Umbau der Bundeswehrdepots läuft planmäßig

4. August 2016

BW6Der Umbau des Bundeswehrdepots an der Mecklenburgischen Seenplatte läuft planmäßig. Wie der Leiter des Bundeswehrdepots Ost Major Jürgen Thoma erklärte, soll der Standort Rechlin wie geplant Ende 2017 abgegeben werden. Das Gros der Beschäftigten könne in die anderen fünf Standorte, zu denen Warenshof und Utzedel gehören, in andere Einheiten oder in Frührente gehen. Das neue Depot Ost soll insgesamt rund 400 Mitarbeiter haben, davon rund 100 in Warenshof. Das weitläufige Gelände am Rechliner Claassee soll je zur Hälfte touristisch und gewerblich genutzt werden, erklärte Thoma. So wolle sich das Museum beispielsweise deutlich erweitern.

Anlass war die Vorstellung des einzigen Betriebstofflagers des Militärs kürzlich in Utzedel bei Demmin sowie der nächsten Lieferung von gepanzerten Dingo-Mannschaftsfahrzeugen in den Norden Iraks aus Warenshof. Die fast zehn Tonnen schweren Militärfahrzeuge werden gerade in den Hallen in Warenshof instandgesetzt und auf Herz und Nieren geprüft. „Dabei ist das Metall mit einem bestimmten Gewebe verstärkt, das Schussmunition bis zu 7,62 Millimeter abhält“, erklärte einer der Spezialisten.

BW3Durch das Gewebe werde das Fahrzeug mit seinem 240 PS-Antrieb nicht so schwer, als wenn zusätzlicher Stahl verbaut worden wäre. Unter dem Fahrzeug hält eine dicke Metallplatte auch den Explosionen von Minen stand. Nur nicht stehen bleiben, sei das Hauptziel solcher Fahrzeuge, die in umkämpften Gebieten zehn Leute befördern können.

Das Hauptaugenmerk der Visite galt aber dem bundesweit einzigem Betriebsstoffdepot der Bundeswehr. Von Utzedel bei Demmin aus werden unter anderem Militärdrohnen bei Einsätzen im In- und Ausland mit Treibstoff versorgt. Außerdem wird die Schmierstoffversorgung von Heer und Luftwaffe organisiert. In einem extra abgesicherten Teil lagern in zwei riesigen unterirdischen Tanks sonst je fünf Millionen Liter Kerosin und Diesel zum größten Teil als Reserve, da die Einheiten mit Flugzeugen oder Panzern ansonsten direkt mit Treibstoffen beliefert werden. Für den alle fünf Jahre stattfindenden Tüv wurden die Tanks aber leergepumpt, gereinigt und entgast.

Wer sich traut, die 26 Stufen eine Metallleiter tief ins Innere hinabzusteigen, sieht sich einem großen dunklen Rund ausgesetzt. Jedes Geräusch wird zig-mal als Echo zurückgeworfen.
Nach Angaben von Betriebsstofflager-Leiter Henry Niedzella wurden auf den Betonkörper zwölf Schichten aufgetragen, die für Dichtheit und zur Kontrolle dienen. So soll eine Vakuumschicht sofort Informationen liefern, wenn sich am Druckverhältnis etwas ändert. Aus Sicherheitsgründen werde die in den 1970er Jahren von der NVA errichtete, aber inzwischen modernisierte Anlage Utzedel „sieben Tage die Woche und immer 24 Stunden“» überwacht – auch mit scharfen Hunden.


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