Weil sie anderen helfen wollen: Neue Azubis am Müritz-Klinikum

15. November 2020

Im MediClin Müritz-Klinikum haben im September 22 junge Leute ihre Ausbildung zum Pflegefachmann/zur Pflegefachfrau sowie 2 Schülerinnen die Ausbildung zur Operationstechnischen Assistentin (OTA) begonnen. Insgesamt gingen beim Klinikum 96 Bewerbungen für die Pflege und 14 Bewerbungen für die Ausbildung im OP-Bereich ein. Die Ausbildung zum Pflegefachmann/zur Pflegefachfrau ist ein neuer Ausbildungsberuf, der erst seit diesem Jahr im Müritz-Klinikum angeboten wird.
Dieses neue Berufsbild ist aus der Zusammenführung der bisherigen Pflegefachberufe der „Gesundheits- und Krankenpflege“, der „Altenpflege“ und der „Gesundheits- und Kinderkrankenpflege“ entstanden. Die Ausbildung erfolgt in sehr enger Zusammenarbeit mit der Beruflichen Schule in Waren.

„Die körperliche und geistige Gesunderhaltung unserer neuen Mitarbeiter hat bei uns oberste Priorität. Deshalb besuchten gleich am Anfang der Ausbildung alle Azubis einen zertifizierten Grundkurs, bei Kinästhetiktrainer Andreas Schnell. Bei diesem Kurs wird das Hauptaugenmerk auf die rückengerechte Arbeitsweise gelegt, die Bewegung der Patienten wird schonend unterstützt – ohne Heben und Tragen.
Außerdem erhielten die Azubis die Möglichkeit, an einem Qigong-Kurs von Physiotherapeutin Claudia Hotzelmann teilzunehmen. Auch Möglichkeiten für kleine Wohlfühlmassagen wurden vermittelt – klar, dass die Schüler sie gleich ausprobierten.

Nach den intensiven Einarbeitungstagen in puncto Patientenversorgung im Klinikum und vielen Selbsterfahrungstests, beispielsweise, wie man sich als Patient in verschiedenen Situationen fühlen könnte, wenn zum Beispiel zu schnell das Essen angereicht wird, vielen Tipps für den anstehenden praktischen Einsatz sowie Unterrichtsstunden im Klinikum, wurden die Azubis in die Praxisbereiche entlassen. In 10 verschiedenen Fachabteilungen im Klinikum können die jungen Leute im Verlauf der drei Jahre der Ausbildung Wissen und Erfahrungen sammeln.

Drei der Azubis wurden für diesen Bericht interviewt.

Paul Schmallandt ist als Azubi auf einer internistischen Station unseres Hauses tätig. Auf unsere Frage, was ihn bewogen hat, sich bei uns zu bewerben, antwortete er:
„Ich habe auf dieser Station mein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) gemacht, und es hat mir einfach super gefallen. Die Arbeit im Team, Menschen zu pflegen ist einfach schön. Es ist natürlich körperlich und psychisch nicht immer angenehm. Man hat hier aber ein sehr schönes Team, das Rückhalt bietet, man fühlt sich hier einfach wohl. An den ersten Tagen im Klinikum gefiel mir besonders, dass man vorher im Schulungsraum des Klinikums sehr gut eingearbeitet wurde. Die Wissensvermittlung zum Führen einer Patientenkurve, das Üben der Körperpflege an der Dummy-Puppe und die vielen Selbsterfahrungstests gaben mir Sicherheit. Man kommt schon mit „Erfahrung“ auf die Station und ist durch die Selbsterfahrungstests sensibilisiert im Umgang mit den Patienten“.

Roghieh Jahanshenas stammt ursprünglich aus dem Iran, hat Schmuckdesign studiert sowie eine Ausbildung zur Personalmanagerin abgeschlossen und hatte ganz andere Beweggründe, sich im Müritz-Klinikum zu bewerben. „Ich habe versucht, diese Ausbildung in Barcelona zu absolvieren, konnte diese Ausbildung dort aber nicht finanzieren. Ich wollte immer eine Arbeit mit Menschen ausführen. Man spricht viel mit Menschen und lernt viele Menschen durch die Arbeit kennen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich hier im Klinikum die Chance erhalte, diesen Beruf zu erlernen. Bei mir flossen nach der Zusage für diesen Ausbildungsplatz Freudentränen. Zurzeit arbeite ich in der gynäkologischen Abteilung. Ich mag, dass ich mit den Schwestern auf meiner Station wie in einer Familie arbeite. Durch die Einarbeitung habe ich so viele Informationen bekommen, von denen ich bisher keine Ahnung hatte, die Schwestern zeigen mir alles, und ich freue mich, wenn ich etwas kann, was die anderen Schüler noch nicht so gut beherrschen.“, sagt Roghieh

Die Faszination vom menschlichen Körper bewog Susanne Rodi die Ausbildung im Klinikum zu absolvieren. „Ich finde es toll, mit Menschen zu arbeiten und die Verbesserung des Allgemeinzustandes mitzuerleben. Die Menschen kommen häufig schwer krank ins Klinikum, und man kann täglich die Fortschritte bis zur Genesung miterleben. Ich fand es sehr schön, dass wir uns erstmal alle als Klassenverband einheitlich kennenlernen durften, man konnte Fragen stellen, alle wurden mit einheitlichen Informationen sanft in den Stationsalltag entlassen.

Wer mehr über die Ausbildung im Müritz-Klinikum erfahren möchte, kann sich am 3. Dezember von 8 bis 14 Uhr bei der Regionalen Kontaktbörse in der Beruflichen Schule Waren persönlich informieren.

Bericht:  Jeannette Romer, Leiterin der Praxisanleiter und Berufspädagogin für Gesundheitsfachberuf


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