Trockenheit und niedrige Wasserstände: Fachleute suchen Lösungen

12. September 2019

Manche kommen mit den Booten nicht mehr aus den Bootsschuppen, andere können ihre Fahrgastsschiffe nicht mehr durch zu flache Wasserläufe fahren lassen – Was sollte die Politik tun, um mehr Wasser in der Müritz-Region und in der gesamten Seenplatte zu halten? Das wollen Fachleute aus Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam mit dem Staatlichen Umweltamt Neubrandenburg, Wasserbauingenieuren, Bauern und Experten der Agrarlandschaftsforschung am 18. September in Neubrandenburg beraten.
Die traditionelle Wasser-Fachtagung steht unter dem Motto „Grundwasser – Ressourcenschutz als Lebensgrundlage.“ Anlässe sind das sehr trockene Jahr 2018 und die Folgen, die an der Müritz unter anderem im Wasserstand von etwa 1,45 Metern zu sehen sind. Damit verloren die großen Seen – die Müritz bildet bis Plau eine riesige Wasserfläche – 2018 etwa 80 Zentimeter Wasserstand. Das konnte 2019 nicht annähernd ausgeglichen werden, diesmal sank der Wasserstand von 1,89 auf etwa 1,45 Meter.

Nach Angaben des Staatlichen Umweltamtes sind auch die Pegel an acht der zehn Messpunkte für den 1. Grundwasserleiter an der Seenplatte – in Tiefen bis zu 25 Metern – auf einem Stand, der tiefer als im letzten Rekordsommer 2003 sei. Das liegt an der Trockenheit im Herbst und Winter 2018, sagen Experten. So hoffen Viele auf deutlich mehr Nässe von oben in diesem Herbst und Winter. Die Trinkwasserversorgung, die aus noch tieferen Schichten erfolgt, sei nicht gefährdet.

Vier der niedrigen Messstellenwerte liegen mit Vipperow, Priborn, Waren-Ecktannen und Rechlin in der Müritz-Region. Die vier anderen auf niedrigem Niveau liegen in Kittendorf, Deven, Friedland und Neubrandenburg. Nur zwei Messstelle in Klein Trebbow bei Neustrelitz und Steinwalde weisen noch höhere Grundwasserstände aus.

Eine Lösung könnte sein, dass man Bauwerke ins Auge fasst, die die Niederschläge länger in der Region halten, lautet ein Vorschlag, der in Neubrandenburg diskutiert werden soll. Von der Feuchtigkeit in tieferen Bodenschichten ist auch abhängig, wie die Ernten der Bauern in der Region ausfallen.

Programm der Tagung an der Hochschule NB: http://www.stalu-mv.de/Bekanntmachungen/?id=151025&processor=processor.sa.pressemitteilung

Anmeldung unter 0395 380 69-130


2 Antworten zu “Trockenheit und niedrige Wasserstände: Fachleute suchen Lösungen”

  1. meckerkopp sagt:

    Hallo, dass ein sehr niedriger Wasserstand herrscht hat auch ohne Staatliche Ämter jeder bemerkt.
    Was wird schnestmöglich dagegen unternommen ? Es müssen endlich Taten folgen !
    Als Erstes würde ich, als einfach denkender Bürger ,das Schleusen und damit das Leerlaufen des Sees stoppen.
    Grüße Meckerkopp

  2. Simon Simson sagt:

    Ich habe mir die Bekanntmachung durchgelesen, würde gern als Zuhörer teilnehmen, kann aber nicht, weil – Arbeit. Die Veranstaltung ist anscheinend mit den richtigen Fachleuten besetzt und so hoffe ich, dass nicht nur das Problem festgestellt wird, sondern tatsächlich Lösungswege aufgezeigt werden. Die müssten dann durch die Behörden umgesetzt werden, was wohl Jahrzehnte dauern wird. Ob es stattdessen reicht, auf Regen zu warten und das Schleusen von Freizeitkapitänen einzuschränken, kann ich nicht beurteilen. Auf jeden Fall sollte unsere Müritz als kostbarer Naturschatz angesehen werden und nicht als Reservoir, das man nach Begehrlichkeit und Belieben ablassen kann. Wir dürfen nicht vergessen, dass der Wasserstand der Seen entscheidend für den Grundwasserspiegel ist und der ist Lebensgrundlage der gesamten heimischen Biossphäre, wichtig für die Landwirtschaft und für unsere Lebensqualität von grundlegender Bedeutung. Insofern würde ich mich freuen, wenn Ergebnisse der Tagung veröffentlicht werden. Dann könnten wir sehen, ob mehr dabei rauskam, als Schamanen um Regen bitten zu lassen und wir können sehen, was die Körperschaften mit ihren Behörden danach zu tun gedenken.