht: Ihm und seiner Frau geht es gut. Das ist nicht selbstverständlich, denn andere Personen, die zu seiner Reisegruppe gehörten, haben eine regelrechte Tortur hinter sich. Wir haben mit Andreas Sprick telefoniert.

Der seit fast einem Jahr geplante Urlaub begann für den Röbeler Bürgermeister nach Abwägung der Risiken, die zu diesem Zeitpunkt noch überschaubar erschienen, am 6. März. Eine Rundreise durch Südafrika war gebucht und bis zum Schluss auch wunderschön. Am 20. März trennte sich Familie Sprick von der Reisegruppe und machte sich auf nach Stellenbosch, 50 Kilometer von Kapstadt entfernt auf. Die anderen Mitglieder der Gruppe wollten noch am gleichen Tag nach Hause fliegen. Doch daraus wurde nichts. Der Flug wurde gecancelt.
Zwischenzeitlich erkrankte auch ein älterer Mann der Reisegruppe an Covid-19 und musste ins Krankenhaus. „Diese Informationen haben wir per WhatsApp bekommen, wir wurden in unserem Hotel dann unter Quarantäne gestellt“, berichtet Andreas Sprick.

Vom Militär bewacht

Die Reisegruppe machte unterdessen einiges mit. Denn die Frauen und Männer sollten alle getestet werden, wurden aber in einem klapprigen Transporter von einem Krankenhaus zum anderen gefahren und waren schließlich schon fast einen Tag lang ohne Essen und sonstige Versorgung unterwegs. Bis sich der deutsche Botschafter Markus Schäfer einschaltet.

Andreas Sprick und seine Frau konnten zunächst in Stellenbosch bleiben, mussten dann aber in ein Hotel in Kapstadt umziehen. Dort leben beide heute noch – gut bewacht vom Militär, denn die Ausgangssperre wird in Südafrika deutlich schärfer kontrolliert und durchgesetzt als hier. „Einfach mal so spazieren gehen, ist nicht drin. Wir sind den ganzen Tag in unserem Zimmer. Es gibt hier jemanden, der für uns einkauft, damit wird versorgt sind“, erzählt der Röbeler, der zum Glück über ein gutes WLan viele Nachrichten aus seiner mecklenburgischen Heimat bekommt und darüber hinaus mit seinen Stellvertretern ständig in Kontakt ist. Außerdem gibt’s von der Botschaft per Mail regelmäßig einen Landsleute-Brief mit wichtigen Infos.

Gruß an seine Röbeler

Auf Corona getestet wurden die Müritzer bislang nicht. Sie messen regelmäßig Fieber und haben zum Glück bislang keinerlei Symptome. Wann es für das Röbeler Stadtoberhaupt nach Hause geht ist derzeit noch völlig unklar. Momentan warten in Südafrika nach Botschaftsangaben noch tausende Deutsche auf einen Rückflug.

Wir wünschen Andreas Sprick und seiner Frau alles Gute,  hoffen auf ein baldiges Wiedersehen und geben einen lieben Gruß des Bürgermeisters an „seine Röbeler“ gerne weiter.

Foto oben: Andreas Sprick und seine Frau am Kap der guten Hoffnung. Da war die Welt noch in Ordnung.


5 Antworten zu “Telefonat mit „Wir sind Müritzer: Röbels Bürgermeister sitzt weiterhin in Südafrika fest”

  1. Peggy sagt:

    Von einem Stadtoberhaupt, erwarte ich das er als Vorbild fungiert. Schon zu dem Zeitpunkt wurde deutlich gewarnt. Warum muss man sich und andere der Gefahr aussetzen. Mein Mitleid hält sich da in Grenzen. Und der Artikel nicht notwendig.

  2. Besorgter Bürger sagt:

    Schön, daß es den Leuten gut geht, hoffentlich können sie bald nach Hause. In Ordnung wie man in Südafrika die Quarantäne durchsetzt. Deutschland, nimm dir ein Beispiel, wenn ich höre und lese, daß sich Asylbewerber bei uns nicht daran halten und man sich ihnen gegenüber natürlich nicht durchsetzt. Wenn in Schwerin an Corona erkrankte in der Stadt spazieren und Bus fahren. Es sollten doch bei uns wirklich alle gleich behandelt werden und wer gerade in so einer Situation nicht will und andere noch gefährdet, muss die Staatsmacht spüren.

  3. Simon Simson sagt:

    Gestern standen ein blonder Junge, ein kahlköpfiger Mann, eine brünette und eine rothaarige Frau auf der Volksbadwiese mit weniger als 1m Abstand zusammen. Wahrscheinlich syrische Asylschmarotzer. Ich bin sowas von besorgt, dass sie bei ihren nächsten Reisen das Coronavirus exportieren.
    -Satire aus-
    Das Thema mit Seitenhieben auf Migranten zu kombinieren und speziell auf politisches Asyl suchende, zeigt, in welchem Gedankenkäfig BESORGTEBÜRGER zirkulieren. Zu bedauern.

  4. Christine sagt:

    Gerade habe ich in Spiegel online gelesen, dass die Bundesregierung überlegt, den Ländern nahezulegen, dass alle aus dem Ausland Rückkehrenden nach Ankunft in Deutschland 2 Wochen in Quarantäne müssen. Diesen Urlaub vergisst BM Sprick garantiert nie.