Untersuchung: Waren eignet sich als Atommüll-Endlager

17. Februar 2021

Die Bundesrepublik sucht bekanntlich nach Endlagerstätten für radioaktiven Abfall. Wie die Stadtverwaltung Waren informierte, kommt einer Untersuchung zufolge auch die Stadt Waren theoretisch für ein solches Endlager in Frage. Unter der Stadt befinde sich tertiäres Tongestein. Das eignet sich für solche Atommüll-Endlager. Allerdings eignen sich rund 54 Prozent aller Flächen in Deutschland, haben diese ersten Untersuchungen ergeben. Neben Waren ist auch Wredenhagen im Gespräch (WsM berichtete).

Im Jahr 2013 haben Bundestag und Bundesrat die Suche nach dem Standort mit der bestmöglichen Sicherheit für ein Endlager für die in Deutschland produzierten hochradioaktiven Abfälle neu gestartet (Standortauswahlgesetz). 2031 soll dieses Verfahren abgeschlossen sein und damit der konkrete Standort feststehen.

Seit 2017 wurden umfangreiche geologische Daten des gesamten Bundesgebietes ausgewertet. Die öffentliche Auswertung der ersten geologischen Untersuchungen fand im Herbst 2020 statt. Im Ergebnis wurden ca. 54 Prozent der Bundesfläche mit voraussichtlich günstigen geologischen Eigenschaften eingestuft und als Teilgebiete nunmehr weiter untersucht. Auch das Stadtgebiet von Waren gehört mit tertiärem Tongestein dazu.

Laut Warener Stadtverwaltung wurde eine „Fachkonferenz Teilgebiete“ als gesetzlich vorgesehenes Format zur Öffentlichkeitsbeteiligung gebildet. Diese Fachkonferenz bereitet die weiteren Verfahrensschritte vor. Anfang Februar fand ein Beratungstermin der Fachkonferenz in digitaler Form statt, an der auch Vertreter der Warener Verwaltung teilgenommen haben. Weitere sind dann im April und Juni geplant.

Die Verwaltung will die Stadtvertretung sowie die Bürger über alle wichtigen Verfahrensschritte zeitnah informieren. Nähere Informationen zum Verfahren sowie zu den Zwischenergebnissen sind auf den Internetseiten: www.bge.de oder www.endlagersuche-infoplattform.de nachzulesen.

Auf der städtischen Internetseite wird zudem eine Informationsbroschüre des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung hinterlegt.
Die Verwaltung wird zudem in den nächsten Sitzungen des Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses über den Stand des Verfahrens sowie die nächsten Verfahrensschritte informieren.


13 Antworten zu “Untersuchung: Waren eignet sich als Atommüll-Endlager”

  1. MH sagt:

    Dann hat Waren ja eine strahlende Zukunft vor sich. Als Kurort können die Kurgäste dann eine Strahlentherapie im Freien bekommen und die Einwohner gleich mit. Und die Hotels und Pensionen werden überlaufen sein. Erst hatten wir sowjetische Atomwaffen und jetzt soll es radioaktiver Müll sein.
    Ich hoffe doch, das die Verwaltungen diesen Prozess nicht fördern.

  2. M sagt:

    Wir sind Heilbad wie steht das alles im Verhältnis, unglaublich wer lässt sich so etwas einfallen.

  3. Kai Kippe sagt:

    Die sollen den Mist dahin bringen, die bisher auch davon profitiert und Milliarden eingestrichen haben.

  4. Müritzer sagt:

    Na ja, der Tourismus ist eh im Eimer. Wenigstens strahlt dann etwas, während die amenschen vorm Arbeitsamt in der Schlange stehen.

  5. M B. sagt:

    Den Dreck sollen die sonst wo verbuddeln aber nicht bei uns. Unsere Wälder sind schon durch Munition verseucht das reicht ja wohl. Nicht zu glauben das nennt man vorsätzliche Körperverletzung.

  6. Hermann W. sagt:

    Welch Aufregung, hier steht mit keinem Wort, dass ein Endlager vorgesehen ist. Lediglich der Untergrund wäre für ein Endlager geeignet aber das trifft auch auf 54 % der Bundesfläche zu. Da könnten jetzt ca. 20-30 Millionen Menschen einen bösen Leserbrief schreiben. Also kurz durchatmen und den Bericht noch einmal in Ruhe lesen.

    • micha sagt:

      Wir sind zwar selten einer Meinung, hier kann ich Ihnen aber nur zustimmen…

      Es geht um die generelle Eignung aufgrund der Geologischen Beschaffenheit, was auf viele Flächen in Deutschland zutrifft.

      Die Lage in der Mecklenburgischen Seenplatte wird uns wohl vor der engeren Wahl bewahren.

  7. Klaus sagt:

    Das Endlager wird kommen, die Frage ist nur wo. Ich denke aber genau dort, wo letztlich der Widerstand am geringsten sein wird. Übrigens wird so ein Endlager fürstlich vergütet. Bin schon gespannt auf manch Argument wie harmlos, umweltverträglich und touristisch wertvoll dann plötzlich so ein Endlager sein könnte…

  8. Nachdenklicher Bürger erer sagt:

    Hat man endlich den Weg gefunden, um uns als Konkurrenz zu zerstören?

  9. Christin Kähler sagt:

    Die sollen den Müll da lassen wo er ist und nicht hier in unsere Stadt bringen! Denkt einer an unsere Kinder die dann mit eventuellen Folgen für ihr Leben, leben müssen? Denkt einer an die Gesundheit der Bevölkerung hier, wer fragt uns OTTO normal Verbraucher?
    Richtig : keiner!!

