Wolf tötet elf Schafe am Drewitzer See

8. Oktober 2018

Im Bereich des Drewitzer Sees hat ein Wolf gestern 11 Schafe getötet. Das hat nach Mitteilung des Landwirtschaftsministeriums ein Rissbegutachtung ergeben.

Zur weiteren Untersetzung des Befundes wurden Genproben entnommen. Der Grundschutz der Herde sei in diesem Fall nicht gewährleistet gewesen.

Am Samstagvormittag ist zwischen Pinnow bei Anklam und der Zecheriner Brücke an der B110 ein weiblicher Wolf bei einem Verkehrsunfall getötet worden.

Ebenfalls einem Verkehrsunfall zum Opfer gefallen ist am 3. Oktober der in MV besenderte Wolf Anton. Das Tier aus dem Kalißer Rudel war in Niedersachsen überfahren worden.

Bereits am 3. August hatte es ca. 15 Kilometer von der Hansestadt Rostock entfernt auf einer Weide bei Blankenhagen einen Wolfsübergriff auf eine Schafherde gegeben, bei dem 15 Schafe gerissen wurden. Zehn weitere Tiere erlitten Verletzungen, einige so stark, dass sie verendeten bzw. getötet werden mussten. Eine DNA-Untersuchung hatte einen Wolf als Verursacher bestätigt. In diesem Fall war der Grundschutz für die Herde gewährleitet; es besteht die Möglichkeit einer Ausgleichszahlung an den Nutztierhalter.

„Ich habe volles Verständnis dafür, dass Nutztierrisse durch Wölfe für Ärger bei Tierhaltern und für Diskussionen bei Anwohnern sorgen. Wir arbeiten intensiv an dem Thema. Deshalb ist es wichtig, jede Sichtung eines Wolfes dem Wolfsmanagement des Landes MV mitzuteilen und Fotos oder Videoaufnahmen zur Auswertung zur Verfügung zu stellen“, erklärt Landwirtschafts- und Umweltminister Till Backhaus.

Mehrere Sichtungen in der Region

Für Mecklenburg-Vorpommern sind aktuell zwei Wolfsrudel nachgewiesen, deren Kernlebensraum vollständig im Land liegt, und zwar in der Ueckermünder Heide und in der Kalißer Heide. Ein drittes Rudel hat sich in der Retzow-Jännerstorfer Heide im Grenzbereich zwischen MV und Brandenburg etabliert.

Das dem Land Brandenburg zuzuordnende Rudel der Kyritz-Ruppiner Heide erstreckt seinen Aktionsbereich teilweise auf M-V. Das Löcknitzer Rudel lebt offenbar grenzübergreifend zwischen MV und Polen.

Außerdem sind für Mecklenburg-Vorpommern je ein Wolfspaar in Jasnitz und in der Nossentiner Heide sowie ein residenter Einzelwolf im Müritz-Nationalpark nachgewiesen.

Verschiedene Wolfssichtungen, unter anderem im Müritz-Nationalpark und im Billenhäger Forst, werden gegenwärtig überprüft. Das Vorkommen von weiteren residenten Wölfen kann gegenwärtig noch nicht bestätigt werden.

Förderung für Präventionsmaßnahmen

Seit Jahresbeginn 2018 gab es in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt zwölf Übergriffe auf Nutztiere, die durch einen Wolf verursacht wurden bzw. bei denen ein Wolf als Verursacher nicht ausgeschlossen werden konnte. Dabei wurden 56 Tiere getötet und 23 Tiere verletzt.

Um den Mindestanforderungen des Grundschutzes für Nutztiere zu entsprechen, müssen die Zäune allseitig geschlossen sein. Die Mindesthöhe beträgt dabei für stromführende Zäune 90 Zentimeter. Empfohlen werden allerdings über den Grundschutz hinausgehende höhere Zäunungen, die auch gefördert werden können. Außerdem muss der Abstand zum Boden sowie auch der Abstand zwischen Einzelelementen (wie z.B. den stromführenden Litzen) weniger als 20 Zentimeter betragen.

Ansprechpartner für Förderungen von Präventionsmaßnahmen nach der Förderrichtlinie Wolf sind die jeweiligen Staatlichen Ämter für Landwirtschaft und Umwelt oder die örtlich zuständigen Großschutzgebietsverwaltungen.

Informationen zu Schadensfällen nimmt das Wolfsmanagement MV unter der Schadenshotline 0170-765 88 87 entgegen. Informationen (Fotos, Videos) zu Wolfssichtungen nimmt der Koordinator des Wolfsmonitorings Dr. Stier (stier@forst.tu-dresden.de) entgegen. Eine Möglichkeit zur Online-Eingabe entsprechender Hinweise bei Wolfsverdacht besteht auch unter dem Schlagwort „Monitoring“ auf der Internetseite www.wolf-mv.de.


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