Tempo 30 auf der B 192: Anwohner von Ausweichstrecken in Sorge

17. Juli 2020

Während einige Anwohner der B 192 in Waren hoffen, dass es für sie durch Tempo 30 bald ruhiger wird, gehen andere jetzt erneut auf die Barrikaden. Wie berichtet, hat das Landesamt für Straßenbau und Verkehr nach einem entsprechenden Beschluss der Stadtvertreter Tempo 30 auf der Ortsdurchfahrt – aus genommen ist der Schweriner Damm – angeordnet. Davon waren sogar Stadtvertreter überrascht, die zwar für diesen Antrag gestimmt, aber nie mit grünem Licht durch die übergeordneten Behörden gerechnet haben.
Doch jetzt befürchten Anwohner einiger Straßen in der Westsiedlung, dass es für sie noch schlimmer wird. Denn sie haben Sorge, dass Autofahrer die B 192 bei der Durchfahrt von Waren meiden und dafür auf andere Straße ausweichen, auf denen sie 50 km/h fahren können. Entsprechende Empfehlungen kursieren auch bereits im Netz.

So wird auf einer Facebook-Seite empfohlen: „Hey Leute, ärgert Euch nicht über 30, fahrt anders. Wenn ihr aus Neubrandenburg kommt rechts ins Gewerbegebiet zur Gievitzer, dann auf den Schweriner Damm, weiter über die Teterower und dann durch den Warenshöfer Weg und die Karl-Marx-Straße, die Witzleben und Springer Straße zurück auf die B 192. Geht alles mit 50.“

Wenn es denn so kommt, wird die Stadt Waren handeln müssen. Schon seit längerem drängen die Anwohner der Karl-Marx-Straße auf Tempo 30. Viel wurde darüber in Waren diskutiert, doch das zuständige Landesamt hat die Geschwindigkeitsreduzierung in dieser Straße abgelehnt. Mit der Begründung, dass keine Gefahrenlage für die Anwohner zu erkennen sei und die vorgeschriebenen Lärmpegel nicht überschritten werden.

Aus Sicht des Landesamtes könnte eine generelle Tempo-30- Zone in der Westsiedlung eingerichtet werden, wenn in diesem Stadtgebiet ein Durchgangsverkehr von geringer Bedeutung zu verzeichnen wäre. Und das dürfte der Fall sein, wenn diese Straßen künftig als schnelle Ausweichstrecke zur B 192 genutzt wird.


4 Antworten zu “Tempo 30 auf der B 192: Anwohner von Ausweichstrecken in Sorge”

  1. Maimann sagt:

    Mein Vorschlag macht die ganze Stadt Zone 30 . Ihr spart über 100 Straßenschilder und es gibt keine Ausweichstrecken . Und wer das alles nicht will kann ja ab heute mal mit maximal 30 km/h durch den Ort fahren . Dann werden die Stadtvertreter hoffentlich mal sehen was passiert. Liebe Feuerwehr bitte verzeihen Sie mir wenn Sie nicht mehr pünktlich zum Einsatz kommen.

    • Hermann W. sagt:

      Das ist doch einmal eine Idee, am kommenden Wochenende fährt jeder zu Testzwecken mit Tempo 30 durch die Stadt. Da erspart man sich lange Leserbriefe mit allen möglichen Mutmaßungen sondern sieht direkt das Ergebnis.

  2. Emil sagt:

    „Geht alles mit 50“

    Ist dann aber trotzdem langsamer.
    Und darauf kommt es doch an oder nicht?

    Diese Umfahrung ist durch die viel längere Strecke und mehreren Einmündungen eben nicht attraktiver.
    Wer diese Umfahrung nutzt, um jetzt „schneller“ zu sein, der lügt sich in die Tasche oder „fühlt“ eben ein schnelleres vorankommen. Oder hat eben Glück, aber das ist jetzt bei 50 km/h auf allen Strecken auch schon der Fall. Mal hat man Glück, mal hat man Pech mit dem Verkehr – aber die Ausweichstrecken jetzt als besser und schneller zu bezeichnen, ist nicht richtig. Es geht auch nur um Sekunden.

    Waren (West) Kreuzung Rewe – Springer Straße bis Kreuzung Mozartstraße – Teterower Straße = 2,85 km
    Waren (West) Kreuzung Röbeler Chaussee – Warendorfer Straße bis Kreuzung Mozartstraße = 1,95 km

    Waren (Ost) Kreuzung Autohaus Kühne bis Kreuzung Schweriner Damm = 1,45 km
    Waren (Ost) Kreuzung Autohaus Kühne über Gievitzer Straße bis Schweriner Damm = 2,20 km

  3. Roland Eifel sagt:

    Da sind Stadtvertreterinnen und Stadtvertreter also allen Ernstes erstaunt, wenn deren Beschlüsse auch tatsächlich umgesetzt werden.
    Nach dem Motto „Tempo 30 beschließen, damit wir uns nicht nachsagen lassen müssen, nichts getan zu haben, bleibt ja sowieso folgenlos“
    Da fehlen mir glatt die Worte.
    Unsere gewählten kommunalen Volksvertreter haben die Verantwortung für diese für unsere Stadt folgenschwere Entscheidung.
    Vielleicht gibt es in diesem Gremium noch mutige, die auch Fehler eingestehen und revidieren.
    Auch Kompromisse könnten ja einmal diskutiert werden. Da LKW nachts ohnehin Tempo 30 fahren müssen, PKW jedoch noch Tempo 50 , könnte Tempo 30 ab 22.00 Uhr für alle Fahrzeuge den nächtlichen Verkehrsfluss beruhigen, weil dann geräuschvolle Überholversuche der PKW unterbunden werden.
    Vielleicht wäre das ja in der Stadtvertung fraktionsübergreifend konsensfähig.