Umsatzeinbußen bei zahlreichen Unternehmen in MV

27. November 2020

Gut drei Viertel der Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern bekommen die Corona-Pandemie negativ zu spüren. Dies ist das Ergebnis der aktuellen Blitzumfrage unter fast 4000 Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft vom 17. bis zum 20. November im Land. Geantwortet haben rund 500 Unternehmen. Danach ist fast jedes zweite Unternehmen mit einer im Vergleich zu normalen Jahren geringeren Nachfrage konfrontiert, 30 Prozent mussten die Stornierung von Aufträgen hinnehmen. Fast ein Drittel – besonders betroffen sind die Reisewirtschaft und das Gastgewerbe – klagt über den Stillstand ihrer Geschäfte.

Diese Auswirkungen spiegeln sich in Umsatzverlusten im Vergleich zum Vorjahr. Jedes zweite Unternehmen in MV befürchtet Umsatzeinbrüche von mehr als 10 Prozent. Im Gastgewerbe und in der Reisewirtschaft erwarten dies vier von fünf Unternehmen.

Aus der Blitzumfrage geht weiter hervor, dass innerhalb der Industrie und des Handels die Unternehmen sehr unterschiedlich von der Pandemie betroffen sind. Einerseits erwarten über 20 Prozent der Unternehmen in Industrie und Handel 2020 Umsatzsteigerungen gegenüber dem Vorjahr, andererseits geht etwa die Hälfte von Umsatzverlusten von über zehn Prozent aus. Die Baubranche hebt sich von allen anderen Branchen deutlich ab. Hier erwarten nur 14 Prozent der Unternehmen einen Umsatzrückgang von mehr als zehn Prozent.

Verstärkte Digitalisierung

Bei den negativ betroffenen Unternehmen sind die Folgen für ihre Finanzlage gravierend: 42 Prozent der Unternehmen haben einen Eigenkapitalrückgang zu verzeichnen und 29 Prozent leiden unter Liquiditätsengpässen. Sie reagieren darauf vor allem mit der Verschiebung oder Streichung von Investitionen (50 Prozent) oder versuchen durch Rationalisierungen (32 Prozent) Einsparpotenziale zu nutzen. Die Pandemie hat 30 Prozent der Unternehmen dazu veranlasst, verstärkt zu digitalisieren. Insbesondere die Gewinnung von Kunden durch eine Online-Präsenz hat stark zugenommen. Fast jedes fünfte Unternehmen hat Personal abgebaut.

Um die Wirtschaft in der aktuellen Situation zu stützen, wünschen sich 60 Prozent der Unternehmen eine Entlastung von Bürokratie. Diese Forderung kommt aus allen Branchen und von kleinen und mittleren Unternehmen gleichermaßen.

Methodik: Die Umfrage hat vom 17. bis zum 20. November 2020 stattgefunden. 3981 Unternehmen wurden befragt. Die 503 Antworten verteilen sich auf die Branchen Industrie (8 Prozent), Baugewerbe (6 Prozent), Handel (18 Prozent), Verkehrsgewerbe (5 Prozent), Reisewirtschaft (8 Prozent), Gast- gewerbe (15 Prozent), Dienstleistungen (42 Prozent).


Kommentare sind geschlossen.