Warens Stadtpräsident René Drühl angeschlagen

5. Oktober 2016

drDas hat es in der Geschichte der Warener Stadtvertretung so noch nicht gegeben: Während der Abstimmung zum Antrag auf Abwahl von Stadtpräsident René Drühl (CDU) haben heute Abend sieben Stadtvertreter der Linken und der FDP ihre Plätze verlassen und sich demonstrativ abseits gestellt (Foto unten).

Sie wollten damit ein klares Zeichen setzen: Und zwar gegen den Stadtpräsidenten. „Er hätte von sich aus zurücktreten müssen, denn er hat das Amt des Stadtpräsidenten beschädigt“, so Rüdiger Prehn (Linke) und Toralf Schnur (FDP).

Er ist aber nicht zurückgetreten und so gab es einen Antrag auf Abwahl. Allerdings einen Antrag der NDP-Stadtvertreterin Doris Zutt. Und dem wollten die Vertreter der demokratischen Parteien nicht zustimmen, obwohl sie René Drühl im Amt des Stadtpräsidenten für nicht mehr tragbar halten.

Und darum ging es:  Drühl wird vorgeworfen, sich bei der nächtlichen Absperrung des Neuen Marktes wegen eines verdächtigen Rucksack-Fundes im September daneben benommen zu haben. Zeugen berichten, dass er sich mit einem weiteren Mann der Absperrung in angetrunkenem Zustand genähert hat,  einer soll die Absperrkegel der Polizei mit dem Fuß weggestoßen haben, einer setzte sich einen Kegel auf den Kopf. Als die Polizei die Männer des Platzes verwies, fielen Sätze wie : „Das ist meine Stadt, ich will wissen, was hier los ist.“

stv1016Nach der Veröffentlichung auf „Wir sind Müritzer“ gab’s dann auch eine Stellungnahme des obersten Stadt-Repräsentanten: Er und sein Begleiter seien aus dem „Ritterkeller“ gekommen und hätten ja nicht wissen können, was auf dem Markt los war. Betrunken sei er nicht gewesen. Für die Sache mit den Absperrkegeln hat er folgende Erklärung: Er sei über ein „Absperrhütchen“ gestolpert, weil das auf diesem Weg ja normalerweise nicht stehe.

Wer in der Warener Stadtvertretung dazu heute eine Erklärung des höchsten Warener Repräsentanten erwartet hat, wurde enttäuscht. Er schwieg und freute, dass die Mehrheit der Politiker den Antrag der NPD abgelehnt hat.

Doch das demonstrative Aufstehen der Linken- und FDP-Vertreter macht einmal mehr deutlich: Drühl ist angeschlagen. Mächtig sogar. Er kann sich lediglich auf die Stimm-Koalition von SPD und CDU verlassen.
Auch in der Bevölkerung genießt der Christdemokrat nur wenige Sympathien, so dass auch innerhalb der CDU schon Rufe laut werden, die da meinen, dass er Konsequenzen ziehen muss, um weiteren Schaden von seiner Partei und natürlich „seiner Stadt“ abzuwenden.


6 Antworten zu “Warens Stadtpräsident René Drühl angeschlagen”

  1. East west sagt:

    Das ganze nennt man auch,Kaspertheater und die Stadt lacht um deren Hauptdarsteller. Nicht einer von denen wird auch nur annähernd für voll genommen. Also macht ruhig weiter so,damit wir noch viel über euch lachen können.

  2. Norbert Bluhm sagt:

    GroKo-Deal.

  3. Wolfram Goetze sagt:

    Man kann es verschieden deuten: Die Stadtvertreter, die ihre Plätze verließen, taten es vielleicht, weil sie sich an dem niveaulosen Thema nicht beteiligen wollen. Ob man Herrn Drühl mag oder nicht: Ein mehr oder weniger lustiger Abend, ein Gummihut und kein Ende. Du meine Güte. Der Antrag kam von Frau Zutt (NPD), die erst am Sonnabend jemanden mit „F* deine Mutter“ geschmäht hatte. Ich hätte dazu auch nicht gern abgestimmt. Übrigens verließ Frau Zutt und ihre ebenfalls schwarz gekleidete Anhängerschaft danach die Sitzung. Die anderen Themen sind ihr offenbar egal.

    Ich hörte bei der Sitzung als Gast zu. Es wurden spannendere Themen debattiert: Der Bebauungsplan zur Wohnbebauung Am Volksbad wurde nach Vorlage eines 9-seitigen Papiers mit vom Bauamt ignorierten Hinweisen aus der Anwohnerschaft in die Ausschüsse zurück verwiesen. Eine schallende Ohrfeige für unsere Verwaltung.

  4. Maik Waren sagt:

    Dieser Mann ist wirklich eine Schande. Merkt er wirklich nicht, wie sehr er Waren schadet, also der Stadt, die er doch angeblich so liebt.
    Herr Drühl! Es wird Zeit, zu gehen. Sie haben weder in der Stadtvertretung noch in ihrer Partei und schon gar nicht in der Bevölkerung Rückhalt. Machen Sie den Weg frei für einen Neuanfang. Der tut dann hoffentlich auch allen Stadtvertretern und der Verwaltung gut.

  5. HaPe sagt:

    Natürlich ist dieser sog. Stadtpräsident ganz und gar unmöglich. Natürlich müßte er zurücktreten. Daß ihn der fehlende Rückhalt in der Bevölkerung nicht im geringsten interessiert, daß er alle Anfechtungen aalglatt an sich abgleiten läßt, schadet dem Ansehen seines Amtes. Er ist längst zur Lachnummer, auch über Waren hinaus, geworden und beschädigt den Ruf der Stadt in erheblichem Maße. Und den Vertretern der politischen Ratsmehrheit mangelt es ebenso an Realitätsverlust, sonst hätten sie diesen aalglatten, auch in der Bevölkerung unbeliebten und realitätsfernen Vertreter längst abgesetzt.

  6. oscar sagt:

    Arroganz, Überheblichkeit und fehlende Selbstkritik = Drühl – wie lange soll die Stadt diesen Stadtpräsidenten noch aushalten. Gewählte Stadtvertreter der CDU besinnt Euch der Kommunalverfassung und setzt diesem Schmierentheater endlich ein Ende.
    Eine konzeptionelle Arbeit zum Wohle der Stadt sollte es dann wieder geben.