Tiergärten ziehen erschreckende Schadensbilanz nach Osterschnee

3. April 2018

Die ungewohnt heftigen Schneefälle zu Ostern kommen auch den Tiergärten im Land teuer zu stehen. In den vom Winterunwetter betroffenen Tiergärten waren Besucherwege unpassierbar, herabgefallene Äste und unter der Schneelast umgestürzte Bäume trafen Tierhäuser und Gehegeabsperrungen. „Wir sind alle sehr betroffen, die Zoos hatten auf einen guten Saisonstart zu Ostern gehofft. Zum Glück gab es Dank der Vorsichtsmaßnahmen wenigstens keine Verletzten“, betonte Minister Till Backhaus mit Blick auf die katastrophale Schadensbilanz der betroffenen Zoos.

Nach Angaben des Landeszooverbandes beträgt die bislang aus zehn Einrichtungen gemeldete Schadenssumme insgesamt knapp 1,3 Millionen Euro. Hoch sind auch die Einnahmeverluste, da viele Anlagen an den traditionell besucherstarken Ostertagen geschlossen bleiben mussten.

„Wir arbeiten daher mit Hochdruck daran, möglichst schnell und unbürokratisch zu helfen, um die notwendigen Aufräum- und Reparaturarbeiten zügig zum Abschluss zu bringen“, betonte der Minister und ergänzte: „Wir werden 90 Prozent der Kosten für die Instandsetzungsarbeiten mit Fördermitteln unterstützen. Auch in Bezug auf die Finanzierung des verbleibenden Eigenanteils von derzeit rund 130.000 Euro wird das Land Lösungen finden“.

Als für die Zoos verantwortlicher Minister appelliere er aber auch an die Landkreise und Gemeinden, den betroffenen Tiergärten jede nur mögliche Unterstützung zu bieten, damit diese nach dem katastrophalen Saisonstart möglichst schnell wieder zum Tagesgeschäft zurückfinden können.

Am stärksten betroffen ist der Vogelpark Marlow. Dort haben die Schneemassen etwa 80 Prozent der Volieren zerstört und damit allein Sachschäden von rund 500.000 Euro verursacht. Wann der Vogelpark seinen vollen Betrieb wieder aufnehmen kann, ist derzeit noch nicht absehbar.

Im Wildpark Mecklenburg-Vorpommern in Güstrow belaufen sich Sachschäden und Einnahmeverluste auf etwa 450.000 Euro. Teilweise komplett zerstört wurden die Flugvolieren für Seeadler und für Steinadler, auch die Wellensittichvoliere ist stark beschädigt, ebenso der komplette Eulenwald. Hinzu kommen Schäden an den Elektrozäunen der Raubtier-Gehege von Bären, Wölfen und Wildkatzen.

Auch der Rostocker Zoo musste an zwei Tagen geschlossen bleiben. Dort sind Sachschäden und Einnahmeverluste von etwa 370.000 Euro zu verzeichnen. Unter anderem wurden mehrere Volieren zerstört, darunter auch die Seevogelvoliere mit 2.000 Quadratmetern die größte Volliere des Zoos.

Weitere Schäden verzeichneten die Zoos Stralsund und Schwerin, der Tierpark Greifswald und der Haustierpark Lelkendorf. Zu Einnahmeverlusten kam es auch in den Tierparks Wolgast, Wismar und Grimmen. Aus diesen sieben Einrichtungen wurde eine Schadenssumme (Sachschäden und Einnahmeverluste) von insgesamt 65.000 Euro gemeldet.


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