Zislow: Deutliches Zeichen nach Pulverattacke

27. Mai 2019

In Zislow am Plauer See haben die Wähler ein deutliches Zeichen gesetzt: In der neuen Gemeindevertretung wird die erst vor wenigen Wochen neu gebildete Wählergruppe „Ortsfrieden Suckow/Zislow“ von Bürgermeister Uwe Albrecht jetzt fünf der insgesamt sechs Sitze haben.

So nehmen für den „Ortsfrieden“ Daniel Kyek (96 Stimmen), Gunther Hanke (70), Sabine Koesling (43), Silvia Burckardt (28) und Albrecht (37) die Sitze ein. Kyek und Hanke erhielten die meisten Stimmen, dazu kommt Frank Distler (68 Stimmen), der ehemalige Bürgermeister.

Für den parteilosen Amtsinhaber Uwe Albrecht, bei dem der ominöse Brief damals im Briefkasten war, stimmten im Bürgermeister-Wahlgang ohne Gegenkandidaten 118 der 161 Wähler, die ihre Stimmen abgaben. Er hatte 35 Gegenstimmen.

Am 7. Februar hatte ein Brief mit weißem Pulver und einem Zettel mit dem Wort „Anthrax“, das einen Milzbranderreger charakterisiert, Bürgermeister Albrecht erreicht. Dieser hatte seinerseits gerade erst den Posten von Hartmut Kyek übernommen, eigentlich um Frieden zu stiften. Viele Anwohner reagierten geschockt und das Dorf war stundenlang fast hermetisch abgeriegelt.

Am nächsten Tag stellte sich heraus, dass das Pulver nicht gefährlich ist. Nun hieß es: Es sei eine weiße Substanz, die in vielen Haushalten üblich ist. Nach dem Täter und dem Motiv wird noch gesucht. Auch, wenn viele vermuten, dass der Kleinkrieg – dazu kommen etliche Brandstiftungen in den kleinen Ortsteilen – vor allem mit dem Campingplatz zu tun hat, den die Gemeinde noch bewirtschaftet und der mehreren Menschen in den Tourismusort noch Arbeit gibt.


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