Zivilprozess um Diestel geht im August weiter

13. Mai 2021

Im Zivilprozess um den Rechtsanwalt Peter-Michael Diestel könnte es Anfang August zu einem Treffen mehrerer ehemaliger Geschäftspartner aus der gemeinsamen Zeit in Potsdam und Zislow kommen. Wie „Wir sind Müritzer“ erfuhr, hat das Landgericht Neubrandenburg nun den Anwalt als Zeugen geladen, der vor dem Kläger Mario Genth der Kanzleipartner von Diestel in Potsdam war. Der Jurist betreibt inzwischen Anwaltsbüros in Waren und im Kreis Ludwigslust-Parchim. Ihm rechnen die Prozessbeteiligten eine Schlüsselrolle zu.

Der Kläger Mario Genth, fordert noch etwa 280 000 Euro von Diestel. In der Verhandlung kam bisher heraus, dass Genth für seine Gesellschafteranteile von 37,5 Prozent an der gemeinsamen Kanzlei von damals, die aber 2017 aufgelöst wurde, immer noch Geld zahlt. Dieses fließe an den Anwalt, der vorher Diestels Partner war und nun als Zeuge geladen wurde.

Richter Christian Weidlich hatte in einem Vergleich ja vorgeschlagen, dass sich Diestel um diese Zahlungen der ausstehenden Gesellschafteranteile von rund 128 000 Euro kümmern solle und er Genth nur noch 50 000 Euro als Ausgleich zahlen sollte. Damit würde der Kläger deutlich weniger bekommen, als zunächst gefordert. Doch er Rechtsstreit wäre vom Tisch. Doch bisher gab es keine Einigung, nun soll der dritte beteiligte Rechtsanwalt als Zeuge gehört werden.

Ob der letzte DDR-Innenminister, der inzwischen nur noch von Zislow aus arbeitet, am 11. August selbst erscheint, dürfte fraglich sein. Zuletzt Ende April hatte sich der 69-Jährige von einer Anwältin vertreten lassen und hatte medial bekannt gemacht, dass er aus der Bundes-CDU und der CDU Mecklenburg-Vorpommern – seinem letzten Heimatverband – ausgetreten war.


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