Wasser- und Bodenverband hält Kreislauf seit 25 Jahren in Schwung

15. Dezember 2017

Im Rahmen einer Feierstunde zum 25 jährigen Bestehen hatte der Wasser- und Bodenverband „Müritz“ nach Röbel eingeladen. Dem Verband gehören 46 Kommunen an. Das Gebiet erstreckt sich von Grabowhöfe bis  an die Wittstocker Heide und von Alt Schwerin bis nach Speck.

Der Verbandvorsteher Dr. Karl-Heinz Niehoff stellte zunächst die Aufgaben des Verbandes da, die auf der Grundlage von Landes- und Bundesgesetzen für die Bodenverbände ausgeführt werden. „In Deutschland gibt es mehrere tausend Verbände deren Aufgabe die Unterhaltung der Gewässer zweiter Ordnung ist.“

Die Aufgaben des Verbandes sind:

– der Erhalt des Wasserbettes zur Gewährleistung einer ordnungsgemäßen Wasserführung

– Sicherung einer schadlosen und rückstaufreien Wasseraufnahmen von staatlichen, kommunalen und privaten Einleitern (Kläranlagen, Straßenentwässerung usw.)

– Erhalt und Förderung der ökologischen Funktion des Gewässers als Lebensraum wild lebender Tiere und Pflanzen

Wie wichtig die Erfüllung dieser Aufgaben ist, wurde an Hand von Bildern deutlich, auf denen Schäden zu sehen waren, die entstehen, wenn starke Regenfälle das Land heimsuchen und die Wassermengen nicht schnell genug abließen können. Entwässerung ist nötig und Niehoff prophezeit eine Zunahme der Wassermengen, die zu bewältigen sein werden. „Warme Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf,und die kommt auch wieder runter.“

Das Gebiet des Verbandes hat eine Fläche von 114.000 ha, von denen 50.900 ha als Acker- und Grünland genutzt werden. Die Gewässerlänge beträgt 1.150 km von denen allen 880 km Gräben sind. Diese müssen nach neuen Rahmenrichtlinien in Zukunft in „einen besseren Zustand gebracht werden“, so Dr. Niehoff.

Dazu sollen gerade Gräben unter anderem mit Uferböschung und neuen Profilen versehen werden, um Tieren mehr Lebensraum zu bieten. Mehr Bewuchs bedeutet höhere Kosten für die Unterhaltung, die von den Eigentümern – den Gemeinden – getragen werden müssen. Bis 2027 sollen die Richtlinien umgesetzt werden. Das zu schaffen ist nach Einschätzung von Karl-Heinz Niehoff schon finanziell unmöglich. Das Land würde für diese Maßnahme 60 Mill. Euro bereit stellen, die auf alle 27 Verbände in Mecklenburg-Vorpommerns aufgeteilt würden.

Außerdem sei noch nicht klar, für welchen Zeitraum diese Förderung gelte. Auch die insgesamt 270 Rohrleitungen sind seit ihrer Verlegung in den 70er Jahren marode und müssen erneuert werden. So wurden die Aufgaben immer umfangreicher, während die Förderung vom Land immer geringer ausfiel. Anfangs lagen die Zuschüsse bei etwa 50 Prozent, wurden dann immer mehr zurück gefahren und 2007 komplett eingestellt.

Es gibt daher auch in Zukunft noch einiges für den Wasser- und Bodenverband „Müritz“ zu tun. So wird er sich im nächsten Jahr an der landesweiten Gewässerschau beteiligen, die eine Möglichkeit bietet, die Bereiche aufzuzeigen, in denen nachgebessert werden muss aber auch eine Plattform ist, auf der Erreichtes präsentiert werden kann.

Fotos im Text: Wenn die Entwässerung vernachlässigt wird, kommt es zu Schäden mit unvorhergesehenen Kosten

Bild unten: Das bekannteste Gesicht ist der Verbandstechniker Jürgen Heinrich (r. i. B), wurde im Rahmen des 25. Geburtstag von Dr. Karl-Heinz Niehoff in seinen wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.


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