Thermen-Sanierung schluckt noch mehr Geld

27. März 2014

In Röbel ist guter Rat derzeit teuer. Denn die Sanierung der Müritz Therme, die bereits in vollem Gange ist, wird noch mehr kosten als ursprünglich geplant.

Das bestätigte Bürgermeister Heiner Müller im Gespräch mit „Wir sind Müritzer“. Vor kurzem musste die geplante Summe für die Arbeiten schon einmal um 200 000 Euro nach oben korrigiert werden, doch die Ausschreibung der Abdichtungs- und Fliesenlegerarbeiten brachte jetzt noch einmal eine böse Überraschung.
„Diese Leistungen waren mit 1,2 Millionen Euro veranschlagt. Für die Arbeiten hat sich nur eine Firma beworben, und zwar mit einem Angebot, das 400 000 Euro darüber liegt“, sagte der Bürgermeister. So belaufen sich die Gesamtkosten jetzt auf rund 3 Millionen Euro. Woher die zusätzlichen 400 000 Euro kommen sollen, ist derzeit unklar. Die Stadtvertreter haben in Sachen Müritz Therme erst einmal eine Haushaltssperre verhängt, was einem Baustopp gleichkommt. „Das war auch mein Ansinnen, denn wir müssen jetzt erst klären, wie wir die Mehrkosten bezahlen“, erklärte Röbels Bürgermeister. Die Drähte von Röbel nach Schwerin glühen, denn die Müritzstadt hofft auf weitere Förderung durch die Landesregierung.

Auswirkungen hat diese „Horror-Nachricht“ auch auf die geplante Wieder-Eröffnung der Therme. Sollten eigentlich schon im September wieder Badelustige in den Becken planschen können, musste der Termin schon einmal nach hinten geschoben werden. Bisher stand der Nikolaustag, also der 6. Dezember, im Kalender des Bürgermeisters. Schließlich war das auch das Eröffnungsdatum nach Fertigstellung des Badetempels. Ob dieser Termin gehalten werden kann, ist ob der neuen Kostensteigerung aber mehr als fraglich.

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Eine Antwort zu “Thermen-Sanierung schluckt noch mehr Geld”

  1. Heinz-Peter Schifflers sagt:

    Wen überraschen eigentlich die z. T. exorbitanten Entwicklungen zwischen Ausschreibungs-Zuschlag für öffentliche Aufträge und ihrer Endabrechung? Die Fehleinschätzungen, Fehlplanungen und die Fehlentwicklungen während der Bauausführung stellen inzwischen in fast allen Bereichen öffentlicher Projekte den Normalfall dar. Die Hamburger Philharmonie, der Stuttgarter Hauptbahnhof und der Bau des neuen Berlin-Brandenburger Flughafens stellen dabei lediglich die bekanntgewordenen Spitzen der Eisberge dar. Auch auf der kommunalen Ebene steigen die aus den Fugen geratenen Kostenentwicklungen in z. T. schwindelerregende Höhen. Die steuerzahlenden Bürgerinnen und Bürger können da nur noch staunend, kopfschüttelnd, machtlos und frustriert im Land der Schildbürger Heil und Trost suchen.
    Ihr Heinz-Peter Schifflers