Zahl der Arbeitslosen im Februar an der Seenplatte gesunken

2. März 2019

„Der Arbeitsmarkt in der Mecklenburgischen Seenplatte hat im Hochwintermonat Februar wieder Fahrt aufgenommen. Im Vergleich zum Februar vor einem Jahr waren 1.679 Menschen weniger arbeitslos. Auch konnte der Winter den Bedarf der Unternehmen an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht bremsen. Nimmt man noch die anhaltend hohe Nachfrage nach Arbeitskräften, die Zunahme bei den bestehenden offenen Stellen und die weiter wachsende Zahl der neu gemeldeten offenen Stellen dazu, lässt sich mit Fug und Recht feststellen: Der Arbeitsmarkt ist positiv in Bewegung und bietet viele Chancen. Aber: Die Fachkräftesicherung wird zur größten Herausforderung der kommenden Jahre,“ sagte der Chef der Neubrandenburger Arbeitsagentur, Thomas Besse, heute in Neubrandenburg.

Im Februar waren in der Seenplatte 13.381 Menschen ohne Job. 71 weniger als im Januar. Die Arbeitslosenquote liegt bei 10,1 Prozent. Im Februar 2018 lag die Quote bei 11,2 Prozent.

Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Neubrandenburger Arbeitsagentur Thomas Besse: „Üblicherweise lassen in den Wintermonaten die wirtschaftlichen Aktivitäten allgemein nach und Neueinstellungen werden aufgeschoben. Anders in diesem Februar. Trotz Hochwintermonat Februar ist die Zahl der arbeitslosen Menschen von Januar auf Februar gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 1.679 Arbeitslose weniger.“

Für den Arbeitsagentur-Chef kommen die gesunkenen Arbeitslosenzahlen nicht überraschend. „Die Vorzeichen waren günstig. Das offene Wetter hat die Nachfrage nach Arbeitskräften deutlich früher beginnen lassen. Das lassen die Stellenzugänge im Monat Februar für den grünen Bereich und das Bau- und Gastgewerbe erkennen.“

Als untrügliches Zeichen für die bereits begonnene Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt deutet der Agenturchef Chef, dass die so genannte „Rückholaktion“ bereits begonnen hat. Auch die Zahl der Entlassungen geht deutlich zurückgeht.

Dagegen ist die Zahl der Menschen, die ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beenden konnten, gestiegen und liegt damit weit über dem Vormonatsniveau. „Wir beobachten, dass insbesondere Arbeitgeber in witterungsabhängigen Bereichen begonnen haben, ihre entlassenen Arbeitskräfte zurückzuholen.“

Mit Blick auf die weitere Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Jahr 2019 sagt Besse: „Das Ausmaß der Frühjahrsbelebung im März/April wird besseren Aufschluss über die Entwicklung im Jahr 2019 geben.“

Der Arbeitsmarkt in der Seenplatte bietet laut Besse noch viele Möglichkeiten zur Arbeitsaufnahme, insbesondere für Fachkräfte. „Das berücksichtigen wir bei der Förderung und unterstützen erforderlichenfalls arbeitslose Menschen – insbesondere Ungelernte – dabei, mit einer Qualifizierung wieder fit für den Arbeitsmarkt zu werden“, so Besse. Im Februar starteten fast 200 Menschen eine berufliche Weiterbildung. Insgesamt bilden sich 930 arbeitslose Frauen und Männer in einem von Arbeitsagentur oder Jobcenter finanzierten Weiterbildungslehrgang fort.

Um den Fachkräftebedarf der Betriebe zu sichern, aber auch um das individuelle Risiko der Arbeitslosigkeit zu mindern, „fördern wir auch Unternehmen bei der Qualifizierung ihrer ungelernten und älteren Beschäftigten“, betont Besse.

Dass dies in vielen Fällen notwendig ist, belegt Besse mit einem Blick auf die Qualifikationsstruktur der Arbeitslosen: „Drei von zehn Arbeitslosen im Landkreis haben keinen Berufsabschluss. Für diese Menschen besteht ein hohes Arbeitsmarktrisiko. Wenn dann auch noch ein Schulabschluss fehlt und weitere Vermittlungshemmnisse dazukommen, wird der Markt enger. „Ein fehlender Schulabschluss und ein fehlender Berufsabschluss in Verbindung mit langen Zeiten der Arbeitslosigkeit erweisen sich oft als die drei größten Hindernisse auf dem Weg zurück in Arbeit“, weiß Besse.

Zu- und Abgänge

Insgesamt haben sich im Februar 1.091 Menschen nach dem Verlust ihres Arbeitsplatzes arbeitslos gemeldet. Das waren 930 weniger als im Vormonat und 65 weniger als im Februar 2018.

