Unzufriedene Silzer?

25. September 2017

Und wir haben noch ein paar Zahlen für unsere Leser. Gemeinhin wird ja erklärt, dass die AfD zumeist von unzufriedenen Bürger gewählt wurde. Wenn das so ist, sind in der Müritz-Region die Silzer am unzufriedensten. Dort gaben 27,9 Prozent der Wähler der AfD ihre Stimme.

Aber auch in Stuer (26,9), Kuckuckssee (26,9), Alt Schwerin (26,3), Gotthun (26,2), Hohen Wangelin (26,2) und Zepkow (25,9) scheinen dieser Interpretation zufolge viele Bürger zu wohnen, die ihren Unmut ausdrücken wollten.

Die wenigsten Stimmen erhielt die AfD in der Müritz-Region in Grabow-Below (4,8 Prozent), also jenem Ort, in dem nach dem Todesmarsch mehr als 100 KZ-Häftlinge begraben werden mussten.

Weniger Zuspruch für die AfD auch in Zislow (9,5) und Groß Plasten (12).

In den vier Städten der Müritz-Region gab es folgende Ergebnisse für die AfD:
Malchow 20,8
Penzlin 22,8
Röbel 17,4
Waren 17,7


9 Antworten zu “Unzufriedene Silzer?”

  1. w sagt:

    Bei Dörfern sollten wir vorsichtig sein, denn erst ab 100 (AfD-Wähler) darf mathematisch von Signifikanz gesprochen werden. Darunter ist das zu zufallsbehaftet. In der Summe ergibt sich die Signifikanz natürlich und zwar so: Wo die meisten Flüchtlinge leben, gibt es die wenigsten AfD-Wähler.

    Ob es daran liegt, dass es einen Unterschied macht, ob man sich eine Meinung auch auf der Straße oder nur in einer selbstgewählten Informationsblase (Privatfernsehen, Facebook) bildet?

    Warum berichtet WsM nicht von der Interkulturellen Woche? Wenn auch unter einer wenig durchdachten Titelzeile, in der Nordkurier-Müritzzeitung, steht auf Seite 17 zumindest etwas.

    Wissen die AfD-Wähler überhaupt, dass Flüchtlinge immer wieder bei Volksfesten ihre zweifellos sehr leckeren Speisen bereiten und gratis anbieten? Manchmal haben sie sich die Zutaten nur von ihren Hartz IV-gleichen Tagessätzen abgespart!

    Gab es eine AfD-Party für alle mit gratis Speis und Trank? Wo und wann?

  2. jfk sagt:

    Kuckuckssee oder Kuckssee?

  3. Sonja sagt:

    Das Essen wurde doch schon bezahlt ,von allen die einem Beruf nachgehen und Ihre Steuern bezahlen denn davon bekommt der Rest auch sein HartzIV. Und nicht zu vergessen es bezahlen auch alle die Unterkünfte und die Krankenkassenbeiträge , für die Straffälligen die Verhandlungen den Gefängnisaufenthalt und den Verteidiger. Ja so könnte die Liste fortgeführt werden. Und Herr W. durch solchen Kommentar wie der Ihre wird Wiederstand erst hervorgerufen. Es fehlt nur noch das wir Dankbar sein sollen.

    • Z sagt:

      Aber ich zahle auch für alle Biodeutschen Hartz-IV Bezieher und es wäre mir neu, dass die freiwillig beim Volksfest deutschen Kuchen verteilen. Verlange ich ja auch nicht!
      Aber, dass die Flüchtlinge es eben machen, sollte mal erwähnt werden.
      Und auch sonst habe ich persönlich mit keinem zu tun, sehe aber des Öfteren wie sie sehr freundlich „Hallo“ sagen und auch einer älteren Dame beim Fahrrad die Treppe runtertragen (am Tunnel) helfen. Eben genau wie alle anderen – ob deutsch oder nicht deutsch.
      Ist wirklch auffällig, dass die Menschen, die mit denen nie etwas zu tun haben oder sie nur selten sehen, die größten Vorurteile haben.

  4. Leser sagt:

    Oh, ich bin immer verwundert über viele Kommentare. Ich arbeitete fast 8 Jahre in Asylbewerberheimen, war in 4 davon Heimreise und wenn jeder in unserem Lande in so etwas 1/2 Jahr arbeiten müsste, gäbe es in Deutschland kein Asyl mehr. Dafür würden dann die „Guten“ sorgen, die jetzt so sehr dafür sind. Ehrlichkeit fehlt auch hier. Und Vernunft.

    • Sveni sagt:

      Ich glaube, Sie könnten „gute“ Geschichten erzählen. Nur würden das die Wenigsten, der von Ihnen so treffend als „die Guten“ bezeichneten, glauben.

  5. Garp sagt:

    … hier ein weiterführender Artikel über die Wahl, Malchow und die AfD …