Zivilprozess gegen Diestel geplant – Klage von Ex-Kanzleipartner

31. Oktober 2020

Zwei Anwälte, drei Meinungen – sagt der Volksmund. Insofern dürfte es nicht wundern, wenn sich auch einmal zwei Rechtsvertreter im Zivilprozess vor dem Landgericht wiedersehen, die sich einmal gut gekannt und auch zusammengearbeitet haben. Das soll am 4. November in Neubrandenburg der Fall sein. Wie „Wir sind Müritzer“ aus Justizkreisen erfuhr, ist Peter-Michael Diestel verklagt worden. Der 68-jährige Diestel, der zuletzt in der Müritz-Region für viel Aufmerksamkeit mit seinem Mandat im Finckener Wohnhaus-Streitfall (WsM berichtete) von DDR-Chefunterhändler Günther Krause (CDU) sorgte, soll seinem ehemaligen Kanzleipartner Mario Genth noch eine sechsstellige Summe schulden.

Deshalb hat Genth, der seine eigene Kanzlei inzwischen bei Potsdam hat, den letzten DDR-Innenminister schon vor längerer Zeit verklagt. Konkret geht es darum, dass Diestel seine Potsdamer Gemeinschaftskanzlei 2017 aufgelöst und dabei versäumt haben soll, seinem damaligen Partner 286 000 Euro zu überlassen. Das ergebe sich aus dem Gesellschaftsrecht, gibt die Klägerseite an. Diestel, der jetzt ausschließlich von Zislow aus arbeitet, war bisher jedoch nicht bereit, das Geld zu zahlen.

Der Termin am 4. November ist nicht der erste Anlauf. Vorherige Termine waren kurzfristig immer wieder verschoben worden, unter anderem, da eine der beiden Seiten noch Akten einsehen wollte. Ob der 4. November bestehen bleibt muss abgewartet werden. Ab 2. November soll ja der Teil-Lockdown von Bund und Ländern gelten. Dann dürfen Gerichte zwar noch arbeiten,  Angehörige von Risikogruppen sollten zu viel Ansteckungsgefahr vermeiden.

m 30. Jahr der Wiedervereinigung hatte der letzte DDR-Innenminister und Buchautor zuletzt aber sehr rege an Lesungen und Medienauftritten teilgenommen, wie man auf seiner Internetseite sehen kann.


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