745 haben einen Arbeitsplatz gefunden. Das waren 137 mehr als im Januar und 59 weniger als im Februar 2018.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Die Arbeitslosenquote der Jüngeren ist um 0,8 Prozentpunkte zum Vorjahr gesunken. Damit liegt sie 2 Prozent über dem Wert der allgemeinen Quote.

Die Zahl der Älteren (50 Jahre und älter) sank im Vergleich zum Vorjahr um 581 auf 5.591. Die anteilige Arbeitslosenquote ist um 0,9 Prozentpunkte zum Vorjahr gesunken. Damit liegt sie auf dem Niveau der allgemeinen Quote.

2.500 offene Stellen

Aktuell gibt es 2.524 offene Stellen. Besonders gesucht werden Arbeitskräfte in Callcentern und der Zeitarbeit, im Gesundheit- und Sozialwesen sowie im verarbeiteten Gewerbe. Es folgen Berufe im Gastgewerbe, Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen und im Baugewerbe.

Unternehmen in der Seenplatte, die noch keinen festen Ansprechpartner haben, erreichen den Arbeitgeberservice telefonisch unter der kostenfreien Arbeitgeber-Service-Rufnummer: 0800 4 5555 20.Zahl der Arbeitslosen im Februar gesunken


5 Antworten zu “Zahl der Arbeitslosen im Februar an der Seenplatte gesunken”

  1. Schulz sagt:

    Also mal klargestellt, es sind niemals Arbeitslosezahlen gesunken allgemein..
    Das einmal die Arbeitszahlen steigen oder vielmehr sinken hängt damit zusammen das die Maßnahmen / Schulungen ( durch das Jobcenter) durchgeführt werden & das jedes Jahr!!
    Es wird nicht einmal erwähnt in der Öffentlichkeit hauptsächlich durch die Medien oder Zeitungen das in Wirklichkeit die o.g. Sache mit den Arbeitslosenzahlen..

  2. Micha sagt:

    Na , da ist der Herr Besse wohl auf einem Auge blind …!!! Oder wie?? Die Zahlen, werden massiv gedrückt um jeden Preis mit allen Mitteln und es trifft jetzt auch fast jeden . Wie Ältere , Kranke , Minnijobber , hauptsache raus …!!! Die Zahlen ,können auch nicht stimmen, weil sie auch noch nie richtig waren . Denn ,wenn wir alle rein rechnen, dann haben wir in Deutschland weit über 5 Milllionen Arbeitslose und nicht erst seid Gestern . Schöne Alternativwahrheiten aber auch nur das….!!!

  3. Micha sagt:

    Das , kann man so und so sehen . Viele Stellen, sind auch im Niedriglohnsektor, wo man nicht mal adequate von leben kann . Soll jetzt aber keine diskussionsexplosion werden hier ,ich denke nur an die Leute denen es nicht gut geht mit oder ohne Arbeit .

  4. Peter Sohr sagt:

    Wenn man sich mal die vielen unbesetzten Stellen im Land (auch hier bei WsM) ansieht, wird man sehr schnell feststellen, das ein Großteil aus dem Gastronomie-Sektor stammt. Diese Stellen sind nahezu ausnahmslos Saisonarbeitsplätze. In der Saison erwartet einem Bewerber dann garantiert Arbeit über viele Stunden am Tag, mitunter am Tage 2-fach gesplittet mit Unterbrechung und bis spät in die Nacht hinein. Oftmals beinhaltet diese Arbeit den Zwang zusätzlich an den Wochendenden los zu müssen und das Ganze bei kaum attraktivem Lohn. Bereits nach der Hauptsaison fallen zudem diese Arbeitsplätze fast ausnahmslos wieder weg. Wer will und wer kann unter derartigen Umständen dort arbeiten und eine Familie gründen, halten und sicher versorgen?

    Viele andere Arbeitsplätze erwarten Ausbildungen, die kaum in unserem Landstrich gelehrt wurden.
    Sehr oft werden auch Jobs mit angeblichen Sitz in der Müritz-Gegend angeboten, die sich bei genauerem hinschauen lediglich als Zeit- bzw. Leiharbeitsverträge in fernen Lande herausstellen.
    Oftmals werden Jobs angeboten, bei denen nicht einmal erkennbar ist, wer der Arbeitgeber sein soll und wo die stelle zu finden ist.
    Hier würde ich als Arbeitgeber mehr die Hosen herunter lassen um mehr Information an die potentiellen Arbeitnehmer zu geben.
    Wer sich auf die Katze im Sack bewerben soll, wird sich die Mühe zum schreiben einer Bewerbung wohl eher verkneifen. Ein schlauer Bewerber wird eher Kontakt zu einem offenen Arbeitgeber der Auskunftsfreudiger bereits bei der Aufgabe seiner Annonce ist, aufnehmen.
    Hier ist eindeutig wesentlich mehr Potential auf beiden Seiten drin.