Über 100 Menschen wollen an der Mecklenburgischen Seenplatte in den Heimen helfen

28. Januar 2021

Wir haben gestern darüber berichtet, was Müritzer erlebten, als sie sich auf einen Aufruf des Landkreises und der Arbeitsagentur, die Helfer in den Heimen suchen, meldeten. Sie wollen helfen, hängen aber auch zwei Wochen, nachdem sie ihre Bereitschaft bekundet haben, sozusagen in der Luft. Nach unserer Veröffentlichung haben sich weitere Frauen und Männer gemeldet, denen es ähnlich erging – wenn an der Hotline überhaupt jemand Bescheid wusste, wurden zwar die Namen aufgenommen, seitdem hat sich aber nichts getan.
Ronny Steeger, Pressesprecher der Agentur für Arbeit Neubrandenburg, hat dafür eine Erklärung und sagt: „Wir brauchen die Helfer und sind sehr dankbar, dass sich rund 100 Frauen und Männer gemeldet haben. Momentan sind wir noch dabei, die Bedarfe in den Alten- und Pflegeheimen zu ermitteln.“

Begründet wurde der Hilfe-Aufruf unter anderem damit, dass durch die Teststationen in den Eingangsbereichen der Heime Pflegepersonal gebunden werde, das an anderer Stelle fehle. Die Freiwilligen, die dafür auch bezahlt werden, könnten in verschiedenen Bereichen der Einrichtungen eingesetzt werden und den Pflegekräften Arbeit abnehmen.

„Wir waren einer der ersten Landkreise in ganz Deutschland, die auf eine entsprechende Initiative des Bundes reagiert haben und mussten zunächst auf unsere bestehende Hotline zurückgreifen. Nun konnte es aber passieren, dass diejenigen, die sich gemeldet haben, aufgrund der derzeit sehr vielen Anrufe, nicht bei ihrer heimischen Arbeitsagentur gelandet sind, sondern in einer, die gerade eine freie Leitung hatte. Und das hatte dann leider zur Folge, dass man dort nicht Bescheid wusste oder man über den Bedarf in Heimen in ganz anderen Bundesländern informiert wurde“, erklärt Ronny Steeger.

Momentan seien die Mitarbeiter dabei, die Freiwilligen und die Heime „zusammenzubringen“, denn derzeit sehe es so aus, als würde es mehr Helfer als Bedarf geben. Das können sich aber auch ganz schnell ändern.

Spätestens in der kommenden Woche sollen die Frauen und Männer, die in den Heimen unterstützen möchten, von der Agentur Bescheid bekommen. „Es ist sehr schön, zu sehen, wie viele Menschen helfen wollen. Dafür möchten wir uns recht herzlich bedanken, denn es ist gerade in Anbetracht der Corona-Situation in unseren Heimen nicht selbstverständlich“, sagte Ronny Steeger im Gespräch mit „Wir sind Müritzer“.

Und er gibt zu: „Es war nicht so günstig, dass die Anrufer keinen Zwischenbescheid erhalten haben.“


4 Antworten zu “Über 100 Menschen wollen an der Mecklenburgischen Seenplatte in den Heimen helfen”

  1. Holger Bünger sagt:

    Es geht immer nur Bürokratisch. Armes Deutschland.

  2. Boelk sagt:

    Ich habe im Altersheim Alt Schwerin nachgefragt, ich habe Ausbildung zur Diätassistin und ein halbes Jahr auf der inneren Station Erfahrung, als Hilfskraft, und am anderen Ende der Leitung wurde nur gelacht, nein gesagt und aufgelegt. So dringend kann es dann nicht sein, ich bin schockiert und perplex.

  3. Petzibär sagt:

    Vor einem Jahr versuchte ich, bei der Warener Tafel ehrenamtlich tätig zu werden. Nachdem ich keine Reaktion auf meine Mails bekam, erreichte ich irgendwann den Geschäftsführer. Da ich nur ca. einmal wöchentlich tätig werden könnte, wurde mir mitgeteilt, daß dies nicht möglich ist. Ergo – ich müsste erwerbslos sein und häufiger zur Verfügung stehen. Dann gibt es sogar eine kleine Aufwandsentschädigung.
    Die interessierte mich aber überhaupt nicht.
    Was hat das mit Ehrenamt zu tun? Deshalb wundert mich diese klägliche Episode mit Hilfe in den Heimen keineswegs. Ein Fall für die Sozialindustrie, mehr nicht. Sehr schade. Trotzdem Respekt für die Arbeit der Warener Tafel ????