Trotz höherer Inzidenz: Kreis lehnt neue Schuleinschränkungen ab

23. März 2021

Der Unterricht an den Schulen der Mecklenburgischen Seenplatte soll bis zu den Osterferien vorerst in der jetzigen Form weiterlaufen – trotz gestiegener Corona-Inzidenzzahlen. Das hat der stellvertretende Landrat Thomas Müller gestern Abend auf dem Kreistag erklärt. Das ist deshalb bemerkenswert, weil die Landesverordnung eigentlich wieder Einschränkungen vorsieht, wenn eine Region mehr als drei Tage über einer Inzidenz von 50 festgestellten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern liegt.
Die Seenplatte hat seit Freitag eine Inzidenz von mehr als 50.

Am Sonntag lag dieser Wert bei 60,8, am Montag bei 60,1. Am Samstag waren 26, am Sonntag 16 und am Montag 5 neue Fälle aufgetaucht. Wie Müller erklärte, kann das Bildungsministerium  neue Einschränkungen anordnen, wenn es sich um ein „diffuses Infektionsgeschehen“ handelt. Das sei aber hier nicht der Fall.

„Wir haben mehrere kleine lokale Ausbrüche, aber kein diffuses Geschehen“, sagte Müller. Auch Gemeinschaftseinrichtungen oder -unterkünfte seien derzeit nicht von größeren Infektionen betroffen. Kritik übten mehrere Redner am Vorgehen des Bildungsministeriums bei der Verteilung von Schnelltests. So seien diese am Kreis vorbei mit Speditionen an die Schulen geschickt worden. Es gebe aber keine Übersicht, welche Schulen bereits Schnelltests haben und welche nicht

Der für Schulen verantwortliche Abteilungsleiter Dirk Rautmann erklärte, dass man mit dem Land darüber beraten wolle, dass die Schüler und Eltern die Tests freiwillig zu Hause machen dürfen. Laut Ministerium sollen die Tests vor dem Unterricht in der Schule unter Aufsicht der Lehrer stattfinden. Mehrere Eltern befürchten dadurch allerdings, dass Schüler bei positiven Testergebnissen in den Klassen gemobbt werden könnten, ohne dass die Testergebnisse sicher wären. Laut Rautmann sind solche Tests unter anderem in Rostock seit längerem üblich, dort würden  diese aber mit den sichereren PCR-Tests abgesichert.

An der Seenplatte sind seit dem 15. März Schüler der Klassen 1 bis 6 und die Abschlussklassen in Präsenzunterricht, die Klassen 7 bis 12 in der Regel im Wechselunterricht.


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