Waren: Verdächtige im Fall der zerstörten Skulptur

23. April 2024

Im Fall der erneut zerstörten Skulptur „Lütt Matten, de Has“ am Weg zwischen Warener Steinmole und Hafen gibt es erste Verdächtige. Das teilte die Polizei gestern mit und schildert, was in der Nacht zu Sonntag passiert ist. Wie berichtet, haben Unbekannte den Fuchs, der im Mai 2021 schon einmal abgebrochen und in die Müritz geworfen wurde, erneut gewaltsam entfernt. Mit welcher Gewalt man dort zugange war, zeigt der schwere Steinsockel, der verschoben ist. Doch es gab offenbar Zeugen.

Am Sonnabend kurz vor Mitternacht hat jemand die Polizei gerufen, weil in der Strandstraße auf dem Spazierweg direkt am Ufer der Müritz junge Leute grölen und eine Art Statue tragen sollen. Zwei Streifenwagen des Reviers Waren sind sofort zum Einsatzort hin. Während die Beamten zu Fuß die Gruppe suchten, sahen sie die Beschädigung am Kunstwerk des Warener Bildhauers Walther Preik. Der Kopf lag unweit der Skulptur und konnte sichergestellt werden.

Als die jungen Leute die Polizisten bemerkten, versuchten einige, in verschiedene Richtungen zu fliehen. Ein 23-Jähriger konnte auf Höhe des Spielplatzes gestoppt werden, ein 28-Jähriger wurde daran gehindert, in Richtung Kietzstraße wegzulaufen.

Beide wurden zu den anderen jungen Männern, die noch als Gruppe zusammenstanden, polizeilich zurück begleitet. Neben dem 23-Jährigen und dem 28-Jährigen gehörten zur Gruppe außerdem ein 27-Jähriger, zwei weiteren 23-Jährige sowie ein 19-Jähriger. Mit dem Vorwurf konfrontiert, stritten sie ab.

Durch Zeugenhinweise erhärtete sich der Verdacht jedoch gegen die sechs Männer, so dass sie als Beschuldigte dieser Sachbeschädigung gelten. Es gab außerdem mehrere Spuren vor Ort, die nun von der Kriminalpolizei weiter untersucht werden.

Der Schaden wird inklusive der mutmaßlichen Reparaturkosten auf mindestens 5.000 Euro geschätzt. 

Sollte es zu dem Vorfall weitere Zeugen mit sachdienlichen Hinweisen geben, können diejenigen sich gern im Polizeihauptrevier Waren unter 03991/1760 oder via Onlinewache unter www.polizei.mvnet.de melden.

Die Tatverdächtigen sind alle Deutsche und stammen aus der Region.

Die Skulptur ist die plastische Umsetzung des traurig-tragischen Hasenschicksals aus „Lütt Matten, de Has“. Die Bronzeskulptur  wurde nach einer plattdeutschen Fabel geschaffen. In dem Melodram tanzte der kleine Hase auf seinen achtersten allein auf einer Wiese (hinterste Pfoten = Padden). Da kam Reinecke Fuchs (Reinke de Voß) und überredete Lütt Matten, zusammen zu tanzen. Die Krähe sollte die Fiedel spielen, dann „geiht dat kandidel“. Kaum geschehen, beißt der Fuchs den leichtgläubigen Hasen tot und verspeist ihn. Die falsche Krähe spielte zum Tanz und bekam ihren Anteil an der Beute „ein, von die achtersten Bein“.

Der Bildhauer Walther Preik wurde am 5.3.1932 in Massow geboren. Mit seinen Tierskulpturen und Fabelgestalten wurde er bekannt und hat überall in Mecklenburg-Vorpommern seine künstlerischen Spuren hinterlassen. Besonders in Waren finden sich viele Arbeiten im öffentlichen Raum. Walther Preik verstarb am 11.5.2018 in Waren.


5 Antworten zu “Waren: Verdächtige im Fall der zerstörten Skulptur”

  1. helga.kuhn40@gmail.com sagt:

    Es ist toll, daß dieses Mal die Zerstörung beobachtet und gemeldet wurde. So ein Machwerk muss bestraft werden.

  2. Stefan sagt:

    Wenn ich das Alter der Beteiligten lese wird mir Angst und Bange.
    Mit 19 mag man noch die ein oder andere Flause im Kopf haben, wenn auch nicht von diesem Kaliber, aber mit 28?
    Das sind keine Jugendlichen mehr. Das sind, so würden sie sich zumindest sicher selbst beschreiben, Männer und von denen erwartet man definitiv mehr.

  3. AA sagt:

    😳 Die Täter sind zwischen 19 und 28 ?!?! -> Tat erst recht nicht zu glauben/nachzuvollziehen

  4. CADB sagt:

    Idioten…ich mag diese Figur so sehr, sie erinnert mich auch an regelmäßige Spaziergänge am Müritzufer in meiner Kindheit… hoffentlich müssen die Täter ordentlich blechen.

  5. W sagt:

    Hoffentlich sind es dieselben, die alle paar Tage ihr Unwesen im Kameruner Stadtwald treiben dort laufend immer wieder Fahrräder demoliert zurücklassen, die Umleitungsschilder umwerfen, deren Füße woandershin werfen, mit dem Inhalt aus Papierkörben sowie mitgebrachten Alkoholflaschen, Dosen von Energy-Getränken, Hanftütchen usw. alles vermüllen usw. Wäre angebracht, wenn die Stadt dort Spuren aufnehmen lässt! Wenn sie passen, kann sie gleich noch eine zweite Rechnung stellen.

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