Weniger Arbeitslose im Februar – Frühjahr schon zu spüren

1. März 2016

„Der Februar bringt die Trendwende am Arbeitsmarkt. Dabei haben die milden Temperaturen nicht nur die witterungsbedingten Entlassungen gestoppt, sondern auch für neue Jobs gesorgt. Arbeitgeber in witterungsabhängigen Bereichen haben begonnen, ihre entlassenen Arbeitskräfte zurückzuholen“ , beschreibt der Pressesprecher der Neubrandenburger Arbeitsagentur, Ronny Steeger, die aktuelle Sitation.

In der Mecklenburgischen-Seenplatte ist die Zahl der Arbeitslosen im Februar im Vergleich zum  Januar um 24 oder 0,1 Prozent auf 19.187 gesunken. Im Vergleich zum Februar des Vorjahres hat sich ihre Zahl um 912 oder 4,5 Prozent reduziert. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 14 Prozent und damit 0,7 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.

Holzstempel auf Dokument: Arbeitsamt„Gegenüber dem Vormonat haben wir 20 Prozent mehr Menschen in Arbeit bringen können“, erläutert Steeger. „Und wenn wir die Zahlen mit denen des letzten Jahres vergleichen, können wir bei der Arbeitsaufnahme sogar einen stärkeren Anstieg als im letzten Jahr verzeichnen.“

Im Vergleich zum Vorjahr haben vor allem Frauen und die Jüngeren unter 25 von der guten Entwicklung profitiert. Allerdings lässt sich das in der Statistik nicht auf den ersten Blick ablesen“, sagt Steeger. Der Grund hierfür liegt in den Arbeitslosmeldungen junger arbeitsloser Flüchtlinge. Ohne diesen Effekt würde die Zahl der jüngeren Arbeitslosen – im Vergleich zum Vorjahresmonat – sinken.

Wenig erfreut zeigt sich Steeger über die Entwicklung bei den Langzeitarbeitslosen – ihre Zahl ist im Vorjahresvergleich um 559 gestiegen. „Damit sind jetzt 40 Prozent aller Arbeitslosen in der Seenplatte ein Jahr und länger arbeitslos gemeldet.“

Die Nachfrage nach Arbeitskräften steigt deutlich an – Viele Unternehmen, vor allem in Dienstleistungsbranchen, haben großen Bedarf an zusätzlichen Mitarbeitern. Derzeit ist jede sechste Stelle im Gesundheits- und Sozialwesen, aber auch im Handel zu besetzen.
„Das ist eine günstige Ausgangslage für eine spürbare Frühjahrsbelebung von der alle Personengruppen profitieren werden. Aber es gibt immer noch eine große Diskrepanz zwischen dem Ausbildungsstand und den von den Arbeitgebern gewünschten Fähigkeiten.“

Zu viele Arbeitslose haben keinen Berufsabschluss. „In der Seenplatte jeder Vierte. Für diese Personengruppe gibt es viel zu wenige offene Stellen, beispielsweise im Helferbereich, “ appelliert Steeger in Richtung der Jüngeren ohne Berufsabschluss. Und weiter sagt er: „Qualifizierungen und Weiterbildungen werden immer wichtiger auf dem Arbeitsmarkt, auch um langfristig eine Perspektive zu haben. Wir stehen Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Arbeitslosen dabei hilfreich zur Seite“, so Steeger.

Als untrügliches Zeichen für die einsetzende Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt wertet der Pressesprecher, dass die so genannte „Rückholaktion“ bereits begonnen hat und damit die Wirtschaftstätigkeit in Branchen wie dem Bau oder der Gastronomie wieder an Fahrt gewinnt. „Wir beobachten, dass insbesondere Arbeitgeber in witterungsabhängigen Bereichen begonnen haben, ihre entlassenen Arbeitskräfte zurückzuholen. Zwar liegt die Zahl der Entlassungen noch über den Arbeitsabmeldungen, das wird sich aber schon in den beiden kommenden Monaten ändern.“


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