Verlustrücktrag: Weitere Hilfe – auch für private Vermieter

24. April 2020

Um Unternehmen in Not in der aktuellen Situation zusätzliche Liquidität zu verschaffen, haben Bund und Länder sich auf einen pauschalen Verlustrücktrag verständigt. Für Mecklenburg-Vorpommern besonders wichtig: Die Regelung gilt insbesondere für private Vermieter.
Mit der neuen Regelung wird der Verlustrücktrag vorübergehend pauschal ermöglicht. Das bedeutet, dass die Einkünfte des vergangenen Jahres auf Antrag pauschal um 15 Prozent gemindert werden.

Die Finanzämter berechnen die Vorauszahlungen für 2019 dann nach den geminderten Einkünften neu und setzen sie nachträglich herab. Bereits geleistete Vorauszahlungen werden mit fälligen Steuerzahlungen verrechnet oder erstattet. Den Unternehmen steht dadurch in einem einfachen und schnellen Verfahren mehr Liquidität zur Verfügung.

Der maximal zu berücksichtigende pauschale Verlustrücktrag beträgt eine Million Euro bzw. zwei Millionen Euro bei zusammen veranlagten Ehegatten. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen profitieren von der Neuregelung.

Mecklenburg-Vorpommern setzte sich zusammen mit den anderen Küstenländern dafür ein, dass neben den gewerblichen Unternehmen und Selbstständigen auch private Vermieter die Neuregelung nutzen können. Finanzminister Reinhard Meyer hat dabei insbesondere die privaten Vermieter von Ferienwohnungen im Blick: „Mecklenburg-Vorpommern ist ganz besonders vom Tourismus abhängig. Es gibt hier aber nicht nur gewerbliche Anbieter, sondern auch viele Privatleute, die von der Vermietung von Ferienwohnungen leben. Diese Menschen haben momentan keine Einkünfte. Ich bin daher dankbar, dass auf unsere Initiative hin auch diese Personengruppe berücksichtigt werden konnte. Mit der Möglichkeit des pauschalen Verlustrücktrags können wir ihnen jetzt steuerlich ein wenig Entlastung verschaffen.“


Eine Antwort zu “Verlustrücktrag: Weitere Hilfe – auch für private Vermieter”

  1. Tina sagt:

    Finde ich keine gute Regelung für private Vermieter.
    Im Zweifel muss man ein Ferienhaus/Ferienwohnung verkaufen, wenn die Einnahmen zu gering sind.
    Käufer gibt es genügend – auch jetzt noch.
    Hier wird nämlich wieder der Reiche gegenüber dem Armen bevorzugt.
    Wer 2019 richtig viel verdient hat ist der, bei dem entweder die Auslastung groß war, die Miete hoch (Luxusferienwohnung) oder der Vermieter viele Ferienhäuser hat.
    Dieser Vermieter hat so viel verdient, dass er eigentlich Rücklagen haben müsste.
    Wer allerdings letztes Jahr eine schlechte Auslastung hatte oder den Preis sogar stark reduzieren musste, der ist jetzt im Vergleich dazu ganz schön angeschmiert.
    15 % von wenig bleibt wenig, 15 % von viel ist viel.

    Zumindest müsste man eine sehr niedrige Bemessungsgrenze einführen, so dass nicht der Privatvermieter mit seiner Luxusferienwohnung in Warnemünde „Am Strom“ profitiert. Der kann seine Millionen Euro teure Wohnung im Notfall verkaufen und macht trotzdem noch Gewinn.