Zahl der Arbeitslosen sinkt weiter – Enormer Bedarf an Fachkräften

31. März 2017

„Die Frühjahrsbelebung hat die Zahl der Arbeitslosen auf den niedrigsten März-Stand seit 27 Jahren sinken lassen. Die Jobs in der Seenplatte sind in der Gesamtbetrachtung außerordentlich sicher. Das Risiko für einen Beschäftigten, seine Arbeit zu verlieren, wird immer geringer. Und umgekehrt, sind die Chancen aus Arbeitslosigkeit den Sprung in den Arbeitsmarkt zu schaffen – für Fachkräfte – erfreulich hoch“, so beschreibt Thomas Besse, Chef der Neubrandenburger Arbeitsagentur, die Lage auf dem Jobmarkt der Mecklenburgischen Seenplatte.

Im März waren in der Seenplatte 16.117 Menschen ohne Job. 871 weniger als im Februar. Die Arbeitslosenquote liegt bei 11,9 Prozent. Im März 2016 lag die Quote bei 13,7 Prozent.
Sowohl im Vorjahres- und Vormonatsvergleich ist ein deutlicher Rückgang der Arbeitslosenzahlen zu melden.

Aus Sicht des Agenturchefs sprechen neben dem saisonalen Effekt, auch die gute Beschäftigungslage und die starke Fachkräftenachfrage dafür, dass der Jobmotormotor rundläuft. „Das gibt auch dem Arbeitsmarkt Rückenwind. Die Betriebe investieren verstärkt in festes Personal.“

„Die Zeichen der einsetzenden Frühjahrsbelegung werden auf dem Arbeitsmarkt immer deutlicher“, betonte Thomas Besse. So stieg im März die Zahl der gemeldeten Stellen um über 120 auf rund 1.000 – über 250 mehr als im Vorjahresvergleich. Hohe Stellenzugänge finden sich laut Besse vor allem bei der Zeitarbeit, im Gastgewerbe, dem verarbeitenden Gewerbe, im Baugewerbe und im Gesundheits- und Sozialwesen.

„Und das ist erst der Anfang“, sagt Besse, der mit Blick auf die kommenden Osterfeiertage  von einem noch größeren Effekt durch den Frühjahrsaufschwung im April ausgeht. „Denn die richtige Tourismus- und Ausflugs-Saison beginnt erst um Ostern.“

Bei der Suche nach Fachkräften müssen sich die Firmen nach Jahren des Überangebots inzwischen kräftig strecken. „Der Fachkräftemangel ist aktuell das größte Problem unserer Betriebe“, sagt Besse. Mittlerweile können zahlreiche angebotene Arbeitsplätze in der Seenplatte für qualifizierte Arbeitskräfte nicht besetzt werden. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den angebotenen Lehrstellen. „Wie 2016, als im September noch mehr als 170 Lehrstellen unbesetzt waren, rechne ich auch für dieses Jahr mit einem deutlichen Überhang an Ausbildungsplätzen.“

Bei der Arbeitsmarktintegration der Flüchtlinge zeigt sich Besse noch nicht zufrieden und spricht von einer Mammutaufgabe für die kommende Zeit. „Gerade einmal zwei Geflüchtete sind in Ausbildung. Knapp 100 haben einem regulären sozialversicherungspflichtigen Job. Fest steht: Es ist nicht einfach. Und klappt schon gar nicht von heute auf morgen.“

Im Agenturbezirk Neubrandenburg stellt sich der Arbeitsmarkt im März wie gewohnt recht unterschiedlich dar. Vergleichsweise günstig entwickelte sich die Arbeitslosigkeit in der Geschäftsstelle Waren; dort sank der Bestand an Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat um 17 Prozent. Dem gegenüber steht die Entwicklung in Röbel mit einer Abnahme von 11 Prozent.

Die große Zahl von Flüchtlingen mache sich auf dem Arbeitsmarkt immer noch nur wenig bemerkbar. Die meisten Zuwanderer befinden sich in Sprachkursen oder sonstigen Qualifizierungen. Im März waren in der Seenplatte 795 Ausländer arbeitslos gemeldet.


Eine Antwort zu “Zahl der Arbeitslosen sinkt weiter – Enormer Bedarf an Fachkräften”

  1. Rainer sagt:

    Die Arbeitslosenquote beträgt 11,9 %. Und wie hoch ist die Erwerbslosenquote?