Wo Deutschland-Fahnen den nahen Baubeginn ankündigen

2. März 2016

Nanu, haben wir irgendeinen wichtigen Feiertag verpasst? Diese Frage stellten sich gestern etliche Passanten, die am Warener „Seepark-Areal“, das jetzt „MareMüritz“ heißt, vorbei gekommen sind. Denn dort wehen plötzlich hoch oben im Wind acht Deutschlandfahnen – ordentlich verteilt über das gesamte Grundstück.

FahnenDoch Maria Franken, PR- und Marketingmanagerin der Lindner Investment GmbH als neuer Eigentümer des Projektes, hat für diese auffällige Beflaggung auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“ eine ganz einfache Erklärung.

Ihren Angaben zufolge sind auf dem Areal die Fahnenmasten gesetzt worden, die „Schwarz-Rot-Goldenen“ waren als Testflaggen sozusagen mit dabei und sollen in den nächsten Tagen mit die Standfestigkeit der Pfähle überprüfen.
„Also kein Statement, sondern nur eine vorübergehende Erscheinung bis unsere neuen Fahnen da sind“, so Maria Franken. Schon in Kürze soll auf den Fahnen dann groß und deutlich „MareMüritz“ zu lesen sein, denn das ist bekanntlich der neue Name des Projektes.

Ein zumindest bei Einheimischen nicht unumstrittener Name, denn übersetzt heißt er nichts anderes als „MeerKleines Meer“, was irgendwie nicht sinnvoll klingt, nach Meinung der Marketingexperten aber durchaus Sinn macht.
„Wir wollen damit zum einen auf die Bedeutung der Müritz selbst hinweisen, zum anderen auf die Lage des Projektes zwischen zwei Seen und nicht zuletzt auf den Hafen, der dort entsteht. Und das Wort ‚Mare‘ wird eben weltweit mit Wasser, Hafen und Meer verbunden“, wirbt Maria Franken für den neuen Namen.

In den kommenden zwei Wochen, so die PR-Managerin weiter, sollen die Bauaufträge für die ersten Häuser vergeben werden, so dass dann in Kürze die ersten Arbeiter und Maschinen anrücken.

Alles in allem sind auf dem Gelände mehrere Häuser mit bis zu 200 hochwertigen Ferienwohnungen, Wellnesseinrichtungen und Restaurants geplant. Außerdem entsteht ein Hafen mit rund 150 Liegeplätzen.

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2 Antworten zu “Wo Deutschland-Fahnen den nahen Baubeginn ankündigen”

  1. w sagt:

    150 Liegeplätze? Offenbar nur zur Volksverdummung wurde, ich glaube auch im Amtsblatt, die Zahl 100 mitgeteilt. Wie es leider hier so ist, kam kein nennenswertes Echo aus der Bevölkerung zu der geplanten großräumigen Verschandelung. Am Ende werden es – das Kommerzielle siegt – wohl 200 oder mehr, die wieder in aller Stille genehmigt wurden oder nachträglich werden. Auch wird die Beseitigung des Schilfstreifens und Uferbetonierung von Amts wegen als unerheblicher Eingriff bewertet, bedarf also im Gegensatz zum Fällen einer todkranken Fichte, die ein kleines Haus bedroht, keinen Ausgleich. Warum ich da ziemlich sicher bin? Es ist wieder ein Big Player, Mitglied im Tourismusverband, wer da baut.

    Leider wächst unsere Binnenmüritz mit der Anzahl der Liegeplätze nicht mit. Das bittere Ende kann sich vorstellen, wer die Reeck, einem ehemals herrlichen kleinen See auf alten Bildern und jetzt sommers vergleicht.

  2. Fritz sagt:

    Unsere ehemals und bis vor kurzer Zeit noch schöne kleine Stadt wird dem Komerz, den Spekulanten, geopfert und völlig kaput gebaut. Die Zerstörung des Stadt – und Hafenbildes ist bereits jetzt weit fortgeschritten und offensichtlich nicht mehr aufzuhalten.