Weiße Flotte und Kurzentrum wollen endlich in Fahrt kommen

16. April 2021

Sie stehen in den Startlöchern und möchten am liebsten sofort loslegen, doch statt einer Perspektive gibt’s einen neuen Lockdown und noch keine Aussicht auf Gäste. Dennoch legen Michael Elfert als Direktor des Kurzentrums Waren auf dem Nesselberg und Markus Bethke, Geschäftsführer der Weißen Flotte Müritz, die Hände nicht in den Schoß. Beide Unternehmen leben vom Tourismus, beide arbeiten auch schon seit vielen Jahren zusammen. Diese Partnerschaft haben das Kurzentrum und die Weiße Flotte jetzt erneuert. „Ein Geben und Nehmen“, wie die Chefs ihre Kooperation beschreiben. Das Kurzentrum bietet den Gästen  des Hauses verschiedene Fahrten mit den Schiffen der Weißen Flotte an, und die „Europa“ schippert mit Werbung des Zentrums über die Seen. Wann’s wieder losgehen kann, steht derzeit aber in den Sternen.

„Im vergangenen Jahr durften wir ab 18. Mai wieder fahren. Das wäre dann in diesem Jahr auch wieder rechtzeitig zu Pfingsten. Wir hoffen, dass es klappt. Denn wir wollen wieder arbeiten“, so Markus Bethke. Bei der Weißen Flotte – dazu gehört auch das „Flaggschiff“ Europa – arbeiten normalerweise 55 Frauen und Männer. Die meisten von ihnen sind derzeit in Kurzarbeit, aber auch um Entlassungen ist das Unternehmen nicht herum gekommen. „Wir haben zwar Hilfen bekommen, aber so wie es jetzt aussieht, müssen wir die zurückzahlen“, so Markus Bethke. Ständig im Einsatz sind beispielsweise die Maschinisten Franzi Göbel und Holger Lassmann. Denn, egal, ob die „Europa“ über die Müritz tuckert oder fest am Hafen liegt – ihre Maschinen müssen einmal täglich hochgefahren werden.

Markus Bethke und sein Team haben die unfreiwillige Auszeit unter anderem genutzt, um den Internetauftritt der Weißen Flotte aufzufrischen und einen Online-Shop (www.mueritz-ticket.de) aufzubauen. Und natürlich wurde an den Hygienekonzepten, die es auch schon im letzten Sommer gab, gefeilt. „Wir haben knapp 100 000 Menschen über die Seen geschippert. Uns ist kein Fall einer Ansteckung bekannt. Auch nicht bei unseren Damen am Ticketschalter“, so der Geschäftsführer Markus Bethke.

Rund 38 000 Übernachtungen nach erstem Lockdown

Auch im Kurzentrum auf dem Nesselberg wartet man sehnsüchtig auf Gäste. „Lieber schnell starten, aber vielleicht vorerst nur mit 60prozentiger Belegung, als gar nicht“, so  Chef Michael Elfert. Das wünscht er sich auch für seine rund 90 Mitarbeiter, die fast alle seit Monaten in Kurzarbeit sind. Sein Haus habe zwar Hilfen bekommen, doch auf Dauer seien die wegen der laufenden Kosten nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Dennoch lobt Michael Elfert das Land Mecklenburg-Vorpommern. Die Bewilligung und Auszahlung der Hilfen habe sehr gut geklappt, anders als in anderen Bundesländern. „Wir bekommen zwar täglich Anfragen, aber man merkt die Unsicherheit, die derzeit vorherrscht. Viele Gäste trauen sich einfach nicht, zu buchen, weil niemand weiß, wann Urlaub wieder möglich ist. Für die Sommermonate sehen die Vorbuchungen aber schon gut aus.“

Nach dem ersten Lockdown im vergangenen Jahr war zwar auch nur eine 60-prozentige Belegung möglich, dennoch zählte das Kurzentrum auf dem Nesselberg rund 38 000 Übernachtungen. „Unsere Gäste haben uns alle ein umsichtiges Hygienekonzept bescheinigt. Niemand hat sich unwohl gefühlt“, so Direktor Michael Elfert.

Foto oben: Markus Bethke (rechts) und Michael Elfert haben die Partnerschaft ihrer beiden Unternehmen neu besiegelt. Die Maschinisten Franzi Göbel und Holger Lassmann (oben) gehören zu den wenigen Mitarbeitern der Weißen Flotte, die noch im Dienst sind.


7 Antworten zu “Weiße Flotte und Kurzentrum wollen endlich in Fahrt kommen”

  1. Klatt sagt:

    Leider muss ich immer wieder feststellen, daß unsere Firma falsch geschrieben wird. Unsere Firmierung steht auf jedem Schiff oder auf unseren Plakaten bzw. Internetseite. Unsere Flotte wird wie folgt geschrieben : Weisse Flotte Müritz GmbH
    Vielen Dank!

    • Dass sehr viele „Weiße Flotte“ statt „Weisse Flotte“ schreiben, liegt sicherlich daran, dass es vielen widerstrebt, das Wort „weiß“ rechtschreiblich falsch zu schreiben. „Weiss“ ist nun mal eindeutig falsch. Darauf weisen bereits Grundschüler hin, die die falsche Schreibweise auf Ihren Schiffen entdecken.

  2. Klatt sagt:

    Weisse Flotte ist eine eingetragene Firmierung. Das Wissen sogar Grundschüler.

  3. Roadrunner sagt:

    Bei Eigennamen haben die Rechtschreibregeln eher den Charakter von Faustregeln: Sie gelten häufig, aber mit vielen Ausnahmen. Das betrifft Namen von Institutionen, Vereinigungen, Firmen, Produkten und Marken ebenso wie Titel von Zeitungen und Zeitschriften oder Fernsehsendungen, geografische Namen oder Namen von Straßen oder Plätzen.

    In der »Amtlichen Regelung der deutschen Rechtschreibung« (PDF) von 2006 finden sich daher wiederholt ergänzende Hinweise wie dieser:

    Für Eigennamen (Vornamen, Familiennamen, geografische Eigennamen und dergleichen) gelten im Allgemeinen amtliche Schreibungen. Diese entsprechen nicht immer den folgenden Regeln.

    (In: Amtliche Regelung der deutschen Rechtschreibung, A Laut-Buchstaben-Zuordnungen, Vorbemerkungen, 3.2)

    Für die hier gemeinten »amtlichen Schreibungen« ist nicht die »amtliche Rechtschreibung« (und auch nicht der Duden oder ein anderes Wörterbuch) zuständig, sondern:

    Amtliche Einträge für Personennamen enthalten die örtlichen Personenregister (bis 2008 Personenstandsbücher) beim Standesamt, die sogar amtlichen Hör- und Tippfehlern Gültigkeit verleihen.
    Amtlich sind Firmen- und Markennamen, wenn sie ins Handelsregister bzw. ins Markenregister beim Deutschen Patent- und Markenamt in München eingetragen sind.
    Für die Standardisierung geografischer Namen ist im deutschsprachigen Raum der Ständige Ausschuss für Geographische Namen (StAGN) zuständig.
    Für alle, die beruflich schreiben, korrigieren oder lektorieren, heißt das: Da Rechtscheibregeln für Eigennamen nur bedingt gelten, sind sie in jedem einzelnen Fall zu prüfen.

  4. Elimar sagt:

    Wie denn nun? Weißße Flodde? Nach Abbruch der Lektüre von Roadrunners wissenschaftlicher Analyse auf halber Strecke schwirrt mir der Kopf.