Wie gesund sind die Müritzer? Bundesweit größte Gesundheitsstudie kommt nach Waren

19. November 2015

 

GE3Die Bewohner der Müritz-Region sollen auch mithelfen, die Gesundheitssituation der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern und Deutschland zu verbessern. Sie können freiwillig, aber nur auf eine Einladung – die kommt als grüner Brief –, an der bundesweiten Gesundheitsstudie „Nationale Kohorte“ (NAKO) teilnehmen, die sich vor allem auf Menschen im Alter von 20 bis 69 Jahren aus der Mecklenburgischen Seenplatte konzentriert.

Für die Studie wurden bisher rund 2000 Probanden in Neubrandenburg und Neustrelitz untersucht. „Wir werden ab Mai 2016 ein Studienzentrum in Waren einrichten und zwar im ehemaligen Arbeitsamt in Waren-West“, sagt die Leiterin der Anlaufstellen, Sabine Schipf von der Universitätsmedizin Greifswald.

GE1Wer den grünen Brief mit der Einladung erhalte, brauche sich keine Sorgen machen, sagt Schipf.
„Ich finde das sehr sinnvoll“, erklärt auch Michael Vogt. Der 38-Jährige Schichtleiter aus Friedland hat schon seine MRT-Untersuchung überstanden. Die Teilnehmer werden über ein Melderegister in Schwerin so zusammengestellt, dass sie einen repräsentativen männlichen und weiblichen Querschnitt der Gesellschaft bilden.

„Da die Studie über zehn Jahre läuft, sind die Teilnehmer lange Zeit unter umfassender ärztlicher Kontrolle“, beschreibt Schipf einen Vorteil.

Die nötigen Untersuchungen dauern zwischen zwei und vier Stunden. Die Probanden werden mit Essen und Trinken versorgt und erhalten auch noch zehn Euro. „Uns fehlen vor allem Teilnehmer in der Altersgruppe der 25- bis 45-Jährigen und da vor allem junge Frauen“, erklärt Studienleiter Henry Völzke (Foto links).

Das habe mit der Abwanderung zu tun. Aber: „Je mehr wir über die Entstehung von Krankheiten wissen, desto besser können wir die Gesundheitspolitik von Bund und Ländern zugunsten der Menschen beeinflussen.“

GE4Für die Studie sollen bis 2018 bundesweit 200 000 Menschen untersucht werden, davon allein ein Zehntel, also 20 000 Bewohner, zwischen Müritz, Demmin und Pasewalk.
Ziel ist es, Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs künftig besser vermeiden oder bekämpfen zu können. Auch die Ernährungs- und Lebensgewohnheiten der Teilnehmer sollen mit einfließen.
Die Studie ist bis 2023 finanziert.

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