„Weihnachtsmann“ bekommt Munition statt Wunschzettel

23. Dezember 2020

Das war ein wirklich übler Streich: In der „Weihnachtspostfiliale Himmelpfort“ südlich von Neustrelitz, wo normalerweise die Wunschzettel tausender Kinder landen, ist ein Brief mit explosivem Inhalt eingegangen. Wie „Wir sind Müritzer“ bei der Polizei erfuhr, befanden sich mehr als 500 Schuss Munition in einem größeren Brief, der die Mitarbeiter in dem malerischen Ort in dieser Woche erreicht hat. Die Experten der Polizei konnten Patronen für Schreckschuss- und Luftdruckwaffen – auch Diabolos für „Knicker“ waren dabei – unterscheiden.

Sogar eine Schrotpatrone war in der „Postsendung“. Wer der Absender dieser „Fracht“ war und was der Hintergrund für solch ein Vorgehen ist, das wird nun ermittelt. Ein Teil solcher Munition wurde als „erlaubnispflichtig“ eingestuft. Einziger Anhaltspunkt bisher: Der Poststempel.

Das „Weihnachtspostamt Himmelpfort“ wurde 1984 eher durch Zufall begründet. Weil zwei Kinder aus Berlin vor 36 Jahren ihre Wünsche per Brief an den Ort mit dem himmlischen Namen schrieben, antwortete eine Postmitarbeiterin. Sie hatte es nicht übers Herz gebracht, die Briefe mit dem Vermerk „Empfänger unbekannt“ zurückzusenden. Seitdem wuchs die Zahl der Kinder rasant, die ihre Wunschzettel schicken und auch alle Post-Antwort aus Himmelpfort bekommen.

Nach Angaben der Deutschen Post können es schon bis zu 2000 Briefe am Tag werden. Umso unverständlicher, wenn das jemand auf diese Weise so missbraucht.


Kommentare sind geschlossen.