Willkommen auch in der Alten Kacheltöpferei in Waren

21. Mai 2017

Am heutigen Sonntag laden Museen zum 40. Mal zum Internationalen Museumstag in ihre Häuser.  In Waren wird aus diesem Anlass auch die Alte Kacheltöpferei Am Teschberg von 14 bis 17 Uhr ihre Türen für Besucher öffnen. Um 15 Uhr wird den Gästen ein Video über eine alte Töpferei gezeigt.

Gastgeber sind der Warener Museums- und Geschichtsverein und das Stadtgeschichtliche Museum. Durch das Museum wird der Keramiker und Mitbegründer des Museums Franz Ulrich Poppe führen.

Seit 2003 gibt es in Waren das technische Museum Alte Kacheltöpferei. Es ist vermutlich das einzige seiner Art in Mecklenburg-Vorpommern und dürfte auch in ganz Deutschland nur wenige Entsprechungen finden. Die Grundausstattung der ursprünglichen Kacheltöpferei Kalg ist erhalten geblieben. Der originale Brennofen von 1905, die einfachen Rollenaufzüge sowie der Tonkeller. Auch die Hausgeschichte, das alte Auftragsbuch, die Bauzeichnung und origineller Weise auch das Plumpsklo im Hof sind noch vorhanden.

Zu sehen sind mit einer Exenterpresse für Ofenkacheln, einem Tonschneider (beide um 1920) und der Glasurenmühle (um 1940) drei historische Maschinen. Über der originalen Eingangstür aus Holz sind nach dem Vorbild eines alten Fotos einige Ofenkacheln angebracht. Im Untergeschoss befindet sich gegenüber der Eingangstür die Außenwand des alten Brennofens. Sie ist  mit der keramischen Schaufassade eines alten Bäckerofens von 1926 aus der Warener Altstadt gestaltet.

Im ersten Stock ist die Formerei. Dort wurden auch die alten Arbeitstische eingebaut sowie ein Arbeitsplatz mit Gipsformen eingerichtet. Auch eine Presse zur Fertigung von Kachelrümpfen ist funktionstüchtig montiert. Ein  Aufzug, mit dem die Arbeitsmasse aus dem Keller in die Formerei transportiert wurde, bestand aus einer einfachen Rolle.

Eine Fotoausstellung im Treppenaufgang und Vorraum der Formerei gibt eine Übersicht historischer Öfen und kunsthandwerklicher Kachelöfen der vergangenen  Jahrzehnte. In diesem Vorraum steht auch eine Vitrine mit dem alten Auftragsbuch, der Baubeschreibung und den originalen Bauzeichnungen.

In der Formerei sind auch zehn historische Kachelöfen als Schaubilder aufgebaut. Außerdem sind ein Barockofen mit Fayencemalerei und eine Nachbildung des Urtyps eines Kachelofens zu sehen.

Im obersten Stock ist der so genannte Formboden, auf dem früher Gipsformen und Modelle lagerten. Heute ist dort eine Sammlung von Raritäten rund um den Kachelofen zu besichtigen. Aus der Zeit von 1850 bis heute stammen zirka 50 Ofenkacheln,  Simse,  Bekrönungen sowie  alte Ofentüren, einige originale Werkzeuge und die alte Sackkarre von Kacheltöpfermeister Kalg.

Der Eintritt ist frei.

Fotos: Stadtgeschichtliches Museum Waren (Müritz)/ J. Kluge


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