Warens Feuerwehrleute geben alles, Mieter stirbt aber in Klinik

26. Februar 2021

Noch bevor die ersten Kameraden der Warener Feuerwehr am Brandort eintreffen, tragen drei Polizisten eine ältere Frau durch den völlig verrauchten Treppenaufgang des Neubaublocks der Rosa-Luxemburg-Straße. Die Frau wohnt über der Brandwohnung, ist offenbar krank und kann nicht alleine gehen. Die Polizisten bringen sie ins Freie und setzen sie in ihren Streifenwagen. Eine dramatische Szene von vielen heute kurz nach Mittag auf dem Warener Papenberg. In der Wohnung eines jungen Mannes brennt es lichterloh.

Dichter Rauch dringt sowohl durch das Balkonfenster als auch durch die Fenster des Treppenhauses. Rund 50 Einsatzkräfte der Feuerwehren Waren und später auch Groß Plasten eilen zum Brandort. Kurz nach ihrem Eintreffen erfahren die Freiwilligen, dass sich in der betroffenen Wohnung noch eine Person befindet.

Wenig später bringen sie den bewusstlosen Mann auf einer Trage nach draußen und übergeben ihn an den Rettungsdienst. Weitere Minuten später kommt eine Notärztin mit dem ADAC-Hubschrauber „Christoph 48“ hinzu. Die Bewegungen des Rettungswagens lassen darauf schließen, dass die Sanitäter und Ärzte versuchen, das Leben des Mannes zu retten. Später fährt der Rettungswagen mit ihm in Richtung Klinikum Neubrandenburg. Doch der Mann – aller Wahrscheinlichkeit nach der Mieter der Wohnung – schafft es nicht und erliegt seinen Verletzungen.

Diesen tragischen Ausgang müssen auch die Feuerwehrleute in den nächsten Tagen verarbeiten. „Wir passen da sehr genau auf und sprechen über das Erlebte. Wenn nötig, können wir auch Hilfe in Anspruch nehmen“, sagte Einsatzleiter Andreas Kocik. Er spricht allen Rettern vor Ort ein dickes Lob aus. „Alles ging sehr schnell, aber ruhig ab, unsere Leute haben gegeben, was sie können“, so der Einsatzleiter. Einer seiner Männer musste nach einem kräftezerrenden Einsatz mit Kreislaufproblemen schon vor Ort medizinisch behandelt werden, kurz mit ins Krankenhaus, ist aber wieder zu Hause.

WWG stellt Ferienwohnungen zur Verfügung

Schnell reagiert hat die Warener Wohnungsgenossenschaft (WWG) als Eigentümer des Neubaublocks. Vorstand Mike Albrecht war fix vor Ort und kümmerte sich darum, dass seine Mieter schnell wieder eine Bleibe haben. Denn die 18 Wohnungen des Aufgangs sind derzeit nicht bewohnbar und werden abgesperrt. „Ein Teil der Mieter ist bei Verwandten und Bekannten untergekommen, den anderen haben wir unsere Ferienwohnungen zur Verfügung gestellt“, sagte Mike Albrecht gegenüber „Wir sind Müritzer“. Die Mieter konnten noch schnell ein paar persönliche Dinge aus ihren Wohnungen holen, ehe der Block dicht gemacht wurde.

Der entstandene Schaden ist immens und wird von der Polizei vorerst auf rund 100 000 Euro geschätzt. Doch das wird wahrscheinlich nicht reichen. Sobald die Polizei den Block frei gibt, will Mike Albrecht die ersten Handwerker in das Haus schicken, damit die Mieter so schnell wie möglich wieder in ihren Wohnungen leben können.

Derzeit sind Ermittler vor Ort, um herauszufinden, warum es zu diesem verheerenden Brand kam, bei dem ein Mensch sein Leben verlor.

Hier eine Zusammenfassung in einem WsM- Video:

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2 Antworten zu “Warens Feuerwehrleute geben alles, Mieter stirbt aber in Klinik”

  1. Heute007 sagt:

    Das Video finde ich mehr mehr als unpassend, besonders die musikalische Darstellung..

  2. Maik Waren sagt:

    Danke für das Video. Sehr emotional. Vor allem Danke, danke, danke an alle Einsatzkräfte, Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst!!!!!!! und auch an die WWG.