    • Patrick Adler sagt:

      Ihnen scheint schwer entgangen zu sein wie das Verfahren der Endlagersuche abzulaufen hat. Wie der Artikel schon Wortwörtlich wiedergibt ist die Stadtverwaltung vom Gesetz zur Endlagersuche verpflichtet (Zitat aus dem Artikel)
      „… eine “Fachkonferenz Teilgebiete” als gesetzlich vorgesehenes Format zur Öffentlichkeitsbeteiligung…“
      zu bilden. Hier hat der von Ihnen so beschworene „OTTO normal Verbraucher“ die Möglichkeit kritische Fragen zu stellen und bedenken zu äußern.

      Die größte Folge mit der die kommende Generation am Ende aufwachsen müsste wäre eine lokal bessere Bildung und Aufklärung im Themenbereich Radioaktivität und deren gefahren. Die Angst und Sorge vor einem Endlager in der Bevölkerung ist auf Fehlinformation und einer jahrelang versäumten Öffentlichkeitsarbeit durch Kernkraftwerksbetreibern, Forschung und Regierung zurück zu führen.

      Das hat die Regierung davon wenn man günstigen und CO2 armen Strom haben möchte, aber sich nicht um die Aufklärung kümmert.

  10. M.H. sagt:

    Nicht jeder besorgte Bürger ist gleich ein Dummkopf. Den meisten Menschen sind die politischen und wirtschaftlichen Abläufe schon bekannt. Und wenn sich besorgte Bürger Gedanken um Ihre und die Zukunft Ihrer Kinder machen, halte das für legitim. Nichts tun bringt uns mit Sicherheit weiter in den Favoritenkreis für das Endlager. Bisher wurde deutscher Atommüll in vielen anderen Ländern zwischengelagert. Auch in der ehemaligen DDR gab es zwei Atomkraftwerke. Irgendwo muss der Müll ja auch hin. Das sollte aber weit weg von Menschen sein, und schon gar nicht in der Nähe von touristischen Destinationen. Ich denke hier besonders an ehemalige und bewirtschaftete Truppenübungsplätze. Die braucht eigentlich kein Mensch mehr. Dennoch sollte jede Diskussion sachlich sein. Sicherlich sind hier auch künftig die Politiker gefordert sich für die Region einzusetzen. Ich glaube das ist Ihr Auftrag.

  11. Elimar sagt:

    neun Thesen, Waren als Endlagerstandort auszuwählen:

    1. Warener beziehen überwiegend möglichst billigsten Strom, Müritzstrom von den Stadtwerken. Wenn ihnen egal ist, wie der produziert wird, sollen sie auch die Folgen spüren. Das ist wahrscheinlich woanders ähnlich, aber hier im Forum waren manche sogar stolz drauf.

    2. Die Verwaltung tut gar nichts für den nachhaltigen Umweltschutz. Man will die Stadt sogar nachverdichten. Das Entmüllen des Müritzufers überlässt sie Freiwilligen für einen feuchten Händedruck des Bm, statt dass sich der beteiligt.

    3. Bei allen Baumaßnahmen wird der Umweltschutz ausgebremst. Herhalten muss immer wieder die Schaffung desselben Trockenrasenbiotops hinter der Hagebaumarkt, wohl weiter, bis zu dessen Zubetonierung. Die Umwandlung von natürlichen Ufern in Steganlagen ging stets ohne Umweltverträglichkeitsprüfung durch. Das sind freundliche Beispiele für das zügige Genehmigen des Endlagers.

    4. Wir sitzen auf heißem Wasser und nutzen es nicht. Anstatt in Geothermie investiert man lieber mehr als man hat in Hafenanlagen. So demonstriert die Stadt Investorenzugeneigtheit. Interessant wäre, wenn sich die Sole in den geschaffenen Hohlräumen mit dem Atommüll mischt und sich neue Wege sucht, z.B durch schlecht verdichtete Stollen und Schächte. Lecker. Die Asse lässt grüßen. Aber da man die Sole nicht nutzt, kann das dann ja in die Müritz laufen.

    5. Bei den Protesten zum Klimaschutz 2019 trat Herr Möller mit der Botschaft auf, wir haben ja schon ein Klimaprogramm. Aha. Steht folgende Botschaft dahinter? Das genügt. Lasst mich mit dem infantilen Gequake in Ruhe.

    6. Wir Mecklenburger gelten als träge. Ich kann sagen, ich bin es auch gern bei dem Thema. Wenn die ersten Castoren in Kammern im Ton unter uns ausgeschüttet werden, dauert es noch, bis die Strahlung nach oben und etwas in unsere Köpfe gesickert ist.

    7. Ehe das Drama real wird, liege ich lange unter der Erde. Wen es dann trifft und wen dafür nicht, ist mir Banane. So nüchtern denken hier viele, Pluspunkt für ein hiesiges Endlager. Um es humanistisch anzugehen: Dann zählt nur, dass der Schaden insgesamt möglichst gering bleibt, für die Menschen in dieser Zeit und den nächsten Millionen Jahren. Das hat natürlich Sinn, weil man davon ausgeht, dass bis dahin alles ungefähr so weiter geht.

    8. Wie die Zukunft tatsächlich aussieht, kann niemand denken. Also gilt: Alles tun, damit möglichst bald Einnahmen damit generiert werden können.

    9. Das Sprichwort, was Bismarck nicht gesagt hat, will ich nicht bemühen. Es passt aber.